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Pluto war gegangen, aber seine Seele blieb; sein Gesicht hatte sich verewigt in Prue und der Kunst, die sie später schaffen sollte - Statuen und Gemälde, Noten für Panflötenlieder, so schön und sonderbar, wie sie noch niemand gehört hatte.

Hin und wieder, wenn sie spielte, fragte sie jemand, woher sie es gelernt hatte. Dann zuckte Prue stets nur mit den Schultern.
„Von den Sternen”, erwiderte sie schlicht.

Manchmal kam Prue zurück zu Plutos Klippe und erwartete beinahe, ihn wieder dort vorzufinden, das leise, wunderschöne klirren der Mondsteine und der Perlen in seinen langen Haaren zu vernehmen, doch er war nicht dort. Nicht mehr.

Das Mondlicht war fahl und Prue erinnerte sich, wie sie es einst genossen hatten, wie es auf ihre Haut geschienen hatte, wenn sie sich mit ihren Lippen berührten.

Jetzt hüllte Prue sich darin ein und stellte sich vor, dass es Plutos Glieder seien, in die sie sich verhedderte. Manchmal erlaubte sie sich dort, endlich zu weinen.

Zu weinen um ihre erste Liebe - den Pluto, eine Kreatur gefüllt mit Selbstzweifeln und Wut, die selbst jene der sterblichen Jungen überstieg.

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