Nachdem wir mit dem Essen fertig sind, steigen wir wieder in Cocos Wagen ein und fahren zum Haus der Familie Martínez. Die Zeremonie für Olivias Geburtstag haben wir grade verpasst und kommen dafür pünktlich zu der Party an. Vor dem Haus parkt Coco das Auto, steigt aus, läuft einmal um den Wagen herum und hilft mir dann beim Aussteigen. „Ein Gentleman, wie man ihn kennt oder Jorge?", frage ich ihn spaßeshalber, während ich mein Kleid, nach dem Ausstiegen, richte. „Bleiben wir lieber bei Coco", meckert er und schließt die Beifahrertür für mich. Ich lache kurz auf, da seine böse Miene sonst nicht seine Art ist. Das ermuntert seine Laune etwas, weshalb er seinen Arm, um meine Hüfte legt und mich dann auffordert, ins Haus einzutreten.
Ich öffne die Eingangstür und trete mit Coco in das Haus hinein. Dort erblicke ich als erstes Abuelita Marisol, Chavi und seine Freunde. Diese begrüße ich mit einem flüchtigen Winken, wobei ich für Olivia meine Arme weit spreize, um sie zu umarmen. Sie kommt mir entgegen und akzeptiert meine Umarmung. „Feliz cumpleaños, Oliva (Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, Oliva)", gratuliere ich ihr zu ihrem fünfzehnten Geburtstag. Sie bedankt sich bei mir, gefolgt mit einem höflichen Lächeln und löst sich dann von unserer Umarmung. Danach streckt Coco seine Hand Oliva hin und gratuliert ihr ebenso zum Geburtstag. Sie bedankt sich erneut für die Gratulationen und fordert uns beide dann auf in den Garten zu den anderen Gästen zu gehen. „Geh schon mal vor, ich komme gleich", sage ich zu Coco, der damit einverstanden ist und dann durch die Küche in den Garten läuft. Ich bleibe bei den Jugendlichen und frage den Organisator der Veranstaltung, Ruby, ob sie noch Hilfe von mir brauchen. „Wenn du zaubern kannst und Jamal herbringen und Jasmin gesund machen kannst, dann gerne, sonst gehe mir aus den Augen", befiehlt er in einem schnippischen Ton, während er gestresst sein Headset runternimmt. Ich hebe schützend meine Hände empor und lasse Ruby sein Ding machen. „Mija (Tochter/ Liebes), komm mit mir. Ich was für dich zu tun", höre ich Abuelita Marisol sagen, was mich dazu bringt ihr zu folgen und die Jugendlichen allein zu lassen.
In der Küche gibt mir Abuelita Marisol die Anweisung, das Teller mit dem Essen zu nehmen und hinaus auf die Tische zu stellen. „Sind sie wieder da? Ich dachte, der Feuerwerk-Kerl hat sie?", frage ich nach, um das mögliche Missverständnis zu klären. „Keine Sorge, die sind draußen. Ich wollte Ruby nur etwas aus der Fassung bringen. In meinem Alter hat man nur noch wenige Freuden im Leben", erläutert sie mir ihr Lüge, welche sie Ruby aufgetischt hat. Ich schüttle amüsiert meinen Kopf und tue dann das, was sie mir aufgetragen hat. Drei Teller mit den unterschiedlichsten Essen bringe ich hinaus auf den Buffettisch und treffe dort meine Abuela. „Da bist du ja", begrüßt sie mich, während sie die Anordnung der Teller korrigiert. Ihr Verhalten erinnert mich an Ruby, welcher ebenso penibel ist wie sie. „Ja und ich bringe weitere Teller mit", sage ich und stelle diese an den freien Plätzen. Abuelas Blick bleibt weiterhin kritisch, während sie die Teller begutachtet und müde zugibt, „Diese Unordnung kann nicht mal Jesus höchstpersönlich retten. Geschweige, dass ich das hinbekomme". „Abuela, sein doch nicht so streng zu dir. Du hast dafür den Rest wunderbar geholfen", erkläre ich. „Dafür hast du den Rest wunderbar geholfen", äfft sie mich nach und kommentiert, „Oh, dios mío (Oh, mein Gott), Penélope, du machst das alles nicht besser". „Ich verstehe schon, aber hast du Olivias Gesicht gesehen? Ich weiß nicht, wer das war, aber die Person hat einen fantastischen Job gemacht", wechsele ich das Thema, damit sie nicht weiter aufregt. Ihre Stimmung erhellt sich nach meiner Bemerkung und sagt, „Natürlich sieht sie fantástica (fantastisch) aus, das ist ja auch mein Werk gewesen". Ich freue mich darüber, dass sie nun nicht mehr jammert.
