Kapitel 2

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Freitag, 16. Januar 1976

"MOONY!", schrie Sirius als er die Treppe zum Schlafsaal emportrampelte.

Remus hielt sich die Ohren zu. Einen Tag vor Vollmond drohte sein Kopf bei Lärm zu explodieren.

"Moony?", fragte James vorsichtig und zog die Vorhänge von Remus Bett zurück.

Remus Kopf brüllte, als das Licht im Schlafsaal auf ihn einströmte. Er fluchte und verschwand unter die Decke, obwohl ihm bereits im T-Shirt und kurzer Hose viel zu warm war. Sirius, James und Peter setzten sich um ihn herum.

"Tut mir leid.", entschuldigte sich James.

"Ich hätte gerne ein wenig Ruhe.", brummte Remus unter den Laken.

"Du kriegst deine Ruhe, wenn du dir unsere Überraschung angesehen hast.", erklärte James mit vor Vorfreude zitternder Stimme.

"Ich habe keine Lust auf Schokoladenkuchen.", entgegnete Remus genervt und kam unter der Decke hervor - die Haare zerzaust, blass und mit tiefen Augenringen.

"Wir haben auch keinen Kuchen dabei, ehrlichgesagt.", sagte Sirius mit einem breiten Lächeln.

Remus seufzte, er wünschte, seine Freunde würden in ausnahmsweise einmal in Ruhe lassen. James war aufgestanden und klatschte ein wenig nervös in die Hände, was Remus erneut zusammenzucken liess - ein unangenehmes Fiepen in den Ohren.

"Zeig es ihm, James.", sagte Sirius ungeduldig, der sich zu Remus ans Kopfende des Bettes gesetzt hatte.

James schloss die Augen - er schien sich zu konzentrieren. Remus wartete, nicht wissend worauf. Ein kurzen Augenblick geschah nichts, doch dann war James plötzlich verschwunden - zumindest der menschliche James. Remus starrte an die Stelle, an der James vor wenigen Sekunden noch gestanden hatte und wo nun ein grosser Hirsch mit einem prächtigen Geweih stand. Remus Kinnlade klappte hinunter. Sirius lachte, erhob sich und gesellte sich zu dem Hirsch und kurz darauf war auch der menschliche Sirius verschwunden. Remus stiess einen Schrei aus, als ein riesiger Hund plötzlich vor dem Fussende seines Bettes sass. Die beiden Tiere warfen Peter einen vielsagenden Blick zu. Peter seufzte und stand auf.

"Nicht du auch noch.", keuchte Remus vollkommen überfordert mit der Situation.

Es war bereits zu spät, denn auch Peter war plötzlich verschwunden. Eine dicke Ratte huschte an seiner Stelle über den Boden. Remus verkroch sich wieder unter die Decke, in der Hoffnung, dass er einfach nur träumte. Er spürte plötzlich, wie ihm jemand vorsichtig eine Hand auf den Rücken legte.

"Wir wollten dir keinen Schrecken einjagen.", sagte Sirius sanft.

Remus tauchte wieder auf. In ihm brodelte es.

"Ihr wisst schon, dass das saugefährlich ist?", fragte er knapp. James der es sich auf dem Boden gemütlich gemacht hatte, zuckte mit den Schultern.

"Wir wollten dir nur helfen.", sagte er schlicht. "Wir haben gelesen, dass Werwölfe...-"

"Dass Werwölfe Tiere nicht angreifen.", beendete Remus den Satz. "Das könnt ihr nicht tun.", sagte er nach einer kurzen Pause.

"Wieso nicht?", fragte jetzt Sirius.

"WEIL IHR EUCH ALLESAMT STRAFBAR MACHT UND MAN EUCH NACH ASKABAN VERFRACHTEN WIRD, WENN DAS RAUSKOMMT!", brüllte er jetzt ungeachtet dessen, wer alles zuhören konnte.

Peter richtete panisch seinen Zauberstab auf die Tür und flüsterte: "Muffliato."

Remus holte erneut Luft: "IHR KÖNNT ZUDEM NICHT EINFACH AN VOLLMOND IN DIE HEULENDE HÜTTE MARSCHIEREN UND EUCH GEMEINSAM MIT EINEM WERWOLF EINSCHLIESSEN LASSEN! DAS IST LEBENSMÜDE!"

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⏰ Letzte Aktualisierung: Mar 28, 2023 ⏰

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