Himmels Dämon

~1~

Ich saß in meiner Zelle, wie immer wenn die Kämpfe kurz bevor standen. So konnte alle Zuschauer sich die Kontrahenten nochmal einzeln ansehen.
Ich hasste es hier. Der Beton stach in meinen Rücken und meine Klamotten in sofern man das als Klamotten bezeichnen konnte waren nass und kratzten. Es war dunkel und nur einpaar nackte Klühlampen spendeten mir Licht.
Ich wollte mich schon seit Ewigkeiten beschweren, doch willst du hier überleben hältst du besser die Klappe.

In der Zelle neben mir
wimmerte ein kleines Mädchen vor sich hin. Ich kannte sie nicht.
Es war besser ihre Namen nicht zu kennen Während man ihnen gerade einen Dolch in den Bauch stach.

Schwere Schritte halten durch die Dunkelheit und ich drückte mich nochmehr in meine Ecke. Ich wusste, was jetzt kam. Ich trug diesen eisernen Ring, der mich als das zeigte, was ich war ja auch schon seit 8 Jahren keine Ahnung ob mein altes Leben jetzt wirklich schon so lang her war, aber in ungefähr sollte das stimmen.

Die Schritte verhallten und ich hob langsam den Kopf.
Vor meiner Unterkunft hatte sich ein riesiger Hüne aufgebaut. Er roch nach billigem Alkohol und gehörte sicher zu denen, wegen denen ich hier war. Hinter ihm stand noch jemand ich konnte ihn nicht erkennen, aber seinem Körperbau zu folgen war er wahrscheinlich ein neuer Kämpfer.

"Ist sie das?" ertönte eine  tiefe Stimme von draußen, bei der mich ein seltsam warmes Gefühl durchrieselte."Ja, Sir sie ist der kleine Dämon."

"In Fleisch und Blut", entfuhr es mir und sofort biss ich mir auf die gesprungen Lippen. Ein scharfer Schmerz durfuhr mich und ich ließ es gleich wieder bleiben.
Ich war schon immer redsehlig  gewesen. Ich senkte schnell den Blick bevor mir auch noch das angehangen wurde. Und legte den Kopf auf meine Knie.
"Und mit wem habe ich das Vergnügen?"
Verdammt! Ich schloss kurz die Augen wenn ich nicht irgendwann damit aufhörte kostete mich das früher oder später den Kopf. Nicht, dass ich der Führung diesen erbärmlichen Haufens von Jammergestalten nicht sowieso schon alle zwei Sekunden auf den Sack ging, aber das war eine andere Geschichte.
Mein Gegenüber trat näher und ich sah in gletscherblaue Augen. " Ich habe das Gefühl, du weißt dein Mundwerk nicht unter Kontrolle zu halten."
Ich war ertappt.
"Normalerweise besuchen mich auch nicht so viele Leute, an denen ich üben kann."
Mir entging nicht, dass er immernochnicht auf meine Frage geantwortet hatte.
"Es tut mir leid Sir, aber ich muss sie bitten jetzt zu gehen. Nummer 48 hat sich auf ihren Kampf vorzubereiten."
Stimmt. Jeder hier hatte eine Nummer. Ich war schon seit Jahren dabei, deshalb hatte ich noch eine zweistellige Nummer abbekommen. So weit ich mitbekommen hatte, gab es schon tausende wie mich überall auf der Welt verteilt.
Der Riese zerrte mich nicht gerade sanft aus meinem Quatier und schleifte mich an dem namenlosen Fremden vorbei zur Umkleide und Waffenkammer. Ich spürte den wachsamen Blick des Fremden noch lange auf mir, doch ich durfte mir jetzt keine Gedanken darüber machen. Tat ich das, war ich abgelenkt und ist man im Kampf abgelenkt, stirbt man. Das war neben 'Halt die Klappe' , die erste Regel, die man hierunten lernte.

