8. Kapitel

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,,Ich habe mich verletzt und Jason hat mir geholfen.", versuche ich mich zu rechtfertigen. Liam nickt nur und ich folge ihm zurück ins Wohnzimmer, wo mein Bruder und die Anderen aufgeregt  stehen. Kyle und Alicia sind allerdings nicht zu sehen. Aha, wo sind die denn hin. Ich muss sie morgen unbedingt ausfragen.

,,Scheiße, wo warst du? Ich habe überall nach dir gesucht. Warte, wieso hast du ein Lillifee Pflaster an deinem Arm?", schreit mein Bruder schon fast und fuchtelt währenddessen wild mit seinen Armen in der Luft hwrum. 

,,Ich war auf Toilette. Hat ein wenig länger gedauert, du weißt schon, Mädchen Probleme und so.", rücke ich die Lüge so glaubwürdig wie es geht raus. Ertappt schaue ich zu Liam. Innerlich bete ich, dass er nichts sagt, sonst bringt mich mein Bruder um.

Zu meinem Glück bleibt Liam still, doch zu früh gefreut. Hinter mir erscheint eine Person. Ich merke wie der Blick meines Bruders zu der Person hinter mir wandert und seine Augen eine Nuance dunkler werden. Er fixiert die Person mit zusammengekniffenen Augen und kann mir denken, wer da hinter mir steht.

,,Wieso bist du so schnell abgehauen? Du hast deine Handtasche im Bad vergessen.", spricht Jason verführerisch mein Todesurteil aus.

Ich blicke zu meinem Bruder und sehe, dass er vor Wut rot angelaufen ist. Oh oh, das wird nicht gut enden. Werder für mich noch für Jason.

,,Ehm, oh eh, danke.", ich drehe mich zu Jason und nehme meine Handtasche vorsichtig entgegen.

,,Eliana, warst du mit diesem Arschloch zusammen im Badezimmer. Wehe du lügst mich an!", er schreit fast, schaut dabei aber nicht mich an, sondern fixiert Jason. Wenn Blicke töten könnten, wäre Jason schon 5 Mal gestorben.

,,Es ist nicht so wie du denkst.", versuche ich ihm die Wahrheit nahezubringen, doch merke sofort, dass das kein guter Einstieg war, um meinen Bruder zu überzeugen, dass wir im Bad gerade kein SexyTime hatten.

,,Ach ist das so? Scheiße Eliana! Bist du jetzt etwa die neue Schulschlampe, sodass du dich auf so jemanden einlässt?", ich halte erschrocken meine Luft an und ich merke wie mir Tränen zu Augen steigen. Das hat er nicht gesagt.

,,Pass auf wie du mit ihr redest!", zischt Jason meinen Bruder an.

Ich will hier weg.

,,Sag mir nicht, was ich zu tun habe, Jason!", schreit mein Bruder aufgebracht und steht nun so unter Strom, dass er einfach laut ,,Ach fickt euch doch alle!", ruft und mit schnellen Schritten durch die Haustür verschwindet. Seine Freunde rennen ihm hinterher. Ich schaue ihnen, immer noch geschockt, nach. Wie kann er es wagen, mich Schlampe zu nennen. Noch nie hat ein einzelnes Wort so verletzt.

Soeben stehen nur noch Jason und ich hier. Die Schaulustigen, die sich während der Konversation um uns versammelt haben, lösen sich auch wieder auf. Mir ist zum Heulen zumute.

Ich will nach Hause. Ich drehe mich zu Jason. Sein Blick ist wütend auf die Haustür fixiert, wo vor ein paar Sekunden mein Bruder und seine Freunde durch verschwunden sind. Als sein Blick zu mir wandert, verändert er sich von wütend zu mitleidig. Er kommt auf mich zu. Was wird das?

Er kommt immer näher bis ich merke wie sich zwei kräftige Arme um meinen Körper schlingen und Jason mich behutsam an sich zieht. Automatisch fühle ich mich sicher und lasse meinen Tränen freien lauf.

Als ich aufschluchze, drückt er mich noch enger an sich. Ich bemerke die angenehme Wärme, die von ihm ausgeht. Wir verharren in dieser Position einige Minuten. Noch nie habe ich mich bei einer Umarmung so wohlgefühlt. Es fühlt sich nach zu Hause an. Ich will nach Hause. Warte. Nein. Meine Mitfahrgelegenheiten sind entweder nicht da oder haben mich vor ein paar Minuten als Schlampe beleidigt. Wie soll ich nach Hause kommen? Ist mein Bruder nach Hause gefahren? Wenn ja, dann will ich da doch nicht hin. Ich will ihn nicht sehen. Ich fange noch lauter an zu weinen.

Plötzlich werde ich von Jason mitgezogen. Ich schließe meine Augen und lasse mich von ihm leiten. Mir kommt ein kalter Windstoß entgegen. Wir sind also jetzt draußen.

,,Steig ein."

Als ich meine Augen öffne, sehe ich, dass wir vor einem schwarzen Auto stehen. Ich nehme auf dem Beifahrersitz platz und kuschele mich in den gemütlichen Sitz. Ich will einfach nur noch weg.

Er schließt leise meine Tür  und ein paar Sekunden später ist auch er im Auto. Wir fahren los. Nach kurzer Zeit werde ich von Müdigkeit überrollt. Automatisch schließe ich meine Augen und kurz danach bin ich auch schon eingeschlafen.


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⏰ Letzte Aktualisierung: Jul 05, 2022 ⏰

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