𝗖𝗵𝗮𝗽𝘁𝗲𝗿 𝟯

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𝐅 𝐄 𝐄
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TW!!!
Gerade bin ich mit meinen Eltern auf den Weg in's Einkaufszentrum um mir neue Kleidung für den Sommer zu kaufen. Denn ich bin über den Winter wieder gewachsen und brauche dementsprechend neue Kleidung. Ein schöner warmer Tag Anfang Mai und ich shoppe mit meinen Eltern.
Wir kommen an und ich springe schon aus dem Wagen. Meine Eltern folgen mir schnell, damit sie mich verlieren, in dem großen Getümmel. Anscheinend sind wir nicht die einzigen, die auf die Idee gekommen sind, heute shoppen zu gehen.

Viele Menschen sind unterwegs und vor den Geschäften stehen schon Leute schlangen, weil dort zu viele Leute drinnen sind. Ich ziehe meine Eltern erstmal Richtung Zara, jep das Geschäft heißt fast genauso wie meine Tante, meine Oma wollte eben besondere Namen, weswegen meine Mutter auch Eloise heißt. Viele finden diesen Namen komisch und altmodisch, meiner Meinung nach ist er aber der schönste Name, den ich je gehört habe.

Im Zara angekommen suche ich mir erstmal eine schöne leichte Übergangsjacke. Bunte Farben, wie grün, pink oder blau sind gerade richtig in. »Schatz, wie findest du die Jacke? Die würde auch zu diesem weißen Top und dieser weißen Shorts passen« fragt mein Dad und hält gleichzeitig die blaue Jacke, das Top und die Shorts hoch. »Sie sieht sehr schön aus, ich kann die Sachen gleich mal anprobieren.« Mein Vater drückt mir die Sachen in die Hand und geht zu meiner Mutter, die gerade ein wunderschönes Sommerkleid für sich gefunden hat.

Mein Dad schaut meine Mum immer voller Liebe an und meine Oma hat mir erzählt, dass sie immer noch den gleichen Blick, wie vor 20 Jahren, haben. Später will ich auch so eine Ehe, voller Liebe, Vertrauen und Glück und natürlich Kinder. Am besten 2 aber darüber denke ich noch gar nicht nach, früher oder später kommt es (hoffentlich) auf mich zu.

Mit dem Outfit, das mir mein Dad rausgesucht hat, und einem schönen Blümchenkleid gehe ich die Umkleide. Erst ziehe ich das Top, die Shorts und die Jacke an, wow, es sieht wunderschön aus, gut was anderes habe ich auch nicht erwartet denn mein Vater ist Modedesigner. Und meine Mutter ist übrigens Innenarchitektin. Ich will später in eine ganz andere Richtung gehen aber dafür habe ich auch noch lange Zeit, um zu überlegen ob ich meinen momentanen Traumberuf ausüben will, ich will nämlich Chirurgin werden.

Ich schaue mich nochmal im Spiegel an, bevor ich aus der Kabine trete und ich das Outfit meinen Eltern präsentiere. »Wow, dein Vater hat wirklich Geschmack, es sieht wunderschön an dir aus.« Ich lache verlegen und drehe mich wieder um und gehe zurück in die Umkleide. Das Blümchenkleid hat auch wie angegossen gepasst und nun bin ich mit einer Einkaufstüte zum nächsten Geschäft. »Hm Hollister hat auch schöne Sachen, schauen wir da doch mal hin!« Meine Mutter nimmt meinen Arm und zieht mich hinterher.

Mit zwei Hosen, zwei Shirts und drei bunten Tops und einem glitzerten Top stehe ich mit meiner Mum an der Kasse. Mein Dad wartet in einem Kaffe auf uns. Mit einer weiteren Tüte an meiner Hand suchen wir meinen Vater in dem Kaffe direkt an einer großen Glasfront wo wir rausschauen können. Gerade als ich mein Spaghetti Eis mit leckerer Erdbeersoße auf den Tisch gestellt bekommen habe, höre ich einen lauten Knall.

Menschen rennen durcheinander und schreien rum. Was passiert hier? Warum schreien alle und laufen wie wild rum und zum Ausgang? Meine Mutter reißt mich hinter die Theke des Kaffe's und wirft eine Decke über mich. »Mama was ist hier los?« frage ich mit Tränen in den Augen? »Fee, hier schießt einer rum, mach keinen mux und beweg dich nicht!« flüstert meine Mutter mir zu.

Sie steht auf, guckt über den Tresen und rennt zu meinem Vater, der gerade einer anderen Familie hier raus hilft. Ich kann erkennen, dass sie reden, doch dann fällt ein weiterer Schuss und ich krieche in die Ecke der Theke damit man mich nicht erkennt. Die Schritte des Amokläufers werden immer lauter und noch ein Schuss fällt. Draußen hört man schon die Polizei und die Hubschrauber über dem Einkaufszentrum.

