Kapitel 1

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"Wer erklärt mir das?", ich werfe den Brief, welchen ich vorhin in meinem Zimmer gefunden habe auf den Küchentisch. Fragende Gesichter, "Das ist ein Brief", stellt Ben fest, "Tu nicht so dumm Bruce, wer wusste davon?", ich ziehe den Verschluss meiner Stiefel zu, ich bin ja nicht sowieso schon zu spät dran nein, da muss ich noch sowas haben!

"Kat keine Ahnung, was ist das für ein Brief?", seufzt Cameron und trinkt von seinem Kaffee, Ben hingegen hat ihn schon in der Hand und liest.

"Was?", er sieht auf zu mir, "Ja Ben, was", dankend nehme ich die Tasse die James mir hinhält, der Geruch von frischem Kaffee steigt mir in die Nase.

"Wer hat Denis als letztes gesehen?", Ben schaut die Jungs an, "Ich war gestern Abend noch mit ihm draußen, warum?", "Wo ist er überhaupt? Wir haben gleich Probe", fügt Cameron hinzu.

"Die wird wohl ausfallen, Denis ist weg", Ben zerknüllt den Brief, schmeißt ihn weg und verlässt wütend das Haus.

°°°

"Wie und da lag dann einfach nur der Brief?", Emily liest sich den zerknüllten Zettel durch während der Vorlesung, ich nicke, "Wie viel schlechte Nachrichten kannst du eigentlich aufnehmen bevor du explodierst?", hakt sie dann vorsichtig nach. Was kommt jetzt?

"Werden wir dann sehen oder?", ich schmunzele.

"Bitte vergessen sie die Hausarbeit nicht übers Wochenende!", verabschiedet sich unsere Professorin, "So raus damit", ich dränge Emily aus dem Hörsaal.

"Dean will Amber fragen ob sie ihn heiraten will", Emily steckt mir den Brief wieder in die Jackentasche meiner Lederjacke, "Er hat es mir gestern Abend erzählt als wir mit der Familie essen waren", betrübt sieht sie mich an, "Ach echt? Ist doch schön für die zwei", lächele ich.

In mir brach der letzte Rest zusammen der noch halbwegs aufrecht stand, dieser dämliche Ring von diesem dämlichen Typen sollte an meinem Finger sein! Wir sollten doch bis ans ende unserer Tage zusammen sein!

"Dich nimmt das nicht mal so ein bisschen mit?", die braunhaarige mustert mich, "Em, ich bin drüber hinweg, ich hab abgeschlossen damit", ich gebe ihr einen Kuss auf die Wange, "Ich muss jetzt nach Hause, Ben und ich wollen noch was für Lexiis Hochzeit vorbereiten."

°°°

"Oh Dean", innerlich könnte ich schreien, ich komme nachhause und er sitzt auf dem Sofa, "Wie kommen wir denn zu der Ehre?", ich versuche wirklich nicht sarkastisch zu klingen! "Wir müssen klären was mit Denis ist", Ben wirft mir einen Red Bull zu, stimmt, Dean war ja ihr Manager.

"Lasst mich wissen wenn ihr eine Idee habt", seufzend lasse ich mich auf einen der großen Sessel im Flur fallen, ich habe keine Kraft mehr, gestern war doch alles gut. Warum ist heute alles schlecht?

"Bist du okay?", Ben kommt ein paar Schritte in den Flur, "Wenn ich ja sage glaubst du es ja doch nicht", ich zucke mit den Schultern. "Ich habe dieses Mal wirklich gedacht das wir alle unser Happy End haben, Ben ich habe gedacht dieses mal ist es mein Happy End, mit euch, mit ihm und mit Denis.", "Du weißt es schon?", ich nicke.

"Emily hat es mir heute vormittag gesagt", ich setze mich auf die unterste Stufe der Treppe, "Was nimmt dich mehr mit, die Tatsache das er sie fragen will oder die Tatsache das du wieder nicht die jenige bist ein mann will?"

°°°

"Das soll jetzt das richtige sein? Trinken? In der Situation?", ich sehe skeptisch auf das Tablett voll mit Tequila, "Ja, wir müssen jetzt erstmal abschalten", James wuschelt durch meine Haare, "Und er muss dabei sein?", Emily sieht ihren Bruder Dean an, "Er ist unser Manager, er muss auch abschalten", lacht Sam, scheinbar haben die ohne uns auch schon gut getrunken.

"Was Solls, wie schlimm kann es noch werden?", ich trinke einen Shot, ich korrigiere mich, "Ach du heilige..", ich sehe zur Tür des Pubs, Amber.

