Kapitel 1

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Was soll ich tun? Meine Mutter ist vor zwei Stunden an Krebs gestorben und ich sitze hier auf einer Parkbank, alleine. Was soll man auch ohne Eltern machen, mit 17 Jahren? Doch irgendwie weine ich nicht, ich bin irgendwie gar nicht traurig. Ich habe mich mit meiner Mutter nie wirklich verbunden gefühlt,wir hatten jeden Tag Streit und mein Vater hatte uns verlassen als ich drei Jahre alt war. Seitdem hatte ich ihn erst einmal gesehen und das war kurz nach meinem vierten Geburtstag und er hatte mir erzählt, dass er mit seiner neuen Freundin nach Amerika auswanderte. Plötzlich vibriert mein Handy in der Hosentasche. Es ruft eine unbekannte Nummer an. ,Hallo, hier spricht Jamie Rosewood!", melde ich mich. ,,Guten Tag, hier sprich Mr. Merrow. Ich bin Notar. Haben sie in 30 Minuten zeit, vorbei zu kommen?" Ich bestätige seine Frage und er gibt mir die Adresse durch. Dann gehe ich los, mit insgesamt 10€ und einer Monatsfahrkarte für öffentliche Verkersmittel, das ist alles was ich habe. Als ich bei dem Notar ankomme, verschlägt es mir die Sprache ,,WOW!" ,,Ganz schön beeindruckend nicht?", fragt die Stimme, mit der ich telefoniert habe. Ich nicke. ,, Nun gut, kommen Sie bitte mit in mein Büro." Ich folge Mr. Merrow. ,,Also,", beginnt er.,, Deine Mutter hat ein Testament hinterlassen. Hier ist die Kopie. Wenn sie wollen, können sie es ruhig selberlesen." Ich nicke.

Testament:

Für dem Fall, das ich bald sterben sollte, wo ich mir ziemlich sicher bin, möchte ich, dass meine Tochter Jamie Rosewood eins weiß. Ich habe für sie vorgesorgt. Ich habe ein Konto angelegt. Ich weiß nicht, wie viel darauf ist, aber ich denke, es sind ungefähr 41 Millionen Euro.Woher icb das Geld habe, sagt dir dein Vater, liebe Jamie. Du musst zu ihm, ihn suchen. Dein Leben hängt davon ab.

In Liebe Alexis Rosewood (Mum)

Als icb die Kopie durch gelesen habe, fange ich an zu weinen, aber nicht, weil ich so traurig bin, dass es sie nicht mehr gibt, sondern aus Dank, dass sie mir so viel hinterlassen hat. Mr. Merrow bemerkt es. ,,Standen Sie sich nahe?", fragt er. Ich schüttele den Kopf. ,,Nein, wir hatten oft Streit und ich bin mehrmals von zu Hause weggelaufen. Ich frage mich die ganze Zeit, wieso ich nach Amerika fliegen soll. Ich habe meinen Vater vor 13 Jahre das letzte mal gesehen." Der Notar zuckt mit den Schultern. Ich verabschiede mich von Mr. Merrow und bedanke mich für sein Verständnis.

Living for my lifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt