Das waren viel Informationen die ich verarbeiten musste. Ich war überrascht dass Tom so offen über den Joker sprach, offen zugab dass sie darüber spekulierten was ich hier sollte. Mir einfach sagte, dass „einige" der Männer mich gerne Tod sehen wollten. Und noch viel mehr. Ich hatte gar nicht gemerkt dass sich angesichts dieser Ansprache und meiner generellen Erschöpfung Tränen in meinen Augen gesammelt hatten die nun, als ich zum Sprechen ansetzte, die Schwerkraft für sich entdeckten. „Willst du auch dass ich weg bin?" fragte ich das, was mir in diesem Moment, als ich Tom ansah, der mich angesichts meiner Tränen leicht verwirrt, aber auch betroffen musterte, einfiel. „Nein, ich bin dem Joker gegenüber loyal. Du gehörst ihm und abgesehen davon dass er mich, würde ich dir etwas antun, auf eine so unschöne Art langsam umbringen würde dass der Schrei vorhin dagegen lächerlich war, WILL ich ihn nicht hintergehen. Den allermeisten Männern geht es genau so, nur ein paar die in der letzten Zeit ein bisschen was aushalten mussten, reden so etwas manchmal vor sich hin." ruderte Tom zurück. „Na dann bin ich ja beruhigt." entgegnete ich, inzwischen nur noch genervt. Was sollte das alles? Ich konnte Tom und dieses ganze Spiel hier nicht genug einschätzen, war mir nicht sicher ob er mich nur verunsichern wollte, mir klar machen wollte wo mein Platz in der Rangordnung war oder diese Informationen zu meinem Schutz, quasi unter Freunden, mit mir teilte. „Nein wirklich Cathryn, solange der Joker es nicht will wird dir in diesem Haus nichts geschehen." meinte Tom noch einmal, ich hatte mich von ihm abgewandt und einen Stuhl in der Ecke angesteuert, doch er hielt mich am Arm fest. „Wirklich" setzte er noch ein mal hinterher, sah mich direkt an und mich beschlich das Gefühl dass es noch einiges gab, was Tom sagen wollte, aber nicht tat. „Dann hoffen wir mal dass ich den Joker nicht verärgere." antwortete ich ernst. In diesem Moment wurde die Tür schwungvoll geöffnet und niemand geringeres als der Joker höchstpersönlich trat in den Raum, Sam folgte ihm. Sofort lies Tom meinen Arm los und wir stoben auseinander, wie man es halt tat wenn die Person, über die man eben noch geredet hatte, auf ein mal herein kam. Schnell wischte ich mir die Tränen aus den Augen, hoffte, dass ich einfach nur fertig aussah. „Hallo mein Engel" begrüßte mich der Joker, sah zu mir und ich bemerkte ein gefährliches Blitzen in seinen Augen, ahnte, dass er etwas von unserem Gespräch gehört haben musste, doch wurde nun von seinem allgemeinen Aussehen von diesem beunruhigenden Gedanken abgelenkt. Sein Gesicht, sein Oberkörper und seine Hände waren voller Blut, sein Ausdruck verrückter denn jeh. In diesem Moment schien es Glasklar dass diesem Mann dieser Keller gehörte, er sah aus wie der Tod höchstpersönlich und verdammt gefährlich. „Hi Joker" entgegnete ich mit aufgerissenen Augen, den Blick auf ihn gerichtet. Auch Sam hatte einige filmreife Blutspritzer auf dem Hemd und einen im Gesicht, doch kein Vergleich zu J. „Ist das..." setzte ich vorsichtig an „Nicht unser Blut." beantwortete Sam meine Frage, noch bevor ich sie stellen konnte. Ich nickte erleichtert. Kurz schwiegen wir alle unangenehm, der Joker starrte mich an, Sam und Tom verwirrt zwischen uns beiden hin und her und ich versuchte einfach niemandem direkt in die Augen zu schauen. Was hatte J gehört? Wie hatte die ganze Situation