7. Ein Hindernis namens Rosemary

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GEORGE WEASLEY WAR ein Gryffindor

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GEORGE WEASLEY WAR ein Gryffindor. Ein Löwe. Stark, furchtlos mit goldglänzendem Fell. Er hatte keine Angst. Nie.
Oder eben nur sehr selten.
Davon war zumindest der 11-Jährige George ausgegangen, als er, so wie auch schon der Rest seiner Familie, dem Haus Gryffindor zugeordnet wurde. Der George, der versucht hatte den Schlafsaal der Slytherins mithilfe von Feuerwerkskörpern in die Luft zu sprengen. Der George, der Toilettensitze in die Heimat geschickt hatte um seinen kleinen Bruder zu trösten, der ebenfalls schon nach Hogwarts gehen wollte. Der George, der nie allein gewesen war. Dieser George hatte tatsächlich keine Angst gehabt.
Heute hatte George vor einigen Dingen Angst. Und er wusste, dass ihn das nicht weniger zu einem Gryffindor machte. Angst war eigentlich sogar sehr nützlich, versuchte ihn sein Therapeut regelmäßig zu überzeugen. Bis zu einem gewissen Grad verstand George den grauhaarigen Besserwisser– aber wenn er nachts auf dem Weg zur Toilette einen halben Herzinfarkt erlitt, weil er verschlafen wie er war, seinen Bruder im Spiegel sah, konnte er das nicht so wirklich glauben. Oder wenn er bei jedem lauten Geräusch zusammenzuckte wie ein kleines Kind.
Der Krieg hatte ihn in einen Scherbenhaufen verwandelt.
In dieser Nacht waren es die Albträume gewesen. Lächerliche Albträume, die so wirr waren, dass er sie noch während er voller Panik die Augen aufriss, vergessen hatte, wovon sie handelten. Wie immer.
Das änderte jedoch nichts an der Tatsache, dass er trotzdem nicht mehr einschlafen konnte weil ihm sein Herz bis zum Hals schlug. Selbst Minuten nach seinem abrupten Erwachen verweigerten ihm seine Lungen die Luft und seine blasse Haut war von kaltem Schweiß überzogen.

Am nächsten Morgen— es war ein Mittwoch, das vermutete er zumindest— lag die Müdigkeit schwer auf seinen Lidern. Wie ein Geist wandelte George durch sein Geschäft und rannte zweimal fast in Kunden hinein.
Beim dritten Mal, lief er tatsächlich in jemanden hinein. Allerdings war das Hindernis kein Kunde. Elaine, schoss es ihm durch den Kopf.
Doch dann bemerkte er, dass er die junge Hexe schon vor einer halben Stunde nach Hause geschickt hatte, weil nur wenig los war. Als er einen Hauch von Zimt und Zucker wahrnahm, wusste er, dass es Rosie war.
Er blinzelte überrumpelt hinab und musste feststellen, dass sie ebenso verstört zu ihm aufblickte wie er sich fühlte.

Was machte sie denn schon wieder hier?

"Oh, hi!", piepste sie verschreckt und drückte eine Packung Juxzauberstäbe an ihre Brust.
Juxzauberstäbe? Er blinzelte. Er musste wirklich sehr müde sein, wenn er schon Halluzinationen bekam.
Er blinzelte nochmal.

Aber die Juxzauberstäbe blieben. 

"Was zum Teufel willst du mit Juxzauberstäben?", platzte die Frage aus ihm heraus, bevor er sich stoppen konnte. Zu spät bemerkte er, wie unhöflich er dabei klang.

"Ähh- ich- Ist Elaine nicht da?", stotterte die kleine Hexe und trat einen Schritt zurück. Jetzt wo sie etwas Abstand genommen hatte, bemerkte er, dass sie anders aussah. Die obligatorische, rosa Schürze voller Teig und Mehl fehlte.
Ebenso wie Selbiges in ihrem Gesicht oder ihren Haaren. Stattdessen trug sie ein Kleid, so bunt, dass sie beinahe mit der knalligen Einrichtung des Scherzartikelladens verschmolz. Über ihren Schultern hing eine Strickjacke und ihr Haar trug sie zum ersten Mal offen. Sonst hatte sie sich die honigbraunen Wellen immer aus dem Gesicht geflochten.

ZIMT UND ZUCKER ( george weasley )Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt