Es gibt so viel zu tun,
Meine Listen sind so lang,
Ich werd das eh nie alles schaffen,
Deshalb fang ich gar nicht anSitze vor einem leeren Blatt Papier,
Soll es eigentlich mit Worten, Sätzen und Geschichten füllen,
doch stattdessen sitze ich einfach hier,
Und starre auf das leere Blatt PapierDoch die Gedanken sind zu schwer
Und nun schweift mein Blick bloß umher
bleibt am Spiegel haften
Doch auch diesen Anblick kann ich schwer verkraftenUnglücklich beäuge ich mich im Spiegel
„Du musst mehr Sport machen", flüstert diese Stimme in mir,
Doch sie ist zu leise, viel zu leise, um gegen meine Faulheit auch nur irgendeine Chance zu haben
Deshalb steh ich einfach da und starr mich grimmig anUnd am Ende eines langen Tags
Will ich mich nur noch ins Bett legen
Doch auch von dort starr ich das reinste Chaos an,
welches nur ein weiterer Beweis dafür ist,
dass ich nichts als ein Bündel Faulheit binEs gibt so viel zu tun,
Meine Listen sind so lang,
Vielleicht werd ich das eh nie schaffen,
Trotzdem fang ich jetzt mal anZuerst ein Wort und dann schon ein Satz,
Buchstabe für Buchstabe, Wort für Wort, Zeile für Zeile,
Und schon ist da ein Absatz
Und nicht mehr nur ein leeres BlattEin Blick nach draußen und ich fasse einen Entschluss
reiße mich los vom Spiegel und schon bald
stehe ich in viel zu enger Sportkleidung da
bereit, darum zu kämpfen,
meine Kleidung ein kleines bisschen weniger eng aussehen zu lassenNach einem langen Tag blicke ich von meinem Bett aus wieder auf das Chaos,
Das Chaos, in dem ich eigentlich leben soll,
Doch diesmal dreh ich mich nicht einfach um
Sondern steh auf, und das sogar mit SchwungEs gibt so viel zu tun,
meine Listen sind so lang,
Doch ich will das alles nun mal schaffen
Deshalb bleibe ich jetzt dranNun starre ich wieder auf ein Stück Papier
Doch nicht lang
Denn der Anfang ist geschafft
Und vor mir ist nicht mehr nur ein leeres Blatt PapierEin Schuh, der zweite Schuh
Ein Fuß vor der Tür, der zweite Fuß vor der Tür
Und schon laufe ich, immer weiter weg von unserem Haus,
Und fühl mich plötzlich federleicht
Und in meinem Körper fast schon zuhausDoch zuhaus ist mein Adrenalin noch nicht ganz verflogen
Weshalb ich nun mit Übermut
Beginne, mein Zimmer immer ordentlicher aussehen zu lassen
Das tut so unglaublich gut
Und ich muss mich selbst nicht mehr so sehr hassenWährend ich so übermütig durch mein Zimmer tanze
Merk ich gar nicht, wie die Zeit vergeht
Ich kann nur sehen, dass das Chaos, in dem ich einmal wohnte,
Immer mehr zur Wohnung wirdEs war so viel zu tun
Meine Listen waren lang
Ich dachte ich würd das eh nie schaffen
Trotzdem blieb ich dranImmer weiter und weiter
bewegt sich meine Hand von links nach rechts
Über ein vollgeschriebenes Blatt Papier,
Dem nun eine Geschichte innewohntDoch ich will nicht nur Geschichten schreiben,
Sondern auch selbst welche erleben
Und erleben tut man Dinge am besten draußen
An der frischen Luft und mit ElanUnd immer weiter und weiter
setze ich einen Fuß vor den anderen
Laufe, laufe und laufe, ohne darüber nachzudenken,
Bis ich auch schon wieder verschwitzt und glücklich
Vor unserer Haustür stehUnd am Ende diesen langen Tages
Falle ich erschöpft ins Bett
Und als ich mich umsehe, ist da kein Chaos mehr vor mir,
Sondern der Beweis dafür, dass wir mehr als unsere Faulheit sindEs gibt immer viel zu tun
Die Listen sind ja immer lang
Doch du wirst das alles schaffen
Deshalb: Fang jetzt an!--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
kleine Anmerkung: Die erste Strophe, auf der ich dieses Gedicht oder diesen Poetryslam oder was auch immer das ist aufgebaut habe, stammt aus dem Slam "One day, baby" von Julia Engelmann.
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Gedichte und Co.
PoetryDer Titel sagt eigentlich schon alles, wirf' einfach einen Blick hinein, wenn dich "moderne", metrisch eher sehr, sehr schlechte Gedichte ohne viel Zusammenhang interessieren. Ich werde versuchen, jeden Montag ein neues hochzuladen, doch versprechen...