7. Kapitel

16 2 0
                                    

Eliana's pov

Ich kann nicht mehr weiter zusehen. Dieses Mädchen schmeißt sich wortwörtlich auf ihn. Ich beschließe mir ein Getränk zu holen, um mir dieses Gespräch nicht mehr anhören zu müssen. Irgendwie tat das Mädchen mir leid. Jason hat sie so gemein abgewiesen. Und die hatten auch noch etwas miteinander, trotzdem behandelt er sie so. Ich dachte, so welche Typen gibt es nur in Filmen. Okay, ein weiterer Junge auf meiner Liste, von dem ich mich fernhalten sollte.

Ich gehe Richtung Küche, um mir ein Glas Wasser zu holen. Auf einmal werde ich am Arm gepackt und umgedreht. Ich weiß nicht wie er heißt, nur dass er bei meinem Bruder in der Mannschaft spielt. Er schaut mich an und sein Blick bleibt an meinen Brüsten hängen. Was ein Perversling.

,,Du siehst gut aus Eliana, richtig heiß.", haucht er mir verführerisch entgegen. Ich merke sofort, dass er betrunken ist.

,,Lass sie in Ruhe, Brandon.", befiehlt eine raue, ernste Stimme direkt hinter mir. Ich erkenne sie sofort wieder. Ich schaue hinter mich. Es ist Jason. Er steht so nah hinter mir, dass ich seinen Atem in meinem Nacken spüre und mir ein kalter, angenehmer Schauer über den Rücken läuft.

Wieso muss mein Körper so empfindlich auf ihn reagieren?

Brandon lässt meinen Arm los, den er eindeutig zu fest gepackt hat und nun einen hässlichen Abdruck zeigt. Ohne etwas zu sagen, zieht er schmollend ab. Ich halte mir schmerzhaft die Stelle an meinen Arm. Ich schaue zu Jason, um mich zu bedanken, doch sein Blick haftet schon auf der Stelle, wo ich meinen Arm halte. Er nimmt vorsichtig meine Hand weg und begutachtet den Abdruck. Ich folge allen seinen Bewegungen. Wieso fasziniert er mich so?

Er streicht langsam mit seinem Daumen über die Stelle, was mich aufzischen lässt. Verdammte kacke! Von dem blauen Fleck werde ich länger etwas haben.

Seine Augen verdunkeln sich automatisch. Ist er etwa sauer? Ich spüre, wie er eine Hand um meine Hüfte legt und mich mitzieht.

Was hat er vor?

Dadurch, dass ich an nichts außer die  warme Hand an meiner Hüfte denken kann, verarbeitet mein Kopf die Situation viel zu langsam. Wow, ganz schön heiß geworden hier. Wer hat die Heizung hochgedreht?

Wir halten vor einer Tür, vermutlich ist es das Bad. Er lässt meine Hüfte los und zeigt mir wortlos, dass ich das Bad treten soll. Er folgt mir und schließt hinter ihm die Tür. Was wird das?

Kaum hat er mich auf der Badewannenkante abgesetzt, durchforstet er die Schränke nach etwas? Warte, will er mich verarzten? 

,,Jason...", fange ich meinen Satz, doch werde von ihm harsch unterbrochen.

,,Setz Dich hin.", befiehlt er mir mit einem bestimmten Ton. Er klingt sauer. Ist er etwa sauer auf Brandon? Wieso sollte er sauer sein?

,,Gefunden!", ruft er auf einmal erleichtert auf und kommt mit einer Tube zu mir und zieht ein Pflaster aus seiner Hosentasche.

Er kniet sich vor mich und nimmt vorsichtig meinen Arm, um ihn zu verarzten. Irgendwie ist das süß.

Ich weiß, dass er mich anschaut, aber ich meide absichtlich seinen Blick, weil ich weiß, dass ich sonst rot werden würde. Die Situation kommt mir so surreal vor.

Nachdem Jason die Druckstelle eingecremt hat, macht er vorsichtig ein Pflaster über die Stelle. Als ich mir das Pflaster genauer anschaue, muss ich lachen. Es ist ein Lillifee Pflaster. Ich lache lauter. ER hatte ein Lillifee Pflaster in der Tasche.

,,Wieso hattest Du ein Lillifee Pflaster in Deiner Hosentasche? Ich dachte, ihr Jungs habt nur Kondome in eurer Tasche?", ich lache weiter, bis ich begreife, dass ich gerade meine Gedanken frei geäußert habe. Jetzt war er derjenige der lacht. 

,,Meine kleine Schwester verletzt sich manchmal, deshalb habe ich zur Sicherheit immer eins dabei.", erklärt er mir mit einem schmunzeln. Wie süß. Ich wusste gar nicht, dass er eine Schwester hat, aber eigentlich weiß ich ja auch nur seinen Namen und dass er Football spielt.

Er greift in seine andere Hosentasche und zieht ein kleines Päckchen heraus. Es dauerte einen Moment, bis ich realisierte, was er da nun in der Hand hält.

,,Kondome habe ich aber auch immer dabei.", sagt er mit einem schiefen Lächeln und wackelt verführerisch mit seinen Augenbrauen. Für seine Unverschämtheit haue ich ihm lachend auf den Oberarm. 

,,Das kannst Du doch nicht sagen!", mir tut mein Bauch weh vom vielen lachen.

Ich frage mich, wie Jason und ich lachend im Bad geendet sind, wenn ich das Alicia erzähle, dann....Shit, die Anderen. Die suchen mich bestimmt schon. Mein Bruder wird so ein Aufstand machen, wenn er mich nicht findet. Ich werde augenblicklich wieder ernst. 

,,Wir sollten wieder zu den Anderen.", schlage ich vor. Und schon eile ich zur Tür und schließe sie auf. Ich trete raus und sehe Liam. Er schaut mich erleichtert an. 

,,Da bist du ja. Dein Bruder sucht dich schon. Was hast du so lang ge....", er bleibt mitten im Satz stehen, als er Jason hinter mir sieht. Sein Blick verdunkelt sich. Oh nein. 





Just friends?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt