Gedichte und Co.

Kämpfen

Eigentlich sollte ich erwachsen sein.
Eigentlich sollte ich das alles schaffen.
Eigentlich dürfte ich mich nicht aufregen,
Eigentlich geht es mir gut.

Doch dann sind da diese Gedanken
Ich bin kein funktionierender Mensch
Irgendwas ist falsch mit mir
Ich kann das nicht schaffen

Ich richte so viel Schaden an,
Eigentlich wäre es besser, wenn ich gehen würde
Und gleichzeitig kann ich nicht gehen,
denn ich werde doch gebraucht

Doch kann man einen kaputten Menschen überhaupt brauchen?
Was werde ich anrichten, wenn ich bleibe?
Was richte ich an, wenn ich gehe?
Was soll ich tun?

Soll ich bleiben, soll ich gehen?
Soll ich kämpfen, soll ich aufgeben?
Soll ich akzeptieren, dass ich erwachsen bin?
Oder soll ich eine unbeschwerte Jugend genießen, noch einmal jung und dumm sein?

Bin ich erwachsen, bin ich ein Kind?
Bin ich dazwischen, was bin ich dann?
Was soll ich tun, wie soll ich mich verhalten?
Warum kann das Leben nicht einfach sein?

Ja, ich bin kein Kind mehr.
Ja, ich wollte erwachsen sein.
Aber auch ja, ich will leben
Und nicht nur überleben

Ich will endlich reden und bin doch einfach stumm
Obwohl reden mein Leben retten könnte
Doch ich bin nicht stark, bin mittlerweile viel zu schwach
Zu schwach um zu leben, zu schwach um zu funktionieren.

Und weiß nicht, was ich tun soll,
Weiß nicht wohin, woher und warum
Hat das alles noch einen Sinn
Oder soll ich aufgeben?

Aufgeben und akzeptieren, dass ich versagt habe
Dass ich mein Leben zerstört habe
Dass ich nicht mehr kann und nicht mehr will
Nichts mehr will, nur weg.

Doch ich kann nicht weg,
Ich muss noch bleiben
Ich kann nicht weg,
Darf nichts versäumen

Ich bin erwachsen.
Ich bin erwachsen, und doch auch nicht.
Ich bin zu früh erwachsen geworden,
Zu früh für diese zerbrechliche Seele

Früher als alle anderen um mich herum
Früher als die, die ich jetzt beneide,
Früher als die, die es noch nicht verlernt haben,
glücklich zu sein.

Doch was soll ich noch tun?
Ich muss und werde kämpfen,
auch wenn mein Kampf
am Ende alles zerstört.