4. Das Nass-werden ist das Beste am Regen

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DIE FEIER SOLLTE am Sonntag stattfinden

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DIE FEIER SOLLTE am Sonntag stattfinden. Nach vielem Hin und Her hatte Rosie sich für diesen Tag entschieden, da dann die meisten Geschäfte geschlossen hatten. Das bedeutete, die potenziellen Kunden hätten genügend Zeit sich in ihren süß-duftenden 12 Quadratmetern von Bäckerei aufzuhalten, ohne von anderen Läden abgelenkt zu werden— so hatte sie sich, dass zumindest in der Theorie vorgestellt.

Bis spät in die Nacht von Samstag auf Sonntag hatte sie vor ihrem Kamin im East End gesessen und die puderrosa Papierboxen gefaltet, die sie an ihre Gäste verteilen wollte. Die Boxen bestanden aus einigen, kleinen Trockenblumen, einer Visitenkarte der Bäckerei und— das war das Beste— einem in knisternder Folie verpackten Brownie. Das Rezept war eines ihrer Lieblingsrezepte und ausnahmsweise hatte sie es für die Boxen mit einem Dauerfrisch-Zauber belegt, dass der Teig nicht trocken wurde.
Normalerweise versuchte sie beim Backen (und auch in einigen anderen Bereichen) so wenig Magie wie möglich zu verwenden. Sie wollte es genau so tun, wie ihr Muggel-Vater. Er hatte ebenfalls eine eigene Bäckerei besessen. Sie hatte ihre halbe Kindheit in seiner Backstube verbracht, ihm geholfen Mehl abzuwiegen, Brotteig zu kneten und Weihnachtsplätzchen zu verzieren. Immer schon war ihr klar gewesen, dass sie es ihrem Vater gleich tun würde.
Irgendwann.
Und jetzt war eben irgendwann.

Nur blöd, dass ihr Dad nun nicht mehr da war um ihr Tipps zu geben. Mit ihm... Mit ihm wäre alles so viel einfacher!
Der Tränenkloß, der ihr jedes Mal auch nur bei dem kleinsten Gedanken an ihren Vater in den Hals stieg, bereitete ihr beinahe physische Schmerzen. Trotzdem verbat sie sich zu weinen. Sie hatte diese Woche bereits genug Tränen vergossen. Und was würde nur ihr Vater tun, wenn er sie so sehen würde?

Mit einem letzten Handgriff verschloss sie die Box und stellte erfreut fest, dass dies die letzte Box gewesen war

Jetzt war wirklich alles für den morgigen Tag vorbereitet.

Diesen Sonntag war George darauf vorbeitet, den süßen Duft von Zimt und Zucker durch das geöffnete Fenster hereinziehen zu lassen. Insgeheim freute er sich sogar ein wenig, denn irgendetwas an diesem Geruch löste eine innere Zufriedenheit in ihm aus. Und Appetit— etwas, dass er nur selten verspürte.

Auch an diesem Morgen, schon wie die Woche zuvor, knisterte das dünne Zeitungspapier in seinen rauen Fingern während er die Sportartikel grob überflog.
Ein Artikel war von Ginny verfasst worden— das hatte sie gar nicht erzählt. Oder er hatte nicht zugehört. Letzteres war wohl wahrscheinlicher. Eigentlich schrieb Ginny aus Prinzip nicht für den Tagespropheten: Sie mochte das Schreiben ohnehin nicht besonders und wenn, dann tat sie es nur den Lovegood's zuliebe. Doch der heutige Artikel schien etwas Besonderes zu sein. Der Überschrift zufolge ging es um die Hollyhead Harpies und eine vielversprechende, junge Hüterin, die allem Anschein nach nicht besonders an dem männlichen Geschlecht interessiert zu sein schien. Ein Umstand der George herzlichst egal war, dem Großteil der britischen Zaubereigesellschaft jedoch nicht. Um genau zu sein, liebten die Briten Tratsch.

ZIMT UND ZUCKER ( george weasley )Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt