"Fraise beruhige dich. Bitte, wir können kurz in die Küche.", höre ich gedämpft. Eigentlich wollte ich eingreifen, aber mich einzumischen, ich weiß nicht ob es eine gute Idee wäre. Die Mutter kennt mich nicht einmal. Es vergeht etwas Zeit, ich mache mir echt Sorgen. Ich stehe vom Bett auf. Langsam halte ich es nicht mehr aus.
Ich höre, wie die Tür auf geht. Fraise kommt rein. Sie kommt auf mich zu und umarmt mich fest. "Bitte lass mich nicht mehr los.", sie klingt so traurig. So zerbrechlich... Ich halte sie fester und lasse sie nicht mehr gehen.
Langsam löst sie sich aus der Umarmung. Wir legen uns auf's Bett. Ich fasse ihr vorsichtig an der Hand. Fraise schaut mich mit Tränen erfüllten Augen an. So habe ich sie noch nie gesehen.
"Es tut mir echt Leid, dass du meine Mutter so kennengelernt hast. So ist sie im Normalfall nicht. Wirklich nicht. Sie ist eine tolle Mutter, nur hat sie, wie alle, ein paar Probleme. Seit der Trennung und das ständige Hin und Her zwischen den beiden, ist sie in manchen Phasen unerträglich.", ich nehme sie im Arm.
"Das kann aber nicht so weiter gehen, sie kann ja so toll sein, aber sie darf ihre manischen Phasen nicht an dir auslassen. Das wird dich langfristig einfach zerstören."
"Du musst dir keine Sorgen darum machen, es ist echt nur eine kleine Sache, es ist echt nichts ernstes."
Ich mache mir trotzdem Sorgen, aber sie will keine Hilfe, also kann ich sie nicht zu Maßnahmen dagegen zwingen, auch wenn ich gerne etwas machen möchte, damit es stoppt. Ich könnte ja auch einmal mit der Mutter reden, aber bestimmt mache ich es damit noch schlimmer, also lasse ich es lieber. Dann ist wohl am besten, wenn ich mich erstmal nicht einmische und nur für Fraise da bin. Sie bedeutet mir so unendlich viel und sie traurig zu sehen, bricht mein Herz.
"Danke, dass du mir zuhörst, Lilith.", sie schaut mich leicht lächelnd an. Traurig wirkt sie dennoch, aber man sieht, dass das Reden geholfen hat und das freut mich so sehr.
"Wollen wir Bubbletea trinken gehen?", sie nickt eifrig. Süß wird sie immer bleiben, ich gehe leicht über ihre Wange. Ihr Blick haftet auf meinem Lippen. Ich muss grinsen. Sanft küsse ich sie. Ein wohles Gefühl entfaltet sich in meinem Bauch. Daran könnte mich nie gewöhnen.
Wir verbringen die restliche Zeit zusammen, ich versuche sie so gut wie möglich abzulenken. Aber man merkt, wie sie langsam wieder aufblüht. Glücklicherweise. Es schmerzt immer noch wenn, ich an ihr trauriges Gesicht denke.
"Willst du mit zu mir? Wir könnten ja was schauen und ich müsste auch zuhause alles haben, für Muffins.", ich nehme sie bei Hand und schaue in ihren Augen. Sie sind wunderschön.
"Ich würde so gerne, aber wenn ich dem ganzen Tag fehle... Ich weiß nicht, ob das eine gute Idee wäre. Du bist aber echt ein Schatz, ich bin es nicht gewohnt, so gut behandelt zu werden. Danke.", sie lächelt traurig.
Ich bringe sie noch nach Hause und gehe los zu Alev. Wir haben lange nichts mehr nach der Schule was unternommen. Ich klopfe an, lange muss ich nicht warten. "Ahh endlich, komm rein.", er zieht mich rein.
Ich schaue mich um, überall liegen Klamotten herum. Sein Zimmer ist sonst immer makellos und super aufgeräumt. Grinsend schaue ich auf. "Suchst du etwa ein Outfit für dein Date raus?", lachend hebe ich ein Hemd vom Boden auf. "Wie kommst du darauf?", er schaut mich unschuldig an. "Bist du witzig, ha ha...", jetzt schaut er mich verletzt an. "Okay tut mir Leid, wobei kann ich dir helfen?", strahlend sucht er sich in seinem Müll was raus.
"Also ich habe einmal das und einmal das.", es war ein locker geschnittenes weinrotes Hemd, das andere ist ein langarm Shirt. Ich finde es eigentlich sehr witzig, wie gegensätzlich die Styles von den beiden ist. Colins Style würde ich ganz grob als Dark Academia beschreiben. Alev dahingegen ist echt sehr light, er benutzt kaum dunkele Farben.
"Hemd, definitiv!", ich kann mir nämlich das sehr gut vorstellen. "Warte, dunkele Jeans.., natürlich Docs! Ah und hier.", ich zeige auf einem silbernen Ohrring. Lächelnd nimmt er mir sie ab und geht ins Badezimmer, um sich umzuziehen. Während er das tut, schaue ich nach weiteren Schmuck. Ich freue mich unglaublich sehr, endlich mal bekomme ich was von seinem Dateleben was mit.
Ich weiß nicht warum, aber es macht mich einfach glücklich. Er kommt wieder und betritt das Zimmer. Alev sieht unglaublich aus. Dunkele Farben bewirken eine gewisse Eleganz bei ihm, was definitiv gefehlt hat. "Du siehst echt gut aus.", ich nehme seine Hände und führe ihn zum Spiegel. "Jetzt fehlen noch deine Haare, was denkst du?", ich wuschele sie durch und lache ihn an.
"Hab da so eine Idee.", er verschwindet wieder im Bad.
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H E R | girlxgirl ᶠYͧoͨᵏu 𝖘𝖍𝖊'𝖘 𝖒𝖎𝖓𝖊♥︎
Teen FictionLilith wechselt von der Realschule auf's Gymnasium. Sie geht mit ihrem besten Freund zusammen auf die Schule. Sie selber spielt für ihr Leben gerne Videospiele. Als sie Fraise kennenlernt, fühlt sie sich magisch von ihr angezogen, aber ihre Persönli...