Diesen Moment nutze ich aus, um wieder ins Haus zu gehen. Dort erblicke ich einen ebenso freudig grinsenden Ruby. „Was habt ihr die Drinks gemischt, dass alle so ein Grinsen auf den Lippen haben?", frage ich die Jugendlichen, während ich auf Rubys Grinsen zeige. „Das hat einen anderen Grund", antwortet Chavi freudig. Ich erkundige mich nach dem Grund und höre dann von César, dass Olivia mit Ruby ihren ersten Tanz haben wird. Ich freue mich für den Zwerg und bitte ihn dann noch einen Moment zu warten. Er gestattet es mir, weshalb ich die Gunst der Stunde ergreife und Oliva zu mir bitte. Wir gehen in ihr Zimmer und schließen die Tür hinter uns, als wir dieses betretet haben. „Was ist denn wichtig, dass du mich allein sprechen willst?", fragt Olivia mich. Ich setze mich daraufhin auf ihr Bett und krame in meiner Tasche herum, um daraus ein schmales Etui herausholen. Ich hebe die dunkle Hülle hoch, winke mit dieser und sage, „Ich muss dir doch dein Geburtstagsgeschenk geben, oder willst du es etwa nicht". Sie setzt sich mit einem breiten Lächeln zu mir und nimmt vorsichtig das Geschenk. Ich sehe ihr zu, wie sie dieses vorsichtig öffnet und den Inhalt mit großen Augen betrachtet. „Ich soll ausrichten, dass Coco bei dem Geschenk beteiligt war", ergänze ich mit einem frechen Unterton. Es scheint aber, dass sie meine Worte nicht hört, da sie darauf nichts erwidert, sondern weiterhin, das Armband mustert. Ich nehme deswegen das Etui und hole das Schmuckstück heraus, um es an ihr Handgelenk festzumachen. „Das muss doch teuer gewesen sein. Ich kann das nicht annehmen, Penélope", teilt sie mir ehrlich mit. „Ich weiß, dass wir beide nicht besonders viel Zeit miteinander verbracht haben, aber irgendwie sehe ich mich in dich selbst wieder. Dies ist der Grund, weshalb du mein Geschenk annehmen kannst. Sieh es als eine Art Versprechen, dass du in mir immer eine Freundin sehen kannst, falls du welche brauchst", widerspreche ich Oliva. Sie sieht mich weiterhin mit großen Augen an und umarmt mich ganz fest, als ich damit fertig bin, das Armband zu zuknüpfen. Ich streichle ihr sanft über den Rücken, während sie mich umarmt und sage, „Wehe du weinst jetzt. Abuelita Camila bringt mich um, da dein Make-up sonst verschmiert ". Sie fängt daraufhin an zu lachen und löst sich von der Umarmung. Ihre Hände benutzt sie danach als Fächer, damit die anfänglichen Tränen nicht runterrollen.
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El Destino de mi Vida // On My Block: OSCAR DIAZ // FF
FanfictionDas Schicksal ist schon eine verrückte Sache. Es lässt dich unterschiedliche Wege gehen und seltsame Entscheidungen treffen, aber am Ende führt es dich zu den einen wichtigen Moment in deinem Leben. Dieser einen Moment, für den nur du bestimmt bist...