Als wir endlich die Umkleide erreichten, begutachtete ich skeptisch mein heutiges Outfit. Ein schwarzes Top und eine enge Jeans waren nicht unbedingt die Rüstung, die ich mir erhofft hatte. Da kramte mein Begleiter plötzlich doch noch eine alte Rüstung aus. Sie zeigte für meine Bedürfnisse immernoch zu viel Haut- zum Beispiel waren Arme und Beine fast föllig ungeschützt, aber man musste nehmen was man kriegen konnte.

Schnell stülpte ich mir das Top über und zog die Hose an, bevor ich mich in die Rüstung quetschte.  Sie juckte und scheuerte an den Schultern wie verrückt, doch ich beklagte mich nicht.

Endlich gingen wir zum Waffenstand anscheinend hatte ich heute freie Wahl.
Schnell entschied ich mich für ein einhändiges Schwert und einen gezackten Dolch.
Nun auch bewaffnet ging ich hinter meinem Führer durch eine Tür zu meiner Rechten und folgte ihm in einen langen Tunnel, indem man kaum die Hand vor Augen sehen konnte. Das einzige Geräusch waren unsere Schritte, abundzu ein platschender Wassertropfen und leises Getrippele auf dem feuchten Beton wahrscheinlich von Ratten oder anderem Ungeziefer. Ich wahr ehrlich gesagt echt nervös. Normalerweise starb selten ein Kämpfer und wenn dann nur an den Folgen seiner Verletzung. Beim letzten Essen hatte Mr. Jones, der Trainer und Leiter dieses Haufens von Möchtegerngladiotoren mehrere Tode angedeutet.
Er war zwar ein einigermaßen pasabler Trainer aber seine Motivationsreden waren wortwörtlich zum kotzen. Letzte Woche - ich glaubte zumindest das es eine Woche her war es war ja nicht so, als würden sie uns sagen welcher Tag heute sei - war Samantha in Tränen ausgebrochen und hatte ungeschlagene zwei Stunden Rotz und Wasser geheult.

Ich hörte die Arena noch bevor ich sie sah. Lautes Gröhlen erfüllte die Luft und hätte ich es mir nicht abtrainiert, hätte ich mir die Ohren zugehalten. Es roch nach Alkohol, Blut, Zigarettenrauch und Schweiß. Die altbekannte Mischung stellte meinen Magen wie immer auf den Kopf und ich war froh, seit fünf Stunden nichts mehr gegessen zu haben.

Dortoben war sie.
Die Arena.
Sie war mit dickem Maschendraht umzäunt und auf beiden Seiten führte nur eine kleine Tür auf die Kampffläche. Gerade machte ein schlacksiger Kerl mit Helm und Speer seinen am Boden liegenden Kontrahenten Feuer unterm Hintern. Ich wusste auf Anhieb 20 Auswege für ihn parat, doch ich durfte ihm nicht helfen. Das war gegen die Regeln.
Ihm fiel anscheinend auch eine Lösung ein, denn er wich aus, stand auf und rammte seinem Gegner seinen Dolch direkt in den Rücken. Die Menge brüllte und johlte.
Der Schlacksige stieß einen wutentbranten Schrei aus und wirbelte herum, doch bevor er sah wie ihm geschah war der Dolch auf einmal an seinem Hals. Die Menge explodierte und konnte sich nicht länger auf den Sitzen halten.
Der mit Helm murrte wütend,  gab jedoch auf. Der Kampf war beendet.

Gleich würden sie mich in die Höhle des Löwen schicken. Heute kämpfte ich sogar gegen eine Fastlegende. Tobias Mitchem. Seit 5 Jahren im Geschäft. 326 Kämpfe. 310 davon gewonnen. Ich war sowasvon geliefert.

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Wie hindet ihr mein erstes Kapitel?
Votes Komentare sowie Rechtschreibfehler und sonstiges sind wie immer erwünscht
Übrigens ich bin saumäßig schlecht im Covermachen falls einer von euch das drauf hat kann er mich ja gerne anschreiben.

wir lesen uns bald wieder

-P