Im Gryffindor Gemeinschaftsraum saß Nissa alleine auf dem Sofa, als sich Fred und die Sechstklässlerin ebenfalls den Gemeinschaftsraum betraten. Seine und ihre Blicke trafen sich und Nissa lächelte ihm zu, Fred nahm es zur Kenntnis, nickte und unterhielt sich weiter mit seiner Begleitung.
“Das kann man ja gar nicht mit ansehen”, sagte George und schmiss sich neben Nissa aufs Sofa. “Ihr müsst endlich miteinander reden.” Nissa sah auf ihre Finger. “Wenn es etwas zu klären gäbe, hätte er mir in den Ferien geschrieben. Ich habe ihn abgewiesen und jetzt muss ich mit den Konsequenzen leben.” Sie zog die Schultern hoch. Die Gespräche im Gemeinschaftsraum unterbrachen, als Harry den Raum betrat.
Seamus und Dean lasen den Tagespropheten und sahen auf. Harry wusste, dass etwas nicht stimmte, dennoch ließ er sich nichts anmerken. “Seamus, Dean, schöne Ferien gehabt?”
“Sie liefen gut, besser als bei Seamus jedenfalls”, antworte Dean und sah zu seinem besten Freund. Seamus legte die Zeitung auf den Tisch und stand auf. “Meine Mum wollte nicht, dass ich wieder herkomme.”
Harry kannte die Antwort bereits, dennoch stellte er seine Frage. “Und wieso?”
Seamus wurde lauter. “Wieso? Ehmm, lass mich überlegen, das muss wegen dir sein. Der Tagesprophet schreibt ganz schön viel über dich und auch über Dumbledore.”
“Und sie glaubt, was der Tagesprophet schreibt, ja?”
“Na ja, es gab keine Zeugen als Cedric starb.” Jedermann im Raum hing gespannt an dem Disput.
“Dann lies doch den dummen Tagespropheten wie deine dumme Mutter”, warf Harry Seamus vor.
“Wag es ja nicht so über meine Mutter zu sprechen”, schimpfte Seamus.
“So rede ich über jeden, der mich einen Lügner nennt!” Seamus widersprach nicht, denn Ron betrat den Gemeinschaftsraum und gesellte sich neben Harry. “Was ist los?”
“Er ist bescheuert, das ist los”, entgegnete Seamus. “Glaubst du den Quatsch, den er herum erzählt?”
Ohne zu zögern schoss Ron die Antwort heraus. “Jedes Wort. Hat sonst noch einer Probleme mit Harry?”. Ron sah in die Runde und dann folgte er Harry in den Schlafsaal.Seamus und Dean setzten sich zu Nissa und George aufs Sofa. Dean musterte dabei Nissa. Schon länger hegte er Gefühle für sie, auch wenn sie zwei Schuljahre über ihm war. Doch er wusste, dass sie von den meisten gemieden wurde, da sie eine Malfoy war und auch er konnte die Malfoys nicht ausstehen, dennoch war Nissa anders. Dies lag nicht nur daran, dass sie von ihrer Familie quasi verstoßen wurde, da sie als einzige der Familie jemals in Gryffindor gelandet ist und nicht in Slytherin, sondern auch daran, dass sie sich charakterlich von ihrer Familie unterschied. Während die Malfoys sich etwas darauf einbildeten, Reinblüter zu sein, so interessierte es Nissa nicht die Bohne, woher jemand stammte. Es ging ihr nur um den Charakter. Und genau das gefiel ihm an ihr.
Er wollte sie schon länger nach einem Date fragen, doch er traute sich nicht. Denn es war nicht gerade ein Geheimnis, dass Fred ihr seine Gefühle gestand und sie ihm ablehnte. Und da Fred über seiner Liga war, hatte auch er natürlich Angst, von ihr zurückgewiesen zu werden. Doch er fasste seinen ganzen Mut zusammen und sprang über seinen Schatten. “Nissa, würdest du vielleicht mit mir mal nach Hogsmead gehen?”. Ihm wurde warm er spürte die Hitze in ihm aufsteigen und plötzlich war er sich seiner Sache nicht mehr sicher.
Fred hatte sein Gespräch mit Tessa beendet und setzte sich neben seinen Bruder auf die Lehne - gerade passend, um Deans Frage an Nissa mitzubekommen. Etwas entsetzt schaute er von Dean zu Nissa und auch Seamus und George waren gespannt auf Nissas Antwort. Sie schaute in die Runde, war sich nicht sicher, was sie sagen sollte. Ihr fiel dabei Freds etwas fassungsloser Blick auf, was sie noch nervöser machte.
“Ehmm, ich fühle mich geschmeichelt, aber ich weiß nicht, was ich sagen soll.” Sie rieb ihre Hände aneinander, die Innenflächen waren feucht vor Nervosität.
Dean versuchte sich nichts anmerken zu lassen, hatte er doch mit einem Ja gehofft. Aber ein Nein war es auch nicht, dachte er. Er zwang sich ein Lächeln auf. “Das ist kein Problem, lass dir etwas Zeit darüber nachzudenken.” Er stupste Seamus an und deutete ihm zu gehen. Er lächelte Nissa noch einmal zu und auch sie lächelte kurz zurück.
George befand sich nun zwischen seiner besten Freundin und seinem Zwillingsbruder, die beide Gefühle füreinander hatten, es sich aber nicht gegenseitig eingestanden. Während der eine versuchte, sich mit einer anderen abzulenken, wurde die andere gerade vor den Augen des anderen von einem Fünftklässler nach einem Date gefragt. Unangenehmer geht es nicht, dachte er sich. Ich muss die beiden schnell in Ruhe lassen, damit sie sich endlich unterhalten können.
Er stand wie der Blitz auf und sprang an die Seite seiner Schwester, die sich mit Hermine unterhielt. Kurz sah sie ihn verdutzt an, doch als sie sah, mit wem er auf dem Sofa saß, wunderte sie sich nicht mehr.
Nissa war innerlich sauer auf George, dass er sie im Stich ließ, sich davon stiehlte und sie mit Fred allein dort sitzen ließ.
Es herrschte peinliche Stille, doch räusperte sich Fred, um die Stille zu unterbrechen. “Und, wirst du mit Dean ins Drei Besen gehen?”. Er wusste auch nicht, warum er gerade das als erstes fragte, doch er musste wahrscheinlich einfach wissen, ob er vielleicht doch noch Chancen bei ihr hatte oder ob er sie vielleicht verspielt hatte.
“Ehmm, ich weiß es nicht, immerhin ist er jünger als ich und nicht ganz so reif.” Das würde sie nicht unbedingt stören, doch sie konnte Fred ja schlecht sagen, dass sie nicht direkt Ja gesagt hatte, da sie sich mittlerweile Hoffnungen bei ihm machte.
“Ich denke, du solltest mit ihm ausgehen. Vielleicht überrascht er dich ja.”
Das versetzte Nissa einen Stich ins Herz. Doch sie zwang sich, nicht zu weinen. Er hatte soeben ihre Hoffnungen zunichte gemacht. “Ja, vielleicht hast du Recht.” Es herrschte wieder eine kurze Pause. “Und wie läuft es bei dir und Tessa?”. Die Antwort wollte sie nicht wirklich wissen, doch irgendwie auch schon. “Ganz gut, wir lernen uns gerade kennen". Sie lächelten sich beide an, doch keiner der beiden wusste, was der andere dabei fühlte. George, Ginny und Hermine sahen sich das ganze Spektakel aus der Ferne an und es war für sie schwer mit anzusehen, eher schämten sie sich etwas fremd. Die drei sahen sich nur kopfschüttelnd an und sahen dabei zu, wie Fred und Nissa jeweils in ihren Schlafsaal verschwanden.Zur gleichen Zeit im Ravenclaw Gemeinschaftsraum. Irma, Findora, Yolanda und Lisa saßen auf ihren Betten und ließen den Tag Revue passieren. Auch sie mussten erstmal verkraften, dass es ihr letztes Jahr sein wird und dass sie sich bald entscheiden mussten, was sie gerne werden würden. Während Findora wusste, dass sie höchstwahrscheinlich Kräuterkunde und Zaubertränke lehren möchte, wussten die anderen drei noch nicht so ganz genau, in welche Richtung es für sie gehen sollte.
