Kapitel 29

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Ich wurde wach und sah, dass es noch dunkel war, also nahm ich mein Handy und guckte wie viel Uhr es war. 3:22 Uhr. Ich versuchte wieder einzuschlafen, doch es ging nicht. Ich war so gut wie komplett hellwach in diesem Moment und die Gedanken mit meiner Oma kamen hoch. Sie war gestorben und dagegen konnte ich auch nichts machen. Die besten Menschen sterben immer zu früh. Ich musste damit abschließen. Ich konnte mich nicht immer verkriechen, denn davon würde es auch nicht besser werden. Klar tat es weh, wenn ich darüber nachdachte aber ich weinte nicht mehr.
Nachdem ich nicht mehr einschlafen konnte, stieg ich vorsichtig aus meinem Bett, um Spooky nicht zu wecken und ging leise aus meinem Zimmer. Alle schliefen wahrscheinlich noch aber das war ja auch verständlich, schließlich war es noch mitten in der Nacht.

Ich brauchte frische Luft, also entschied ich mich nach draußen vor das Haus zu gehen und mich da auf die Couch zusetzen. Schlafen konnte ich ja im Moment eh nicht, also nahm ich mir meine Kaputzenjacke, zog sie mir über und ging leise raus. Dabei schloss ich die Tür so leise wie möglich. Nun setzte ich mich auf die Couch und genoss die frische Luft und versuchte einfach wieder runterzukommen und zu akzeptieren, dass meine Oma nicht mehr zurück kommen würde.

Seit einigen Minuten saß ich jetzt dort. Es war eigentlich nicht wirklich kalt aber wie es meistens immer in der Nacht war, etwas kühl. Ich hörte plötzlich die Haustür, wie sie zufiel und blickte jetzt also automatisch zur Tür. Dort sah ich eine dunkle Gestalt mit etwas in der Hand. Je näher die Person kam, desto klarer sah ich dann Antonio. Er kam auf mich zu und warf mir eine Wasserflasche zu, die ich gekonnt auffing. Er setzte sich neben mich und die ersten paar Minuten saßen wir beide nur stumm da und sagten nichts, bis Antonio die Stille brach.

Antonio:Kannst du auch nicht schlafen?
Ich:Ja und du anscheinend auch nicht.
Antonio:Stimmt. Da merkt man wie krass wir uns ähnlich sind.
Ich:Stimmt. Woher wusstest du, dass ich hier bin?
Antonio:Naja du hast die Tür nicht ganz so leise zugemacht wie du es wahrscheinlich wolltest.
Ich:Scheiße, hab ich dich geweckt?
Antonio:Nein alles gut, ich war schon die ganze Zeit wach.
Ich:Und woher wusstest du, dass ausgerechnet ich es war die raus gegangen ist?
Antonio:Cesar schläft wie immer wie ein Stein, der würde nicht wach werden. Spooky würde, wenn er wach wäre nicht nach draußen gehen und nachdem was passiert ist, war ich mir also ziemlich sicher das du es warst.
Ich:Erwischt.
Antonio:Hast du dich beruhigt?
Ich:Ja, schon. Wie geht es dir eigentlich damit, ich meine sie war auch deine Oma.
Antonio:Weißt du, ich habe gelernt nichts mehr so sehr an mich ranzulassen und teilweise damit umgehen zu können. Klar bin ich innerlich auch am Ende aber ändern kann man es nicht. Ich hatte nicht so einen Draht zu ihnen, also sollte ich wohl eher dich fragen, wie es dir geht?
Ich: Es ist ziemlich schlimm für mich um ehrlich zu sein. Nachdem Mom und Dad gestorben sind, war sie für mich wie eine Mutter. Als ich es vor paar Stunden erfahren habe, ging es mir so schlecht und ich konnte nicht mehr aufhören zu weinen aber jetzt ist es besser. Ich weiß, dass ich mich damit abfinden muss und nur zu weinen bringt nichts.
Antonio: Ich weiß. Sie hätte nicht gewollt, dass du weinst. Sie hatte gewollt, dass du stark bleibst.
Ich:Genau das versuch ich auch, auch wenn es schwer ist.
Antonio:Ich weiß, aber ich bin ja da. Ich lass nicht zu, dass du wieder in so ein großes Loch fällst. Opa ist auch noch da.
Ich: Ich weiß und wir müssen ihn unterstützen, du auch. Auch wenn der Draht nicht so stark ist.
Antonio:Ich als dein großer Bruder würde alles für dich tun das weißt du und jetzt lass uns mal wieder reingehen und versuchen zu schlafen.
Ich:Okay.
Antonio: Weiß Spooky eigentlich, dass du hier draußen bist?
Ich:Nein, wie denn? Er schläft oder denkst du ich habe es ihm mal eben erzählt?
Antonio:Achso ok gut. Dann lassen wir es dabei und er erfährt es nicht okay?
Ich:Find ich gut.

Antonio stand also auf und hielt mir seine Hand hin, die ich dann auch nahm. Er zog mich somit auf die Beine und wir gingen zusammen wieder leise ins Haus. Als wir vor meiner Zimmertür standen, gab Antonio mir noch einen Kuss auf den Kopf und ging dann wieder in sein Zimmer. Daraufhin öffnete ich auch meine Zimmertür und ging leise rein. Vorsichtig schlüpfte ich wieder in mein Bett neben Spooky und versuchte nochmal einzuschlafen. Es funktionierte, denn nach ein paar Minuten war ich auch schon im Land der Träume.

Him & I... (Spooky/Oscar Diaz FF) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt