Filmabend und Alkohol

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Erzähler pov:
Karl lässt sich auf die Couch fallen. Hier hätten locker 5 Leute Platz. Er greift zur Fernbedienung und startet den großen Fernseher, der an der anderen Seite der Wand hängt. Er geht auf Netflix und scrollt durch die Filme. „The Adam Project? Das klingt interessant?" Karl klickt den Film an und macht es sich gemütlich. In dem Moment kommt Nick aus der Küche wieder. In der einen Hand hält er eine Flasche Bacardi, in der anderen zwei Gläser. „Hab sie bei George's Sachen gefunden, er wird schon nicht sauer auf uns sein oder?“ Fragt Nick und läuft zum Sofa. Er gibt Karl eins der Gläser und füllt es zur Hälfte. Dann setzt er es sich neben Karl. „Welcher Film läuft da?“ fragt Nick und schaut kurz zum Fernseher. „The Adam Project.“ antwortet Karl und trinkt einen Schluck.

Der bittere Geschmack ist ungewohnt für Karl aber er wiedersteht dem Drang, das getränkt wieder auszuspucken. „Bei mir hat's auch gedauert bis ich mich an Bacardi und die stärkeren Sachen gewöhnt habe.“ sagt Nick belustigt als er Karls Gesicht sieht. Sanfte braune Augen Mustern ihn interessiert. Nicks Blick gleitet über Karls Gesicht und bleibt schließlich an seinen Lippen hängen. 'Wie sie sich wohl anfühlen?' fragt sich Nick. Der Augenkontakt der beiden hält eine ganze Weile. Nick beugt sich vor. Ein Kuss tut ja niemandem weh oder? Ihre Lippen trennen plötzlich nur noch wenige Zentimeter. Karl bewegt sich nicht. Er weiß gerade nicht was er will. Und wieso findet er Nicks Augen plötzlich so schön? 'Nur noch wenige Millimeter!' denkt Karl und schließt die Augen. Ein Kribbeln breitet sich in seinem Bauch aus, als sich Nicks warme, feuchte Lippen auf seine legen. Sanft aber bestimmt leitet Nick den Kuss an. Karl fühlt die Hand des anderen an seinem Hinterkopf. Sachte hält er Karl an Ort und Stelle. Er braucht diesen Kuss! Er braucht diese Körpernähe so unbedingt! Gerade als Nick den Kuss vertiefen will, fliegt die Wohnungstür auf. Schnell fahren Nick und Karl auseinander. Clay steht dort und hat den betrunkenen George im Arm. „Störe ich?“ fragt er grinsend. Karl merkt, wie ihm das Blut ins Gesicht schießt. Hatte Clay etwas gesehen? „Bitte macht das nicht auf den Möbeln.“ sagt er noch, bevor er George ins Bett bringt. Nick springt auf. „Ich gehe jetzt schlafen. Gute Nacht.“ sagt er trocken und damit verschwindet auch er und lässt Karl einfach alleine.

Langsam aber sicher kehrt bei den Jungs Normalität ein. Alle konzentrieren sich auf die Schule, die nicht leichter wird. Nach 3 Wochen wird George pingelig. „Wie wäre es wenn wir eine Party feiern? Zurzeit ist ja nicht wirklich was los alsooo." Nick schüttelt den Kopf. „Unsere Wohnung ist nicht so groß wie die von Wilbur. Wir kriegen hier kaum Leute rein. Ich vermisse Partys und saufen auch aber wir müssen uns auf die nächste Party gedulden.“ versucht er George zu erklären. Der braunhaarige zieht einen flunsch. „Och Man!“ sagt er weinerlich. „Das wird schon, ich frag mal rum wer feiern will okay?“ sagt Clay und streicht tröstend über Georges Haare. Karl betrachtet das ganze und vor allem Nick. Er trägt heute eine einfache schwarze Kappy auf den hellbraunen Haaren. Er trägt einen schwarzen Hoodie und eine schwarze Jogginghose. Karl fragt sich gerade, wie es wohl ist Nick's Hoodie zu tragen. Er wäre ihm sicher 1-2 Nummern zu groß aber mit Sicherheit extrem gemütlich. Vielleicht riecht er ja gut, so wie Nick immer...? „Karl?“ Spricht ihn plötzlich George an. „Hörst du überhaupt zu?“ Karl schaut ihn verwundert an. Dann wird er rot weil er merkt, das alle drei ihn an starren. „Ja? Worum geht's?“ fragt er beschämt. „Du sollst morgen mit Nick Alkohol besorgen. Wir feiern doch hier.“ sagt Clay. Karl nickt.

Nachdem sie die Nachricht verbreitet haben, gehen Karl und Nick am nächsten Tag Einkaufen. Nick hat sich Clays Auto, ein Tesla, geborgt und fährt Karl zum nächsten Supermarkt. Die beiden schlendern durch die Regale und packen verschiedene Flaschen und snacks ein.

„Ey schau Mal!“ sagt Nick und hält Karl sein Handy vors Gesicht. „George ruft an.“ Tatsächlich ruft George seinen neuen Kumpel an. „Könnt ihr mir sagen warum eine meiner Flaschen fehlt? Ein Bacardi?“ sagt er und klingt belustigt. „Sagt bloß ihr hattet ohne mich Spaß.“ Nick zieht eine Grimmasse bevor er antwortet. „Ja, Karl und ich haben uns diese Flasche geteilt. An eurem schönen Abend beim Soot.“ Karl wird rot bei der Erwähnung an diesen Abend. Sie hatten sich geküsst und nie wieder drüber geredet. Nicht Mal Clay hat was dazu gesagt und der ärgert seine Freunde eigentlich Recht gerne. „Oh okay dann bringt mir eine neue mit! Ich kann es gar nicht leiden wenn nicht mindestens 4 volle Flaschen Alkohol in meinem Regal stehen.“ sagt George am anderen Ende der Leitung. Er klingt gar nicht wütend. Ganz im Gegenteil, er klingt ziemlich belustigt. „Wird gemacht Chef.“ antwortet Nick und legt auf. „Na dann, auf zum Bacardi.“ sagt er grinsend zu Karl und läuft los.

Zurück im Auto halt Karl es nicht mehr aus. „Was war das nach der Party von Wilbur? Wieso...?“ fragt er, kaum das sich die beiden hingesetzt haben. Nick seufzt. „Es war der Alkohol. Ich wusste gar nicht wirklich, was ich mache.“ Karl schluckt. Es hat ihm nichts bedeutet. Also zum Glück, weil er steht ja nicht auf Männer...

Zuhause packt Nick die Tüten voller Alkohol auf den Tisch. „George hör auf so zu gucken! Du trinkst die Flaschen ja förmlich mit deinem Blick leer!“ lacht Nick. Es stimmt, George guckt gierig auf die Flaschen. Wobei, gierig ist untertrieben. „Würde er Telekinese beherrschen, wären die Flaschen jetzt leer.“ scherzt Clay, der am Küchenschrank lehnt. George verdreht die Augen. „Du bist nur neidisch weil du nicht so viel verträgst wie ich." Kontert der Brünette.

„Ähm Nick, ich muss kurz mit dir reden.“ sagt der blonde, bevor er Nick in sein Schlafzimmer zieht. Karl und George bleiben alleine in der Küche zurück. „Du Karl, was ist da zwischen Nick und dir?“ fragt George vorsichtig. Irgendwie hat er das Gefühl, das die beiden sich mögen. Da er aber ein klein wenig Angst vor Nick hat, fragt er lieber Karl. Er scheint netter zu sein. „Äh- Nichts. W-was soll da sein?“ stottert Karl. Auf keinen Fall darf er von dem Kuss erfahren. Je weniger es wissen, desto besser! „Naja Clay hat mir vorhin erzählt das er euren Kuss letztens  unterbrochen hat.“ sagt George und reibt sich nervös den Nacken. Er war nicht gut in solchen Gespräch. Zum einen weil er noch Jungfrau ist und zum anderen weil es ihn eigentlich nicht interessiert. „Oh Gott.“ beschämt versteckt Karl sein Gesicht in seinen Händen. Hat Clay es nur George verraten oder wusste mittlerweile die ganze Schule bescheid? Er schüttelt den Kopf. „Das hatte nichts zu bedeuten. Wir ähm haben nur was a-ausprobiert.“ nuschelt Karl in seine Hände. „Es war nichts.“ wiederholt er. Ein trauriger Unterton schwingt in diesem Satz mit. Das hat George wohl auch bemerkt den er kommt auf Karl zu und legt seinen Arm um die Schultern des jüngeren. „Hey, ich dachte du stehst auf Frauen? Hat Nick deine Meinung entwa geändert?“ fragt er sanft. Karl schüttelt den Kopf. „Nein, ich stehe immer noch auf Frauen. Keiner kann das ändern.“ sagt er fest und bestimmt. Doof nur, das Nick in dem Moment zur Küche rein kommt und genau diesen Satz hört. Kopfschüttent widmet er sich den Einkaufstaschen. Er wusste doch, das er Karl nicht haben kann. Wieso tut es ihm also plötzlich so weh im Herz?






~1249 Wörter

Karl's Tagebuch // A Karlnap StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt