~𝘊𝘩𝘢𝘱𝘵𝘦𝘳 𝘯𝘪𝘯𝘦𝘵𝘦𝘦𝘯~

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Das Aufleuchten meines Handys kam von Jackson der überhaupt nicht schlafen konnte.
Ich rief ihn direkt an, musste aber flüstern wegen meiner Mutter.

Ich zog mir eine Jeans und einen Pullover an.
Die Kapuze des Pullovers zog ich mir über den Kopf, nahm meine Sachen und ging dann raus.
Die frische Luft tat heute unglaublich gut.
Ich ging, noch etwas müde, zur Bushaltestelle, stieg in den Bus und suchte mir einen Platz aus.

Ich zog mir meine Kopfhörern auf als ich saß und hörte wie immer Musik bis ich an der  Schule ankam.
Dort angekommen, legte ich meine Sachen in den Spind und ging ins Klassenzimmer.

Alle sahen mich verdutzt an, als ob ich ein Fremder wäre..
Ich setzte mich hin und legte meinen Kopf auf meinen Armen auf dem Tisch ab.

Ich seufzte nur leise, schloss die Augen bis ich merkte, dass jemand vor mir stand.
Ich sah zu der Person hoch und lächelte leicht.
"Hey.."

Juda sah mich lächelnd an, aber ihr Lächeln blieb nicht lange da sie genauso verdutzt in mein Gesicht sah.
"Was ist denn mit dir passiert??"

"Was ist denn..?"
"Deine Haare sind so zerzaust und es sieht so aus als ob du an der Wange ein Bluterguss hast.. hast du dich mit jemandem geprügelt?"

Sie legte ihre Hand auf meine Wange und strich mit ihrem Daumen über die auffällige Stelle.
Ich zog kurz scharf die Luft ein und drehte mein Gesicht ein wenig in die andere Richtung.

"Ich bin heute morgen gegen meine Bettkante gefallen..
passiert.."
Ich sah wieder zu ihr und sah zu wie sie sich besorgt neben mich setzte und mich umarmte.
"Och Channie.. du musst vorsichtiger sein.."

Mir war es langsam ein wenig peinlich, dass sie mich vor der ganzen Klasse umarmte.
Einige Blicke merkte ich auch auf mir liegen.
Ich legte meine Hände auf ihre Schultern und drückte sie leicht von mir.
"Es ist nicht so schlimm.. wirklich.."

Sie sah mich wieder an.
"...alles okay..? Was ist los..?" fragte sie, wahrscheinlich weil ich die Umarmung löste.

Ich sah etwas verlegen zur Seite.
"Hast.. hast du Jackson gesehen?.."

Stille.
Sie antwortete mir nicht also sah ich wieder zu ihr. Sie blickte mich besorgt aber doch etwas ernst an.
"Chan, was ist los?.. Du bist so komisch drauf.."

Ich bin komisch drauf?..
Bin.. ich immer so?..
Stört es arg?..

Jackson war krank.
Er hatte sich eine Erkältung eingefangen.
...Ein Schultag ohne meinen besten Freund ist schwer durchzustehen, gerade heute.

Ich stand an meinem Spind, nahm meine Sachen raus um sie mit nachhause zu nehmen.
Auf dem Weg nach draußen hörte ich wie Juda angerannt kam und nach meinem Namen rief.

Ich sah kurz hinter mich und ging etwas langsamer bis Juda mit mir nach draußen ging.
Sie schnaufte für eine kurze Weile tief durch.
"...Chan sag schon.. irgendwas.. ist doch.
Du weißt, du kannst mir alles anvertrauen.."

Draußen sah ich mich um und zog sie hinter mir her um die Ecke, hinter ein Gebüsch um in Ruhe mit ihr reden zu können.
Ich wollte ihr sagen, was war und wie es dazu kam.

Sie sah mich nur verwundert an.
"Chan.."
"Juda, hör zu.. das.. ist nicht leicht für mich.."
"Hat dir.. der Kuss gestern nicht gefallen..?"

Etwas verwirrt sah ich sie an.
"...W-was..? Nein-.. Doch!... Ich meine.. doch.. es.. es war.. perfekt.. der Tag gestern.. du.. und der Ku-..Was ich sagen wollte-"
"Da bin ich aber beruhigt.." unterbrach sie mich und nahm meine Hand.

Mir war das ehrlich gesagt etwas unangenehm das sie ständig auf Körperkontakt aus war..
..Gerade heute.. wo ich meinen Freiraum brauche..
Ich ließ es aber dabei sein, sie meinte es ja nur gut.

"Juda.. was ich dir jetzt erzählen werde,..behalte das bitte für dich.."
"Klar, du kannst mir immer vertrauen."

Ich atmete leise tief durch.
"Also.. ich bin heute früher aufgewacht."
"...Und?.. Das hat ja nichts mit deinem Fleck im Gesicht und deinem Verhalten zu tun."
"Doch.. hör mir zu.. mein Vater ist gestorben als ich noch klein war. Und seit dem träume ich immer wieder davon. Von dem Unfall, bei dem er ums Leben gekommen ist."

Sie sah mich still an und hörte mir zu.

"Ich habe viel durchmachen müssen und habe damals sehr oft von dem Unfall geträumt.
Es wurde immer seltener, aber diese Nacht habe ich wieder von ihm geträumt.
Ich bin früher aufgewacht als sonst und bin aufgestanden. Dann sah ich im Dunkeln mein Handy aufleuchten und als ich hingehen wollte bin ich gestolpert und habe mich angestoßen"

"Wieso hast du nicht einfach das Licht angemacht?" fragte sie mich.
"Naja, ich saß an meinem Schreibtisch und hatte, als ich aufstand, die Tischlampe wieder aus gemacht."

"Am Schreibtisch..? Hast du etwa noch Hausaufgaben gemacht?"

Wieso kam es mir so vor als ob sie die Situation nicht verstehen würde?
...Okay, was erwarte ich eigentlich?..
Ich bin eh eine komplizierte Person, an ihrer Stelle würde ich es auch nicht ganz verstehen..

"Es ist so, ich schreibe seit dem die Träume angefangen haben, an einem Traumtagebuch.."
"Wirklich?.. Voll cool.. Darf ich es mal sehen?"
"..Du.. findest so etwas cool?.."
"Ja klar, ich sollte auch so etwas anfangen, das wäre ziemlich witzig weil ich so komische Träume habe.." sagte sie während sie etwas kicherte.

Ich wusste nicht wie ich darauf reagieren sollte.. niemand wusste von dem Buch und mit so einer Reaktion hätte ich nicht gerechnet.

Sie sah wieder zu mir hoch und umarmte mich still.
Ich schluckte etwas schwer und erwiederte leicht.
Nach einer Weile drückte ich sie etwas fester an mich und versteckte mein Gesicht ein wenig in ihren Haaren und schloss die Augen.
..Es beruhigte mich langsam irgendwie.

Wir umarmten uns so eine ganze Weile und schwiegen uns an.
Ich genoss den Moment.
Sehr sogar.

𝐷𝑢𝑙𝑐𝑒𝑡 - 𝐵𝐶🕊Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt