Das Treffen

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Du gingst fröhlich nach deinem harten und langen Arbeitstag Nachhause und hast die Sonne genossen, die leicht durch die Blätter der Baumkronen schien. Es war später Nachmittag, deswegen auch etwas frisch durch die kalte, aber zarte Brise des Windes. Du gingst durch dein kleines Heimatdorf: Emskirchen. Es war ruhig und friedlich, doch...

Du hast wieder ein Auto an dir vorbeirasen gesehen. Hier fährt normalerweise niemand mehr als 30 km/h, außer Außenstehende. Diese sind meist die „Haider". Sie sind nervig und laut... Randalen, besser gesagt. Diese besuchten den sogenannten „Drachenlord". Er lebte in deiner Nähe und täglich durftest du diesen grausamen Vandalismus live miterleben. Das veranlasste dich dazu, dass du nichts mit diesem Typen zu tun haben möchtest. Du hast dich online darüber informiert und auch die ganzen Beiträge und Blogs zum Drachenlord haben dich von ihm abgescheut.

Während du über all das nachgedacht hast, warst du schon auch vor deiner Eingangstür angelangt, die du geöffnet hast und wo du eingetreten bist. Müde hast du dich auf dein Sofa geschmissen, dein Handy rausgezogen und auf den grellen Bildschirm gestarrt. Eine Benachrichtigung: Facebook. „Drachenlord hat dir eine Freundschaftsanfrage gesendet."
Sofort hast du auf „Ablehnen" getippt und gehofft, dass keine weitere Anfrage kommt, doch...
Von deinem Handy ertönte wieder der Benachrichtigungston. Dieser Ton war ein kleiner Teil aus deinem Lieblingslied: Lemon Demon - Two Trucks.

Du wolltest nicht weiter genervt werden von so einem Herren wie diesem, weswegen du ihn umgehend blockiert hattest. Nach einigen Minuten Ruhe kam auch schon die nächste Benachrichtigung von Facebook mit der gleichen Nachricht: „Drachenlord hat dir eine Freundschaftsanfrage gesendet."
Es war sein zweiter Account, mit dem er dich gefunden hat. Stress wolltest du vermeiden, deswegen hattest du diesmal seine Anfrage angenommen.
Du gingst auf sein Facebook-Profil und hast dich umgeschaut, was er so von sich Preis gab. Diese Sachen haben dich etwas nachdenken lassen, ob er denn wirklich so ekelhaft und kriminell ist, wie die Leute es behaupten. Persönlich hast du ihn selbstverständlich nicht gekannt: Schließlich waren die ersten Eindrücke eindeutig. Dennoch hast du das Ganze überdacht und währenddessen bekamst du eine Nachricht vom Herrn Winkler:

„Hallo y/n, ich bin Rainer, aber mit ai. Ich kenn dich von Nebenan, du woltest aber nie was mid mir zu tun habn. Ich finde dich echt simpatisch und würd dich kern kennlern.
Liebe Krüße, der Drache"

Er kam dir recht nett vor: Besser, als du dir gedacht hattest. Du fandest in nun erstmals auch sympathisch. Dennoch konntest du diese ganzen Gerüchte nicht aus deinem Kopf schlagen, denn es waren so viele, vorallem negative.
Du warst nicht sicher, ob du ihm antworten solltest, aber dies hast du getan, denn jeder Mensch verdiente, deiner Meinung nach, eine zweite Chance.

„Hej Rainer, danke für deine Komplimente. Ich bin mir nicht sicher, ob wir uns kennenlernen sollten, denn all das, was ich von dir gehört habe, ist nicht sonderlich schön. Ebenso wenig das, was hier täglich vor deinem Haus passiert. Es tut mir sehr leid, dass es alles so ausgeartet ist. Ich hoffe, dass es bald aufhört und du endlich Zeit und Ruhe für dich hast. Wenn man mich mit dir sieht, dann könnte es genauso mit mir enden wie mit dir. Du hast so eine große Hatermasse, sodass ein friedliches Leben unmöglich wäre: Vorallem wenn eine neue Person neben dem verhassten Lord auftaucht. Nun, wenn das alles geheim bleibt und wir uns nicht täglich treffen, sodass es sicherer ist, wäre ein Kennenlernen möglich."

Diese Nachricht hat dich Kraft gekostet, denn du wolltest dich nicht unbedingt auf Rainer einlassen, aber irgendwo gefiel dir diese einsame Seele. Er tat dir leid und du hast irgendwas an ihm empfunden... Du weißt aber nicht wirklich was. Kurz daraufhin schrieb er dir eine Nachricht mit der Frage, ob du denn „etzala ma rübakomm wilscht, um nh bissl zu labbern". Du musstest kurz nachdenken, aber da es schon recht spät war und hier kaum jemand um diese Uhrzeit noch wach war, hattest du bejaht und gesagt, dass du in etwa fünfzehn Minuten bei ihm sein würdest. Du hattest dich also nun angezogen, darunter deine heiße Unterwäsche mit Spitze in dunkellila, und bist rausgegangen.

Die Nacht war kühl und finster, denn beinahe nirgendwo war Licht und du hast dich nicht zu sehr eingemummt: Er lebte nur einige Straßen von dir entfernt. Es war so schön und kein Wind wehte. Du konntest gut spazieren, während du deine Playlist „Sticky Fingers" anhattest. In dieser Playlist waren Schlagerlieder und Lieder, die du beim masturbieren gehört hast, gespeichert. Du hast voller Laune mitgesungen und deine Augen geschlossen. Nun warst du schon beinahe da. Du konntest sein Haus, auch „Drachenschanze" genannt, schon auf der anderen Straßenseite sehen. Du bist im schnellen Schritt gelaufen, um innerhalb deiner vorgegebenen Zeit da zu sein.
Der Zaun aus Metall und voll mit Farbe vom Vandalismus, das Haus untergekommen und überhaupt nicht gekümmert, das Licht war an. Es war ein grelles, gelbes Licht. Am Zaun angekommen hast du ihn geöffnet, doch die Zauntür fiel ab vom Zaun und verursachte einen lauten und schallenden Knall, den man bis zum Nachbardorf hätte hören können. Schnell gingst du zu seiner Haustür und hast an der alten, verstaubten Klingel gedrückt... Ein ekelhaftes Gefühl.

Nach kurzer Zeit hast du laute Schritte aus dem Inneren der Schanze gehört. Diese wurden immer lauter, bis die knarrzige Tür aufging. Nun sahst du ihn: Haare durcheinader und ungekämmt, 3-Tage-Bart, schwarzes AC/DC-Shirt, welches voller Schweißflecken und anderer Substanzen war, eine graue und halb zerrissene Jogginghose und weiße... Nunja, eher gelbe, Socken. Da war er, der Drachenlord. Er lächelte dich fröhlich mit seinem Ogergebiss an und begrüßte dich herzlich in seinem „Haus".
„Hallo y/n. Dange, dass du kommn konntest. Tret' doch ein, junge Dame."

Fortsetzung folgt...

(Das Video oben ist dein Benachrichtigungston. Ich mag Lemon Demon.
By the way, wer es nicht wusste: Etzala = Jetzt)

In heat (Drachenlord X Reader)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt