herzrasen

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Sie redeten nicht viel - nicht beim ersten Mal als sie sich trafen und auch nicht bei dem Malen, die folgten.

Maude lernt, dass Ambrose auch ohne Worte sprechen kann und er ist froh darüber, weil es ihm genauso geht. // Manchmal ist ihm das Sprechen nicht roh, nicht tiefgehend genug. // Immernoch verbringt Maude seine Zeit mit dem stundenlangen Schreiben aber anstatt über den Himmel oder das Meer, füllt er sein Notizbuch nun mit Worten über Ambrose.

Maude schreibt über seine mandelförmigen Augen, sein Haar das sich durch die humide Luft bei den Klippen noch mehr kräuselt oder über die weiche Falte zwischen seinem Hals und seiner Schulter, die gezeichnet ist von der Sonnenflut des Sommers. // Der andere Junge beobachtet ihn dabei und manchmal streift sein Blick den seinen. // Manchmal starren sie sich an und manchmal macht der Hunger in Ambroses Augen Maude dabei Angst, bis er sich erinnert, dass es eigentlich sein eigener ist.

Trotzdem überrascht es ihn, wenn ihn Ambrose ansieht, als könnte er einfach in ihm ertrinken. // Dennoch überrascht es ihn, wenn seine Wangen zu brennen und seine Gedanken zu flimmern beginnen, wenn seine Hände feucht werden und Maudes Herz in seiner Brust rast, als hätte es endlich etwas gefunden, an das es sich in seiner Verzweiflung klammern kann.

poeten lieben nichtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt