Ein Wiedersehen

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Mit quietschenden Rädern kam der Bus am Busparkplatz zum Stehen. Wie auf Kommando rannten praktisch alle zur Türe. Eine Tasche rammte mich und ich fluchte kurz vor mich hin. Schließlich stand auch ich auf und wurde von den Schülern zum Ausgang gepresst. Mehr oder weniger stolperte ich die letzten zwei Meter. Zuletzt schaffte ich es aus dem Bus, wo mir warme Luft entgegenbließ. Ich folgte einfach den anderen Schülern, ohne einen Plan zu Haben, wo ich hin musste. Ich lief gerade an ein paar ziemlich leicht bekleideten Mädchen vorbei, als der Gestank von Rauch in mir einen Würgreiz auslöste. Ich hustete kurz und suchte den Ursprung des Rauches. In einer Ecke standen ein paar halbstarke Jungs, die sich an ein paar Mädchen ranmachten, die nur so vor Make-Up trieften. Warum machen manche nur so einen Kack, das sieht eigentlich fast immer total behindert aus. Ich dachte darüber nach, was passieren würde, wenn ich diesen Mädchen über die Wange reiben würde. Meine Hand wäre vermutlich braun und sie hätten lauter Striemen im Gesicht. Ich versank in meinen Gedanken, ein Fehler. Mich wird man so leicht wohl nicht mehr vergessen.

Nun saß ich hier bei der Schulkrankenschwester. Ich hatte ein Tuch bekommen, um das Nasenbluten zu stoppen. Blöder Pfosten, fluchte ich innerlich. Die Schwester drehte sich zu mir um. "Ist alles Okay? Soll ich dich jetzt in deine Klasse bringen?" Ich nickte stumm, Hurrraaaaaa?

Die Gänge waren leer, nur ein paar Schüler saßen auf Bänken und lasen, die Stille war fast unheimlich. Ich folgte dem klackern von Ms Mercers, der Krankenschwester, Schuhen, das sich wie der stetige Trab von Pferden anhörte. Die Klackern verschwand, Ms Mercer war stehen geblieben und ich hatte Mühe nicht in sie hereinzulaufen. "So da sind wir, den Rest schaffst du wohl allein, dein Lehrer ist Mr Harrison." Und schon lies sich mich allein, Na vielen Dank. Mir war mulmig zu Mute, das war aber ein toller Tag, ich glaub ich geh dann mal. Ich musste mich ernsthaft bemühen meine Hand zu heben um zu klopfen, wie schwer ein Arm manchmal doch sein kann. Ich klopfte, ein Gemurmel, das eben noch zu vernehmen war verschwand und langsame Schritte kamen näher. Ein älterer Mann, Mitte vierzig schätze ich, stand vor mir und musterte mich, dann guckte er mich erwartungsvoll an. Alle Schüler waren leise und ich hatte keinen Plan was der Mann von mir wollte. Er zog die Augenbrauen hoch und sagte etwas auf englisch. Ich brachte leider nur nur ein verkorkstes Was?! heraus. Die Schüler fingen an zu lachen, da verstand ich. Er will meinen Namen wissen...

"Ehm... Swenna, Swenna Meysenbrinck." "Dann komm rein, neben Ashley ist noch ein Platz frei", sagte Mr. Harrison und trat zur Seite. Ich ging langsam vorran und lief zu Ashley, sie war wohl Brasilianerin oder sowas, denn ihre Haut wahr angenehm braun und ihr schwarzes Haar glänzte in dem Licht, das durch die Scheiben drang. "Hallo Sweee...Swennjjaa", sie versuchte mit größter Mühe meinen Namen auszusprechen. "Hi Ashley", gab ich zurück. "Swenna, du bist neu, aber halt jetzt deinen Mund", mahnte Mr Harrison und ich richtete meinen Blick zum Lehrer.

...

Ich lief aus dem Schulgebäude, Ashley wollte eigentlich mit mir in die Stadt gehen, hatte jedoch leider in Französisch Nachsitzen aufgebrummt bekommen, aber ich wollte mir den Shoppingtrip nicht entgehen lassen und nahm die erste Tube Richtung Stadt. Es war umwerfend, überall Hochhäuser und so viele Boutiquen. Ich setzte mich in Bewegung und betrat als erstes ein Laden namens Gamberley die Blusen waren hinreißend also kaufte ich mir eine grüne, ärmellose, in der ich mich fühlte als hätte ich garnichts an. Ich bummelte weiter und fand noch ein paar schöne, nicht mehr ganz so günstige Sachen, als letztes trieb es mich in einen H&M. Ich schaute mir gerade Shorts an, als ich plötzlich jemanden bei den Männerhemden sah. Lian...

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