auf ihn gewirkt? Ich hoffte er zog keine voreiligen, komischen Schlüsse daraus, wie nahe Tom und ich an einander gestanden hatten. Wenn nötig würden wir ihm aber beide bestätigen können, dass wir uns sowieso die meiste Zeit gestritten hatten. „Wie war das Training?" fragte Sam schließlich, der Joker schwieg weiter und sah weiterhin unheimlich aus. Froh darüber, mich auf etwas anderes als seine beängstigende Ausstrahlung konzentrieren zu können, wandte ich mich zu Sam. „Gut denke ich, am Ende war ich etwas unkonzentriert und wir sind an einander geraten" plauderte ich los, bedacht darauf meine Stimme ruhig und unaufgeregt klingen zu lassen. „Ja, außer der letzten halben Stunde war es wirklich super, dann hat ihr wohl einfach die Kraft gefehlt" fügte Tom hinzu und versuchte sich an einem Lächeln, ließ es aber schnell wieder angesichts des nach wie vor versteinerten Ausdrucks des Jokers. „Schön, und Cathy, wirst du jetzt eine von uns?" witzelte Sam. Ich lächelte ihn schwach an. Leider wollte ein Teil des „uns" mich umbringen. Tom antwortete für mich. „Haha, bestimmt, sie stellt sich gut an. Ich sag es euch, wenn wir nicht aufpassen bringt sie uns noch eines Tages alle um" Bei diesen Worten intensivierte der Joker seinen Blick auf mich und legte den Kopf etwas schief. Ich bildete mir ein, ein kleines lächeln um seine Mundwinkel zu erkennen und sah ihn, davon ermutigt, das erste mal seit er den Raum betreten hatte, offen an. Ich schaute ihn einfach nur an, lächelte nicht, verzog keine Miene. Und er sah einfach nur zurück. Doch mit jeder Sekunde die verstrich während der wir uns ansahen schien der Raum etwas wärmer und freundlicher zu werden, die bedrohliche Stimmung nahm ab. „Ja, da müssen wir wohl aufpassen" meinte der Joker schließlich leise und streckte leicht einen Arm nach mir aus. Ich ging die zwei Schritte zu ihm und lehnte mich an seine blutverschmierte Seite, ließ mich von seinem starken Arm halten, auch wenn ich nun auch noch ein paar Blutflecken abbekam. Zumindest nur auf meiner hellen Haut, auf der schwarzen Trainingskleidung sah man nichts. Der Joker führte mein Gesicht mit einer Hand zu sich und küsste mich sanft, nicht ohne vorher etwas Blut mit dem Finger auf meinen Lippen zu verteilen. Ich schmeckte es und automatisch überzog mich eine Gänsehaut, doch auch das Gefühl, dass alles gut war. Der Joker konnte nicht sauer sein wenn er nun so sanft mit mir umging. Er hatte ja auch eigentlich keinen Grund, doch ich war mir sicher, dass er nicht zufrieden über Toms Offenheit gewesen wäre. Ich würde ihm nichts davon erzählen, was Tom und „die Männer" so vermuteten, über Harley Quinn und dass ich nur ein kranker Ersatz für sie war, nicht in der Lage ihren Platz auszufüllen und daher zum Scheitern verurteilt. Nichts von der Theorie, dass er uns beide langsam aber sicher zerstören würde. Nichts von dem Wissen, dass einige mich dafür gerne Tod sehen würden. Solange J mich so ansah, so hielt, konnte mir das alles egal sein. Denn letztendlich war er der Chef hier, nichts geschah ohne sein Einverständnis. Ganz bestimmt.
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you're an angel
Fanfiction„Angel!" Christian zog mich am Arm mit sich. Genervt riss ich mich von ihm los. „Was ist denn? Ich wollte jetzt zur Bar" keifte ich. „Es ist noch ein... wichtiger Gast für dich da... oder eher mein Boss." erklärte er mir schnell. „Ich dachte das Bab...