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Ich hatte handeln müssen. Es zerriss mir das Herz, mich zwischen meinem Hund und dieser neuen Frau in meinem Leben entscheiden zu müssen, aber ich konnte auch nicht zulassen, dass sie ihn endgültig töteten, auch, wenn er vielleicht sowieso nicht überleben würde, Kal kroch lahm über den Boden. An der Stelle, an der sie ihn abgelegt hatten, ich hatte ihn ja nicht anfassen dürfen und kapierte nicht, warum sie ihn hoch geschleppt hatten, aber genau das war Fügung gewesen! Einer der amerikanischen Soldaten hatte es ebenfalls bemerkt, seine Waffe auf ihn gerichtet und ich konnte nicht abwarten, bis wir gelandet waren, lag nun auf dem Marine und war froh, dass er mich abgefedert hatte. Er stöhnte, ich rollte mich schnell runter und schnappte mir sein Gewehr, dass er fallen gelassen hatte, als ich auf ihn prallte. Dass ich noch so fit war, war ein Wunder! Andererseits kannte ich es schon, je desolater ich war, desto kompromissloser funktionierte ich.

Ich stand schützend vor Kal, der hinter mir leise fiepte.

„Legen sie die Waffe weg, sie können mit sowas doch gar nicht umgehen!", murrte der andere Soldat, der noch stand und auf mich zielte.

„Hauen sie ab!", schrie ich.

„Sind sie wahnsinnig? Wenn es nicht ihr Hund ist, der sie zerfleischen wird, dann irgendein anderes Tier

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„Sind sie wahnsinnig? Wenn es nicht ihr Hund ist, der sie zerfleischen wird, dann irgendein anderes Tier. Oder ein Infizierter. Wir nennen Kanada nur noch Zombieland!"

Ich erwiderte nichts, er fand es anscheinend witzig und grinste dümmlich unter seinem Visier. Dann sammelte er seinen Kumpel auf, ich war ein bisschen stolz, den geschulten Typen so ausgenockt zu haben!

„Wie sie wollen. Auf ihr Geld können wir verzichten, Hollywood- Fuzzi!", knurrte er und sie verschwanden im Inneren des Helikopters.

Ich wartete, bis ich den Hubschrauber nicht mehr sah. Irgendwo hinter mir rutschte wieder Schutt nach, genau über dem Eingang zum Bunker, bemerkte ich, als ich mich zu Kal drehte. Aber dahin wollte ich eh nicht zurück! Nun stand mein Hund auf und wedelte mit dem Schwanz, ich stutzte.

 Anscheinend hatte er geschauspielert! Dieser Hund! 

Trotzdem hob ich ihn auf meine Arme, ich sah, dass der Bereich des Hauses mit dem OP-Raum nicht komplett verschüttet war und kroch unter den Streben durch, okay, vielleicht war ich wirklich wahnsinnig, aber Kal brauchte anständige Versorgung. Ich hörte ein leises Winseln und Kal spitzte die Ohren, ich hob die Waffe, die ich mir wieder umgehangen hatte. Es war Luna, sie war in einem der Käfige gefangen, wahrscheinlich hatte sie sich dort versteckt und nun lag ein Schrank davor, mit Schutt darauf. Doch zunächst untersuchte ich Kal. Sein dichtes, verdrecktes Fell machte es nicht einfach, aber dann fiel mir ein so großer Stein vom Herzen, dass er wahrscheinlich dem Haus den Rest geben würde. Die Patrone steckte in einer Speckrolle meines Hundes, und auch nur zur Hälfte, ich konnte sie schnell entfernen und die oberflächliche Wunde säubern. Dann verband ich seine Pfote neu, sie roch nicht gut, aber das würde ihn hoffentlich auch nicht umbringen, wie ich ihn kannte. Ich fand einen Rucksack und stopfte alles hinein, was ich irgendwie brauchen könnte, Verbandsmaterial, Salben, Scheren und so weiter, zu schade, dass hier kein Hundefutter gelagert war und ich nicht doch nochmal in den Keller konnte! Der Schutt vor Lunas Gefängnis war schnell weg geräumt und der Schrank verschoben, ich deutete Kal, dass er Abstand halten sollte, aber Luna sah einfach erbärmlich aus. Ich stellte ihr Wasser hin, sie schlabberte die Schüssel sofort aus, Kal hatte ich schon etwas gegeben. Die Hunde begrüßten sich und schauten mich dann erwartungsvoll an, ich musste lachen, es war zu komisch, anscheinend war ich jetzt der Sturmtruppenanführer!

GOOD MORNING, WE'RE DEADWo Geschichten leben. Entdecke jetzt