Findora hatte ihre gewisse Zuneigung zu Zaubertrankkunde gefunden - was vielleicht auch an de, Lehrer lag. Schon länger hegte sie eine tiefe Zuneigung zu Professor Snape. Da sie eine seiner besten Schülerinnen war - wenn nicht sogar DIE beste - war er zu ihr weniger bosartig als zu den anderen Schülern, und das sogar, obwohl sie nicht zu Slytherin gehörte. Dies missfiel natürlich den Slytherin Schülern. Doch das störte Findora nicht. Sie war nicht in Hogwarts, um Freunde zu finden - trotzdem würde sie ihre sechs Freundinnen um keinen Preis hergeben - sondern um zu lernen. Sie wusste, dass eine Beziehung zwischen Schüler und Lehrer unpassend war, dennoch machte sie sich Hoffnungen. immerhin war es ihr letztes Jahr und auch bei ihrer Schwester Ines hatte es nach einigen Anlaufschwierigkeiten mit der Liebe geklappt. Als damals Professor Lupin Lehrkraft für Verteidigung gegen die dunklen Künste war - Findora war im fünften Schuljahr und Ines im siebten - entwickelte sich zwischen Remus Lupin und Ines eine Liebesbeziehung. Nur die wenigsten wussten davon, doch letzten endes kündigte Professor Lupin zum Ende des Schuljahres - was vielleicht nicht nur seinem Zustand als Werwolf, sondern auch an seinen Gefühlen zu Ines lag. Am Anfang wollte er es sich nicht eingestehen und versuchte sich gegen seine aufkeimenden Gefühle zu wehren. Immerhin war er viel älter als sie und nebenbei auch noch ein Werwolf. Wer würde ihn schon lieben? Ines tat es. Ihre Hartnäckigkeit war es, die Remus letztendlich überzeugte und er auch sich seine Gefühle zuließ. Diesen sommer haben die beiden geheiratet und neben Findora waren auch Nissa, als ihre beste Freundin und Harry, Ron und Hermine eingeladen gewesen, immerhin waren sie gut mit Remus befreundet. Während seiner Zeit als Lehrer war er für Harry eine Vaterfigur und seitdem Sirius diesen Platz übernahm, war Remus als Sirius bester Freund der Onkel Ersatz.
So eine Liebesgeschichte wünschte sich auch Findora. Doch wahrscheinlich machte sie sich falsche Hoffnungen. Immerhin war Snape nicht dafür bekannt, gütig und freundlich zu sein, Auch wenn er in gewissen Momenten seinen schülern beistand. Wie zum Beispiel dem Golden Trio, als es vor zwei Jahren von Lupin als Werwolf angegriffen wurde. Und genau das mochte Findora so an ihm, dass man es von ihm überhaupt nicht erwarten würde.
Jäh wurde sie aus ihren Gedanken gerissen, als sie ihren Namen hörte. “Was? Wer?”
Sie sah auf und bemerkte, dass ihre Freundinnen sie anstarrten. “In welcher Fantasie warst du denn gerade?”, fragte Irma schmunzelnd.
“Ach, ich habe nur an die Hochzeit von Ines und Remus gedacht und wie unbeschwert dort alles war”, log sie. Auch wenn sie ihre Freundinnen liebte und ihnen vertraute, so wusste doch nur Nissa von ihren Gefühlen für Snape. Sie war sich sicher, dass ihre Freundinnen etwas gegen ihn sagen würden, dass Findora verletzten würde, auch wenn sie es vielleicht nicht so beabsichtigten. Zu ihrem Glück glaubten sie ihr die Lüge und bohrten nicht weiter nach. Sie kamen zurück auf ihre Thema. “Was hälst du von dieser Umbridge?”, fragte Lisa.
Findora zog die Schultern hoch, hatte sie doch keine gewisse Meinung zu ihr. “Ich kann es nicht genau sagen, aber bisschen schrullig ist sie schon. Und wenn Fudge sie geschickt hat, dann bedeutet das nichts Gutes.”
Die Freunde stimmten nickend zu und merkten, wie ihnen nach einiger Zeit die Augen schwer wurden. Sie wünschten sich alle eine gute Nacht und legten sich schlafen. Während es bei ihren Freundinnen relativ schnell klappte, so ag Findora noch einige Zeit wach. Zu sehr war sie in den Gedanken mit Snape vertieft und ob er vielleicht auch etwas für sie empfand.
Schon bald merkte sie doch, wie ihre Augenlider immer schwerer wurden und sie sich auch bald im Land der Träume wiederfand.
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Hogwarts || School of Wizardry and Witchcraft
फैनफिक्शनEin neues Schuljahr beginnt! Doch was hält Hogwarts dieses Jahr für Nissa und ihre Freundinnen bereit? Eine neue Liebe? Neue Freundschaften? Oder doch Verrat und Feindschaften? Wie wird es weitergehen, nun, da der Dunkle Lord zurück gekehrt ist? _...