𝗖𝗵𝗮𝗽𝘁𝗲𝗿 𝟰

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𝐅 𝐄 𝐄
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Den Rest der Nacht habe ich gut geschlafen. Ich strecke und gähne gleichzeitig, weshalb ich mir meine Hand vor den Mund halte. Meine Tante ist schon aufgestanden aber hat mich weiter schlafen lassen. Die Nacht heute war echt schlimm und leider ist es nicht das erste Mal, dass ich so ein Albtraum träume. Und ich denke es wird auch noch öfters passieren, aber darüber mache ich mir jetzt keine Gedanken.

Ich schlage die Bettdecke weg und stehe auf, knie mich aber gleich hin um Lucky zu streicheln. Er ist so ein süßer Hund. Ich kraule ihn am Bauch, bis es leise an mein Zimmer klopft. David lugt durch die Zimmertür und öffnet sie ganz. »Guten Morgen, den Rest der Nacht gut geschlafen?« »Ja, dank Zarah konnte ich gut schlafen und hatte keinen einzigen Albtraum. Komm her, du kannst mich ablösen und Lucky streicheln.« Seine Mundwinkel zucken nach oben als er auf mich zukommt.

Er liebt Lucky genauso wie ich. Auch wenn er erst zwei Tage bei uns lebt, ist er schon ein richtiges Familienmitglied. Gemeinsam gehen wir runter zum Esstisch, wo schon das Frühstück auf dem Tisch steht. »Setzt euch doch zu mir. Zarah musste heute schon früh los, da sie in der Klinik einen Unfall rein bekommen haben und sie Bereitschaft hatte.« Gesagt getan, David und ich setzen uns gegenüber hin.

»Fee, wegen heute Nacht, hast du öfters solche Albträume, denn falls ja, solltest du vielleicht mal mit einem Psychologen reden.« fragt mein Onkel besorgt. »Und Zarah will auch noch mit dir über die Albträume reden. Aber keine Sorge wenn du unter keinen Umständen zu einem Psychologen willst, respektieren wir deine Entscheidung und werden dich nicht damit nerven, wir meinen es nur gut.«

Ich nicke nur. Im Moment will ich ungern über den Amoklauf reden, da ich danach immer in Tränen zusammenbreche, ich will mich jetzt erst auf meinen ersten Schultag morgen konzentrieren. Zum Glück kenne ich dort schon ein paar Leute von der Party und meinen Cousin habe ich ja auch schon. Ich hoffe einfach nur, dass es dort keine Mobber, wie an meiner alten Schule, gibt, die mich wegen meines Aussehens und Kleidung diskriminiert und gemobbt haben.

Fertig gegessen ziehen David und ich uns an um mit Lucky eine Runde spazieren zu gehen und gleichzeitig ein wenig von der Stadt zu zeigen. »Da vorne die Straße runter wohnen Mira und ihre Familie also sind wir quasi Nachbarn. Und noch weiter runter kommst du in das Stadtviertel Torrance, dort liegt auch unsere Schule und da ich schon einen Führerschein habe fahren wir jeden Tag dort mit dem Auto hin. Die Fahrzeit ist so um die 10 Minuten, kommt immer drauf an wie viel Verkehr ist.« Ein Teil von mir ist super glücklich hier zu sein, aber ein anderer Teil wünscht sich aber auch das meine Eltern noch leben und wir ein glückliches Leben in Deutschland führen.

Wir gehen durch die Straßen und habe ich eigentlich schon erwähnt, dass ich die Häuser in Amerika liebe? Ich liebe den Style und wie sie aufgebaut sind, indem Sinne, mit der Garage an der Seite und dann kommt das Haus. Von dem Material her ist es ziemlich schlecht, da die Häuser hier eigentlich nur aus Holz bestehen.

David zeigt mir noch den öffentlichen Strand, einen Hundepark und ein paar Geschäfte in der Nähe. Er hat mir auch versprochen, dass wir zum Sunset Tower Hotel und in die Sunset Boulevard fahren. Und natürlich auch zum Sepulveda Ambulatory Care Center.

Wieder Zuhause angekommen und Lucky in den Garten abgesetzt fahren wir jetzt kurz zur Schule, damit ich weiß wie sie aussieht und danach zu Zarah um zu sehen wo sie arbeitet. Sie ist Chirurgin und arbeitet im Fachbereich Allgemeine & Innere Medizin. Später will ich auch Chirurgin werden, nur in welchem Fachbereich weiß ich es noch nicht, aber ich hab ja noch lange Zeit es zu entscheiden.

Das Auto hält vor der West Torrance High School auf dem Schulparkplatz. Wow die Schule ist größer als ich es erwartet hätte. »Dort drüben ist der Eingang, hier ist der Parkplatz für uns Schüler, die Lehrer parken hinter der Schule. Morgen zeigen dir Mira und Aaliyah den Rest der Schule also den Hallway, die Cafeteria, die Sporthalle, das Footballfeld, etc.« »Du weißt ja gar nicht wie aufgeregt ich bin, ich glaube ich kann heute Nacht kaum bzw. gar nicht schlafen.« »An meinem ersten Schultag war ich genauso aufgeregt wie du, dein Vorteil du kennst jetzt schon ein paar Leute.«

Da hat er auf jeden Fall Recht, ich kenne schon recht viele Leute, worüber ich sehr glücklich bin, denn neue Kontakte knüpfen ist definitiv einer meiner Schwächen. Weiter geht die Fahrt, David zeigt mir noch wo das Krankenhaus liegt, indem Zarah arbeitet, das Harbour UCLA Medical Center Emergency Room. Es ist gut zu wissen, wo sie arbeitet, damit ich weiß, falls es einen Notfall gibt, wo ich hin muss.

»Komm lass uns wieder nach Hause fahren, dann können wir mal nach Möbeln schauen, bei Ikea am besten, die haben schöne Möbel und liefern auch sehr schnell.« Ich stimme ihm zu und wir fahren gemeinsam wieder nach Hause. Zuhause schauen wir auch sofort nach Möbeln, und ich entscheide mich für weiße Möbel, das Bett ist seeehr groß und der Kleiderschrank erst! Fertig geshoppt lege ich mich auf mein Bett und schaue Bilder meiner Eltern an, mal mit mir, oder auch ohne mich. Ich vermisse sie sehr.

Nachdem Abendessen bin ich mit Lucky eine kleine Runde in den Sonnenuntergang gegangen, dieser war einfach nur wunderschön. Wieder Zuhause angekommen, dusche ich mich, mache mich Bett fertig und lege schon mal die Klamotten für morgen raus. Ich entscheide mich für ein weißes Top, einer blauen Shorts mit einem grauen größeren Zip-Hoodie.

Ich lege mich in mein Bett und probiere einzuschlafen, was aber leider nicht funktionieren will. Genervt stehe ich auf und gehe in die Küche um etwas zu trinken. Am Küchentisch höre ich jemanden schluchzen, es ist Zarah. Ich gehe auf sie zu und nehme sie in den Arm, sie vermisst ihre Schwester, meine Mutter, genauso sehr wie ich. »Entschuldige, war ich sehr laut mit meinem Schluchzen? Ich will Samuel und David nicht stark damit belasten, für sie ist es ja auch schwer aber für uns beide ist es, denke ich, am schlimmsten.« »Alles gut, und ich denke nicht das wir Samuel und David damit belasten, ich glaub sie wollen uns auch nur helfen.«

»Ja, das hast du bestimm recht. Was ich noch mit dir besprechen wollte, hast du öfter solche Albträume? Wenn ja, solltest du vielleicht mal mit jemandem darüber reden, egal mit wem, mit mir, mit David, mit Mira, selbst mit Lucky, aber du solltest auf jeden Fall lernen dein Trauma umzugehen. Ich will dich auch zu gar nichts drängen und ich habe auch absolut keine Ahnung wie sich sowas anfühlt aber ich will dir nur helfen.« »Ich weiß deine Hilfe zu schätzen, aber ich denke ich bin noch nicht bereit darüber zu reden, vielleicht in ein paar Monaten aber noch nicht jetzt.« »Das verstehe ich und jetzt geh wieder schlafen damit du morgen ausgeschlafen bist für deinen ersten Schultag. Gute Nacht.«

»Gute Nacht.« Bevor ich wieder in mein Zimmer verschwinde, nehme ich mir eine kleine Wasserflasche mit nach oben und trinke erstmal einen großen Schluck, hoffentlich kann ich jetzt besser einschlafen. Bevor ich mich endgültig in mein Bett lege, flitze ich nochmal schnell auf die Toilette. Lucky liegt schon in seinem Körbchen, das direkt an meinem Bett liegt, damit er und ich gut schlafen können. Er winselt mit seinem Hinterteil, als ich auf ihn zukomme. Hingekniet gebe ich ihm eine große Streicheleinheit bis er schließlich einschläft und ich auch in mein Bett klettere. Und tatsächlich schlafe ich in wenigen Minuten tief und fest ein. Dieses Wasser wirkt wunder! Oder ich bin einfach nur müde geworden.

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vergesst nicht ein sternchen dazulassen, wenn euch das kapitel gefallen hat.
für die, die es nicht wissen, das Sunset Tower Hotel stellte das Penthouse und den Nachtclub von Lucifer da (Serie: Lucifer) und das Sepulveda Ambulatory Care Center stellt das Seattle Grace Hospital dar (Serie: Grey's Anatomy)
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~ norah

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