𝐆𝐑𝐀𝐕𝐈𝐓𝐘'𝐒 𝐏𝐑𝐈𝐃𝐄 | yoonkook

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present

"Ggukie?"

"Hm?"

"Vertraust du mir?"

Betrübt musterte Jeongguk das tränenverschmierte Gesicht seines Hyungs. Es gab niemandem, dem er mehr vertraute. Da war kein anderer Mensch, bei dem er sich so sicher und beschützt fühlte wie bei Yoongi. Genau genommen war er alles, was Jeongguk unter Vertrauen verstand.

Dennoch dauerte es eine Weile, bis er sich zu einem zaghaften Nicken aufraffen konnte.

"Dann lass uns nach Hause gehen, Gguk."

Jeongguks Brust zog sich bei diesen flehenden Worten ängstlich zusammen. Doch ein verräterischer Teil seines Herzens wollte nichts lieber tun, als sich an Yoongis Bitte festzuhalten, in seine Arme zu fallen und sich von ihm nach Hause tragen lassen.

"Warum?", wollte er erstickt wissen, zögernd, unsicher.

Der Ältere sah ihn fest an.

"Weil auf jedes Tief ein Hoch folgt.

Weil morgen die Sonne wieder aufgeht.

Weil das Leben noch so viel Schönes mit dir vor hat.

Weil ich noch so viele Orte mit dir entdecken, so viele Tage auf dem offenen Meer mit dir verbringen will.

Weil du schon so weit gekommen bist.

Weil du nicht alleine bist.

Weil ich deine Hand halten und nicht loslassen werde.

Weil ich dich so unendlich liebe."

Wehmütig legte Yoongi den Kopf schief, "Oberste Priorität, weißt du noch?"

Jeongguks Lider flatterten schmerzerfüllt zu. Er wollte Yoongi nicht verlassen, weil er ihn nicht liebte oder weil er ihm nicht wichtig war. Im Gegenteil, Yoongi bedeutete ihm mehr als alles andere auf der Welt. Nur wusste er nicht, ob das genügte.

"I-Ich weiß nicht, ob ich das schaffe", gestand er schließlich stockend.

Traurig lächelnd wischte Yoongi sich die Tränen von den Wangen, die ständig nachströmten. "Aber das musst du ja überhaupt nicht. Ich bin doch da, um dir zu helfen."

Und dann riss er Jeongguk schluchzend an sich, presste ihre Körper gegeneinander und schloss die Arme so kräftig um seine Schultern, dass der Jüngere einfach spüren musste, wie verzweifelt er ihn hier oben behalten wollte. Dass es einen anderen, helleren Weg gab und er bereit war, jeden einzelnen Schritt mit ihm zu gehen.

Yoongi hielt seinen Freund umschlungen, bis dessen Schultern ebenfalls bebten und er die Umarmung wimmernd erwiderte.

Hoch über der Strömung des Meeres standen sie auf den Felsenkuppen und teilten weinend ihren Schmerz.

"Ich bin da", flüsterte Yoongi unaufhörlich in Jeongguks wirres Haar, "Ich bin immer da."

Und Jeongguk ließ sich fallen – nicht in die Tiefe, sondern genau in die Geborgenheit seines Hyungs.