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-Vincent-

Ab dem Tag als Mia im Studio war waren Dag und ich jeden Tag dort. Dies lag Wochen zurück. Heute war ich alleine, da er ein Event bei Parkour One nicht verpassen wollte. Zum Glück konnte ich teils meine Arbeit mit mir mitschleppen. Gerade saß ich mit meinem Macbook an einem der letzten freien Tische. Die Terminplanung stand auch mal wieder an. Planung in einem überfüllten Café war echt anstrengend. Dag schuldete mir eindeutig etwas dafür. Mein Blick ging ab und zu mal hoch, wenn Leute das Café betraten. Doch sie war nicht dabei. Somit vertiefte ich mich in meine Arbeit. Langsam gab ich tatsächlich die Hoffnung auf, dass sie wirklich her kam. Vielleicht war sie auch nur Beruflich hier gewesen. "Entschuldige. Ist hier noch frei?", fragte mich Jemand. Ich sah kurz auf und meinte: "Ja klar setzt dich ruhig." Sie setzte sich und holte einen alten Laptop herraus. Das Ding war echt nicht mehr das Beste. "Starr ihn nicht so an. Er hat auch Gefühle", sagte sie, "Außerdem funktioniert er noch einwandfrei." "Das hab ich garnicht angezweifelt. Ich meine bevor ich mir das hier gekauft hatte. Hatte ich eigentlich auch voll die Schrottkiste. Ich bin Vincent", sagte ich und lächelte sie an. Sie sah mich an und meinte: "Freut mich dich kennenzulernen. Ich bin Luna." Sofort sah ich sie genauer an. Jetzt wusste ich warum ich sie nicht erkannt hatte. Sie hatte ihre Haare Kastanienbraun gefärbt. Sie war auf dem Foto blond gewesen. Ich wusste nicht recht, wie ich sie darauf ansprechen sollte, aber ich konnte sie doch auch nicht wieder gehen lassen. "Hab ich etwas im Gesicht?", fragte sie. Ich improvisierter und sagte ,das Erste was mir einfiel: "Wunderschöne Augen hast du." "Du bist komisch", lachte sie. Ich meinte: "Naja es wird noch komischer. Ich bin auf der Suche nach dir." "Nach mir? Das klingt richtig Bescheuert", sagte sie ernst. Ich klappte mein Macbook zu und sagte: "Wenn du eigentlich Luna-Marie heißt und am 13.04.1988 in Berlin geboren wurdest. Dann suche ich tatsächlich nach dir." "Und wieso?", fragte Luna jetzt eher abweisend. Ich sah sie an und meinte: "Naja eigentlich sucht mein Bester Freund dich. Ich würde es dir gerne wo anders in Ruhe erklären, wenn es für dich in Ordnung ist." "Und du denkst ich gehe so einfach mit dir mit am Ende bist du nur ein Perversling", sagte sie bissig. Ich seufzte und fragte: "Denkst du wirklich ich würde mir das alles nur ausdenken?" "Bis jetzt hast du nichts erwähnt was mich vom Gegenteil überzeugt", meinte sie und packte ihren Laptop ein. Ich sagte: "Falls es dich überzeugt du bist 1990 in eine Pflegefamilie gekommen und hast bitterlich geweint als zwei Jährige." "Wer bist du wirklich? Und woher weißt du das alles?", fragte sie. Ich stand auf und meinte: "Wie gesagt mein Bester Freund ist auf der Suche nach dir Luna. Wenn du die Interesse hast ihn und die Geschichte kennenzulernen komm zu der Adresse. Wir sind fast immer dort." Ich schrieb ihr schnell die Adresse vom Studio auf und verschwand nachdem ich gezahlt hatte. Ich musste dringend ins Studio etwas fertig machen. "Ey Vincent warte!", rief mir jemand nach. Ich blieb stehen und drehte mich um. Luna kam auf mich zu und sagte als sie bei mir stand: "Kann ich deine Nummer haben? Dann könnte man abklären falls ich zu einem Treffen kommen möchte, dass Ihr beide wirklich da seid." "Einer von uns ist eigentlich immer da", sagte ich. Sie sah mich mit einem Hundeblick an, welchen ich von Dag zu gut kannte. Bei ihr sah dieser nur um einiges Süßer aus. Noch ein Unterschied war das ich in Dags Augen lesen konnte was in ihm vorgeht. Ihre Augen waren total verschlossen für mich. "Wehe du gibst sie weiter", gab ich auf und reichte ihr ein Zettel mit meiner Nummer. Sie fragte: "So normal seid ihr also auch nicht?" "Was bedeutet heutzutage eigentlich normal?", stellte ich die Gegenfrage. Sie zuckte mit den Schultern. Ich bot ihr an mich ein Stück zu begleiten. "Als was arbeitet ihr?", fragte sie ruhig. Ich sah sie von der Seite an und fragte: "Solltest du dich nicht mehr für ihn interessieren?" "Schon, aber er muss dir ja auch was bedeuten, wenn du das hier für ihn machst. Also will ich auch dich kennenlernen", erklärte sie. Ich sagte: "Also er ist Musiker und früher war er noch Parkourtrainer. Ich bin Produzenten und hab eine Band mit ihm." "Sollte man euch kennen?", hackte sie nach. Ich meinte: "Im deutschsprachigen Raum sind wir sehr bekannt." Inzwischen standen wir vorm Studio und sie sagte: "Naja Ich meld mich dann bei dir." "Wenn du möchtest und Zeit hast kannst du auch noch mit rein kommen", bot ich an. Ich wollte sie nicht gehen lassen. Zu meinem erstaunen nahm sie die Einladung an. Somit betraten wir das Studio und ich ging direkt hoch zum Mischpult. Sie kam hinterher und setzte sich auf Dags Lieblingssofa. "Schon cool hier", sagte sie und nahm ihren Laptop, "Ich muss auch noch was fertig machen." "Na dann passt sich das ja", sagte ich und setzte mich vors Pult. Somit arbeiteten wir beide schweigend unsere Sachen fertig. "Habt ihr hier was zu trinken?", fragte Luna nach einiger Zeit. Ich stand auf und fragte: "Auf was hast du denn Lust?" "Ähm Cola...", sagte sie unsicher. Ich holte ihr eine Cola und sie lächelte dankend. Ich fragte: "Als was arbeitest du?" "Ähm. Ich bin Autorin", meinte sie und klappte ihren Laptop zu. Ich sagte: "Also auch künstlerisch veranlagt." "Du vergleichst mich also die ganze Zeit mit ihm", stellte sie fest. Ich meinte: "Naja Ähnlichkeiten sind da." Sie musterte mich. Es war keine unangenehme Stille, die entstand. Jeder hing eher in seinen Gedanken. Ich hörte die Tür unten auf gehen und kurz darauf roch ich Pizza. Dag war früher da als ich dachte. "Ey Diggah bist du da oder hast du nur das Licht angelassen?", rief Dag und war noch unten am Kühlschrank. Ich rief: "Nene Ich bin da! Aber du wolltest doch erst in zwei Stunden kommen!"

Ohne Dich (SDP Ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt