II

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Es passiert schon wieder. Jetzt, in diesem Bruchteil eines Wimpernschlages, kratzen die gesäuselten Worte meiner Feinde an den stählernen Mauern meines Geistes, wollen passieren. Meine gesamte innere Verteidigung erzittert in reger Erschrockenheit, als das Individuum mit seiner Sinfonie der süßen Worte beginnt. 

Sie erreichen mich aus weiter Ferne, jedoch ist jeder Laut wie ein geschliffener Dolch in meine verkümmertes Herz. 

Komm zurück! Ich liebe dich doch. Warum bist du nur gegangen. 

Es hätte so schön sein können!  Ich werde mein Lebtag nicht mehr froh, wenn du nicht aufwachst. 

Wach auf! Sonst muss der Doktor die Dosis herabsetzen, denn keiner hat mehr Hoffnung in deine Existenz. Komm zurück.

Es geht eine Weile so weiter, und mein armes, kleines Herz erzittert bei jedem Laut, jeder Silbe, jedem Wort, jedem Satz. Irgendwann, nach einer schmerzhaften Ewigkeit, übernimmt meine innere Stimme wieder die volle Kontrolle über mein Bewusstsein. 

In der Stimme des Individuums spiegeln sich raffiniert gespielte Trauer und Verletztheit wieder. Beinahe hätte ich gedacht, dass diese Gefühle echt waren. Doch die alles beherrschende Stimme in meinem Geist ruft mich zur Vernunft. 

"Patterson! Dein Geist wird schwächer! Mit jedem Angriff gibst du dich dem Feind ein wenig mehr hin! Denke daran, ich bin der einzige, dem du vertrauen kannst auf dieser Welt." 

Dann erlischt sie und ich bleibe in völliger Dunkelheit allein schwebend zurück. Mein Herz ist angeschlagen von den Verletzungen, die mir die verbalen Dolchstöße zugefügt haben. Fort und fort quillt Blut aus den Wunden; Es kommt mir vor, als weine auch mein Geist rote Tränen.

Doch langsam heilen die Stiche, präzise angesetzt und dann ausgeführt. Dann ist da nur noch Dunkelheit. 

Mit der Zeit werde ich zurückgezogener, muss mich zwingen, der inneren Stimme zu antworten, die mich zu unterhalten versucht. Meine Gedanken werden von meinen Feinden beherrscht. 

Sind es denn überhaupt noch Feinde? Mein Herz schreit "Nein", während die weitaus penetrantere Stimme meines Geistes "JA" brüllt. Langsam beginne ich, mich das unglaubliche zu fragen. 

Mir wir unwohl, wenn meine innere Stimme, das Wesen in meinem Geist, umgeben von öliger Schwärze, die Individuen als Feinde betitelt. Wenn es mir zuraunt, ihre Stimmen zu ignorieren. Ich habe noch so viel menschliches in mir, dass mir diese Stimme leidtut. Aber meine klare Vernunft rät mir, der Stimme Glauben zu schenken. 


To be continued

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⏰ Letzte Aktualisierung: May 27, 2022 ⏰

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