Ich glaube, er hat sich entfernt, da ich nichts mehr höre. Vorsichtig schaue ich über den Tresen und schaue jemandem direkt in die Augen. Smaragdgrüne Augen. Er richtet seine Waffe auf mich. »Zu blöd Kleine, warum bist du aus deinem Versteck gekommen? War doch echt super, ich hätte dich zumindest nicht entdeckt.« Sprachlos stehe ich vor ihm, mittlerweile mit geschlossenen Augen und bete das er mich nicht erschießt. Ich höre, dass Glas zerbricht und spüre keinen Druck mehr auf meiner Stirn. Vorsichtig öffne ich meine Augen und sehe ganz hinten das SEK.

Schnell drehe ich mich zu dem Tisch, wo ich meine Mutter und meinen Vater zuletzt gesehen habe und renne auf sie zu. »Mama, Papa ist alles okay bei euch?« schreie ich zu meinen Eltern. Ich knie mich zu meinen Eltern und lege ihre Köpfe auf meinen Schoss. »Alles wird gut. Ich verspreche es euch! Die Polizei und Rettungskräfte sind da, sie werden sich gleich um euch kümmern.« sage ich mit Tränen in den Augen.

Sie haben die Augen geöffnet und bei Beiden fließen Tränen aus ihnen. Mein Vater versucht zu reden jedoch unterbreche ich sie »Pschhh, alles wird gut. Du musst jetzt nicht reden.« weine ich. Meine Mutter starrt mich nur an und lächelt. »Honey, du musst jetzt stark sein. Stark für uns ja? Kümmere dich um dich selbst und um Tante Zarah, sie hat es immer schwer mit dem Tod.« »Was? Nein, Papa und du ihr werdet das schaffen, das müsst ihr einfach! Was soll ich das denn ohne euch machen und vor allem wie?« Tausende Tränen fließen über mein Gesicht.

Beide hören auf zu atmen und schließen ihre Augen. »Nein. Nein! Kommt wacht wieder auf, kommt schon, na los ihr seit Kämpfer also kämpft! Lasst eure Tochter nicht allein auf dieser Welt zurück« schreie ich. SEK-Beamte zerren mich weg um den Sanitätern Platz zu machen, damit sie ihnen hilft. Nachdem sie den Carotispuls (bezeichnet man den am Hals palpierbaren Puls der Ateria carotis communis=Puls am Hals messen) gemessen haben schütteln sie jedoch den Kopf und laufen zum nächsten Opfer. Ich spüre noch wie mich jemand an der Schulter berührt, bevor alles schwarz wird.

»HEY! HEY FEE AUFWACHEN! WACH ENDLICH AUF!« Ich schrecke hoch und blicke mit verschwommenen Augen in drei verschreckte Gesichter. Total verschwitzt setze ich mich richtig auf, fasse sofort an meinen Unterarm und ich spüre die Narbe vom Streifschuss der mich damals erwischt hat. »Was ist passiert, was hattest du für einen Albtraum?« »Amoklauf- Meine Eltern sind dort gestorben.« schluchze ich. »Du hattest einen Albtraum vom Amoklauf. Oh mein Gott, komm erstmal runter, es ist alles gut. Du bist rund 9.600km weit weg, es ist alles okay. Hier kann dir nichts passieren.« antwortet mir meine Tante unter Tränen.

Ich weiß wie sehr sie es mitnimmt, sie hat mindestens so viel geweint wie ich. »Hier trink erstmal ein Schluck Wasser um runterzukommen.« Mein Onkel hält mir ein Glas Wasser vor die Nase, ich nehme es dankend entgegen und trinke ein paar kleine Schlücke. Ich atme ein paar mal ein und aus. Mein Herz hört auf zu rasen und bekommt so langsam einen normalen regelmäßigen Rhythmus. Meine verschwitzen Hände streife ich an meiner Bettdecke ab und lehne mich auf ihnen an.

»Willst du das ich heute bei dir schlafe, dann hast du vielleicht, heute Nacht zumindest, keinen Albtraum mehr. Und über den Rest reden wir morgen.« fragt meine Tante freundlich. Ich nehme ihr Angebot an und nicke ihr zu. Sie holt schnell ihre Bettsachen, kuschelt sich zu mir und umarmt mich. »Ich hoffe du kannst jetzt besser einschlafen. Schlaf schön.« »Danke du auch.« Es dauert gerade mal 5 Minuten bis ich in's wirkliche Land der Träume falle.

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vergesst nicht ein sternchen dazulassen, wenn euch das kapitel gefallen hat.
dieses mal ein etwas kürzeres kapitel. ich hoffe es hat euch gefallen und ihr habt ein wenig gänsehaut beim lesen bekommen. <3
{1326 wörter}

~ norah

The new LifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt