Jungkook
Als ich am Abend, relativ früh durch unsere Haustür trete, bin ich halb durchgefroren.
Es hat am Nachmittag begonnen zu schneien und bereits jetzt schon liegt bis zu den Knöcheln hoher Schnee."Ich bin Zuhause!" Rufe ich laut, während ich meine Schuhe, sowie meinen Mantel ausziehe und beides ordentlich zur Seite Räume, um dann in unser Wohnzimmer zu gehen.
Jedoch bekomme ich keine Antwort, weswegen ich Beginne nach meiner Familie zu suchen.
"Jimin?? Yaniaa? Nelli?" Rufe ich die Treppe rauf, weswegen Yania ihren Kopf durch ihre Zimmertür steckt und zu mir runter sieht."Ja?" Fragt sie.
"Hey, wo stecken denn alle?"
"Eomma ist mit Nelli und Haru baden gegangen." Erklärt meine älteste Tochter mir, weswegen ich verstehend nicke und sie wieder in ihrem Zimmer verschwindet.
Also gehe ich in das Badezimmer, wo ich schon vor der Tür das herzhafte lachen von Jimin und Nelli hören kann, weswegen ich sofort mitlächeln muss.
Nun öffne ich langsam die Tür, lehne mich an den Türrahmen und sehe, wie mein Ehemann mit Haru auf dem Schoß in der Wanne sitzt, während Nelli ihm gegenüber ist und einen Waschlappen in den Händen hält.
Auf dem Gesicht meines Mannes ist sein wunderschönes, breites Eyesmile, welches seine Augen so niedlich macht. Auch Nelli ist am kichern und Haru spielt mit einer Quietscheente."Hallo, ihr drei." Sage ich, als sie mich nach geraumer Zeit nicht bemerken und sofort erschreckt mein Ehemann sich.
Nelli dreht schnell ihren Kopf zu mir und sogleich beginnen ihre Augen zu funkeln."Appaaa!" Freut sie sich und will aus der Wanne springen, jedoch komme ich ihr zuvor und setze mich neben die Badewanne.
"Bleib drinnen, Schatz." Sagt Jimin und hält sie an einem Arm fest, damit sie sich wieder hinsetzt ohne zu fallen.
"Hallo, Kookie. Ich habe nicht damit gerechnet, dass du schon nach Hause kommst und habe demnach auch noch kein Essen vorbereitet.." Meint er dann an mich gewandt, weswegen ich ihn mit zusammen geschobenen Augenbrauen ansehe."Bebi, du musst mir kein essen machen. Ich kann das auch alleine." Sanft sehe ich ihn an und jetzt wo sein breites Lächeln verschwunden ist, bemerke ich erst, wie unglaublich kaputt er aussieht.
Die dunklen Schatten unter seinen Augen werden immer tiefer, während sein Gesicht jegliche Farbe verloren hat. Das funkeln in seinen Augen ist nur noch schwach und er sieht aus, als würde er entweder gleich einschlafen oder umkippen..
"Du legst dich gleich aber hin und ich kümmere mich um die Kinder." Beschließe ich also und lasse eigentlich keine Widerrede zu, was ihm aber sichtlich egal zu sein scheint."Nein, ich mache das schon. Du bist erschöpft von der Arbeit."
"Und du bist erschöpft vom Mutter sein. Bitte hör auf zu diskutieren und lass mich das einfach machen, ja?" Sage ich mit einem fast schon flehenden Blick, sodass er mit sich selbst kämpft.
Ich weiß, dass er am liebsten alles alleine machen würde und keine Hilfe annehmen möchte, jedoch kann er dies nicht. Er kann das nicht alleine schaffen und genau deswegen will ich helfen. Ich will helfen, um ihn zu unterstützen, um ihn zu zeigen, dass ich mich um ihn und die Kinder kümmere."Können wir dann wenigstens-"
"Nein, wir teilen uns die Arbeit nicht. Du wirst dich gleich ausruhen. Punkt. Hör auf mir zu widersprechen, Baby oder ich muss dich bestrafen." auf meine Worte hin wird Jimin knallrot und weitet erst seine Augen etwas. Ein kurzer Blick zu den Kindern, zeigt ihm, dass diese nicht verstehen was gerade passiert, weswegen er kurzerhand beschließt mit auf mein Spiel aufzusteigen.
"Dann muss Daddy mich wohl oder übel bestrafen, denn ich lasse ihn nicht alles alleine machen." Haucht er spielerisch und ein freches grinsen schleicht auf seine dicken Lippen, als er bemerkt, wie überrascht ich von seinen Worten bin.
Hat er mich gerade Daddy genannt?!
"Magst du mir mal eben das Shampoo für Nelli geben, Appa?" Wechselt er dann aber relativ schnell die Stimmung und deutet auf die pinke Tube, welche auf dem Schränkchen neben der Wanne steht.
"Nur wenn du das nochmal sagst."
"Was meinst du?" Fragt mein Ehemann unschuldig und sieht mich aus großen Augen an, was mich innerlich verrückt werden lässt.
"Das was du eben gesagt hast." Knurre ich und breche unseren intensiven Blickkontakt dabei nicht.
"Aish Kookie! Die Kinder sind hier! Gib mir jetzt bitte das Shampoo und nimm mir Haru ab." Befiehlt er nun und reicht mir unser Baby, welches ich nun auch annehme und ihm dann das Shampoo überreiche.
"Ich muss gleich mit dir reden." Sagt er dann noch deutlich ernster, weswegen ich sofort Beginne mir sorgen zu machen."Worum geht es?" Will ich wissen und wickle Haru in sein Handtuch ein.
"Das sage ich dir gleich. Nicht vor den beiden." Meint Jimin jedoch nur und wäscht Nellissas Haare gründlich, weswegen ich es nickend dabei belasse und mit dem kleinen Jungen auf meinem Arm das Bad verlasse.
In Harus Zimmer angekommen, trocke ich ihn richtig ab, ziehe ihm eine Windel an und noch seinen Schlafanzug.
All dies lässt er tonlos mit sich machen und von dem schreienden Baby von heute Mittag ist nichts mehr zu sehen....
Mittlerweile ist eine weitere Stunde vergangen, inder wir die Kinder ins Bett gebracht haben. Jimin hat sich mit allem Gewehr was er hatte, um sich nicht hinlegen zu müssen. Also habe ich letztendlich aufgehört zu diskutieren und ihn Nellissa ins Bett bringen lassen.
Nun sitzen wir am Esstisch, während ich mir noch etwas von dem Mittagessen aufgewärmt habe und mein Ehemann neben mir sitzt.
"Was wolltest du denn eigentlich besprechen?" Frage ich und schiebe mir ein Stück Fleisch in den Mund, während ich Jimin ansehe.
"Nellissa hat heute in der Schule ein anderes Mädchen geschlagen.. Die Lehrerin sagt, dass es sein kann, dass sie sich von uns vernachlässigt fühlt und jetzt versucht ihre Überlegenheit gegenüber anderen auszudrücken.." Flüstert er, weswegen ich kurz in meiner Bewegung inne halte und erst einmal sacken lassen muss, was er mir da erzählt.
"Vielleicht.. Könnte es aber auch daran liegen, was sie erlebt hat, bevor wir sie adoptiert haben.. Ich meine.. Yania und Nelli reden ja kaum darüber und demnach wissen wir auch nicht genau, was passiert ist.. Klar wissen wir, dass sie misshandelt wurden.. Aber Einzelheiten hat man uns nunmal nie mitgeteilt. Wobei ich mir auch nicht sicher bin, ob ich das wissen möchte.""Hmm.. Was auch immer der Grund dafür ist.. Es ist nicht deine Schuld, hast du verstanden?" Sage ich eindringlich, da ich meinen Ehemann zu gut kenne und demnach auch genau weiß, dass er sich selbst als erstes die Schuld für ihr Verhalten geben wird, so wie er es bei allem tut.
"Aber Kookie, ich-"
"Nein! Kein 'Aber Kookie'. Du bist es nicht schuld. Sie ist noch ein Kind und es ist egal wieviel Aufmerksamkeit du ihr schenkst, sobald du dich nur einmal kurz für zwei Sekunden zu Haru wenden solltest, wird sie schon eifersüchtig. Das ist ganz normal, Schatz. Alle Familien mit mehreren Kindern haben dieses Problem. Die einen mehr die anderen weniger." Erkläre ich streng, weswegen er den Kopf senkt, nickt und mit seinen Fingern spielt.
"Ich rede morgen mal mit ihr." Meine ich nun deutlich sanfter und lege meine Hand an seine Wange."Danke.." Lehnt er seinen Kopf gegen meine Hand und beginnt leicht zu lächeln.
"Du siehst unglaublich erschöpft aus, Minie.."
"Bin ich auch.. Aber was soll ich denn machen? Die Kinder werden sich ja wohl kaum selbst versorgen." Lacht er leicht und sieht mich mit einem undefinierbaren Lächeln an.
"Ich habe bald frei und dann unterstütze ich dich so gut es geht. Wir werden dann schön über Weihnachten und Silvester alle als Familie zusammen sein."
So wie es sich gehört.
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Ratet mal wer jetzt gleich seine erste Fachabi Prüfung schreibt und nicht gelernt hat..
Wünscht mir glück😭😑
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Our Mikrokosmos III: Still With You -PAUSIERT-
Fanfic"𝓞𝓱 𝓵𝓮𝓽 𝓾𝓼 𝓵𝓲𝓰𝓱𝓽 𝓾𝓹 𝓽𝓱𝓮 𝓷𝓲𝓰𝓱𝓽 𝓦𝓮 𝓼𝓱𝓲𝓷𝓮 𝓲𝓷 𝓸𝓾𝓻 𝓸𝔀𝓷 𝔀𝓪𝔂𝓼" Ein Kind, zwei Kinder, drei Kinder. Ein Hund. Mein Ehemann. Vier Kinder? Was wird noch alles kommen und durch was werden wir noch alles gehen? Erfahrt...