"Ich glaube es ist wieder eine dieser Phasen in denen das Leben mich testen will", ich lege meinen Kopf auf Emilys Schulter. 

"Warum habe ich mit 12 keinen Brief aus Hogwarts bekommen?", ich greife nach einem Tequila, "Naja, dann wärst du wahrscheinlich hoffnungslos verliebt in Malfoy gewesen und wärst trotzdem mit Ron geendet", lacht Emily und stößt mit mir an. Sie schafft es immer mich zum lachen zu bringen, "Gott bewahre", lachen trinke ich den Tequila. 

"Hey Darling", sie gibt Dean einen Kuss auf den Kopf, "Schrecklich was da heute morgen passiert ist", sie setzt sich mit an den Tisch, ja weil es sie auch so betrifft. 

"Wir sollten mal wieder ein Wochenende an unser See Haus fahren", schlägt Sam vor, "Bin dabei!", sage ich direkt, ich liebe dieses kleine Häuschen am See, da vergisst man die Welt. 

"Ich hab gehört du hast dich gestern mit Ashton getroffen?", Cameron zwinkert mir zu, "Was du nicht alles so hörst", lache ich, "Mit Ashton?", Dean sieht nicht glücklich aus, "Ja Ashton ist trotz allem was passiert ist noch ein wichtiger Teil meines Lebens, das lasse ich nicht einfach so verfliessen", warum rechtfertige ich mich überhaupt?

"War ja klar", seufzt der Braunhaarige, "Was?", ich sehe nun zu ihm, "Es war immer Ashton, du hast stress mit Lukey Boy und rennst zu Ashton, du hast Probleme du rennst zu Ashton, wir streiten, du rennst zu-", "Halt mal die Luft an, Ashton ist wie ein Bruder für mich, zu wem soll ich denn sonst gehen wenn es mir schlecht geht? Bist du eifersüchtig? Wir sind getrennt Dean, dich hat es nicht mehr zu interessieren mit wem ich mich treffe", Emily nimmt meine Hand, "Dean übertreib es nicht", sagt sie dann an ihren Bruder gewandt.

Amber weiß nicht so recht was sie von dieser Situation halten soll, so wirkt sie jedenfalls.

"Wenn sie dir jetzt sagen würde das sie dich noch liebt, was würdest du sagen?", ich sehe Amber an, was? 

"Amber ic-", "Dean antworte einfach auf die Frage. Ich sehe wie du sie ansiehst, ich bekomme mit das du definitiv nicht über sie hinweg bist. Es ist okay, sei einfach ehrlich zu dir selbst. Ich fahre schon mal nachhause, bis später", sie drückt ihm einen Kuss auf die Stirn und verlässt den Pub.

Was war das?

Es ist still, totenstill an unserem Tisch.

"Ich denke ich sollte auch gehen", sage ich schnell, "Warum? Musst du Ashton davon erzählen?",  "Und wenn es so wäre? Meinem Bruder kann ich es ja wohl nicht mehr sagen oder?", als ich aufstehen will hält Ben mich an Ort und Stelle.

"Wir beruhigen uns jetzt alle wieder, hier", er drückt mir einen dritten Tequila in die Hand, "Trink und sei leise".

"Dean, was ist denn los mit dir?", Emily sieht ihren Bruder fast schon besorgt an, "Nichts Em lass gut sein", er trinkt seinen Whiskey aus, direkt bestellt er noch einen.

Es sind zwei Stunden vergangen, wir sitzen immer noch alle hier und haben uns seit dem Vorfall vorhin auch nicht mehr angezickt.

Die Stimmung ist deutlich lockerer, gut wir haben auch alle ein wenig getrunken, der Pub hat sich auch gefüllt.

"Kateryna?", "Dean?", ich sehe ihn an, alle am Tisch sind wieder ruhig, als ob es kurz vor einem Ausbruch stände.

"Wenn ich dich hier und jetzt fragen würde ob du mich Heiraten willst, was würdest du sagen?", das Whiskey Glas in meiner Hand zittert, mein Mund klappt auf, "Was?", Sam sieht ihn an, genau wie alle anderen, "Was würdest du sagen?", wiederholt er sich.

"Ich ähm also", ich stelle das Glas ab aus Angst es würde fallen, "Dean was soll der Kindergarten", ich stehe auf und will gehen, "Kateryna".

Ich drehe mich um, Dean kniet vor mir.

"Bitter Kateryna, heirate mich"




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