Die Welt um Klaus war still. Das Einzige was er hörte war ein leises Rauschen. Obwohl er sehen konnte wie Camis Lippen sich bewegten, hörte er keinen Ton.
Er sah aus dem Fenster. Diese Therapie bei Cami war so sinnlos und unverständlich für ihn, wie diese hässliche Lampe die vor dem Fenster hing.
Sie passte nicht ins Bild, denn ihre Farbe war grell und herausstechend im Gegensatz zu dem Rest von Camis Einrichtung.
"Ich mag sie, weil ein kleiner Makel in der perfekten Welt sie erst richtig perfekt macht"., hatte Cami ihm mal gesagt.
Je länger er die Lampe ansah, desto mehr verstand er diese Aussage.
Wenn das eine kleine unperfekte einen nicht mehr störte, dann verstand man wie unperfekt das perfekte eigentlich war.
Wie diese Lampe immer mehr in das perfekte Bild passte.
Er würde sie später malen.
"Klaus? Hörst du mir überhaupt zu?"
Das riss Klaus völlig aus seinen Gedanken und die Lampe sah wieder furchtbar aus und passte nicht ins Bild.
Er sah weg.
"Ja natürlich Cami, ich hänge an deinen Lippen.", versicherte Klaus ihr mit einem Lächeln.
"Was habe ich denn gerade gesagt?", fragte Cami mit hochgezogenen Augenbrauen.
"Irgendwas mit Aggressionsproblemen und Bewältigungsmethoden.", sagte Klaus nun genervt und trank den letzten Schluck seines Bourbons, nur um das Glas dann auf den Tisch zu knallen, so dass Cami kurz zusammenschreckte.
"Soll ich die Lampe abhängen?", fragte sie.
"Was?", Klaus war offensichtlich verwirrt.
"Du mochtest die Lampe vom ersten Tag als du hier rein kamst nicht und jetzt schaust du sie die ganze Zeit an, du wirst offensichtlich von ihr abgelenkt, weil sie nicht in das perfekte Bild der weißen Wand passt. Du willst alles kontrollieren, doch diese Lampe kannst du nicht kontrollieren. Weder ihre Farbe, noch wo sie hängt und auch nicht, dass sie nicht ins Bild passt."
Klaus war geschockt dadurch das Cami all das aufgefallen war.
Sie fuhr fort:" Die Lampe ist aber nicht das Problem oder? Es gibt etwas anderes. Erzähl mir davon."
"Mikael.," Klaus begann den Satz direkt mit dem Problem, "Er ist zurück, aber Olivia kann ihn nicht lokalisieren und wir wissen nur das er einen Weißeichenpfahl hat und sonst was damit machen kann."
Cami stand auf und füllte sein Glas nach.
Er lächelte sie an, es gefiel ihm, dass sie immer wusste was er brauchte.
Cami setzte sich wieder und schaute ihm direkt in die Augen.
Ein leises piepen ertönte und Cami schaute auf ihr Handy.
Sie hatte eine Nachricht bekommen.
"Sie ist von Elijah!", sagte sie ohne aufzuschauen, "Jemand ist tot"
Ihr Gesichtsausdruck verdunkelte sich und sie redete nur noch mit leiser Stimme.
Klaus wusste das Cami sensibel war.
"Es ist eine Frau, eine Caroline-", sie beendete den Satz schlagartig als sie die Nachricht sah, in der stand "sag es nicht Klaus."
Cami sah zu Klaus auf. Sein Lächeln war verschwunden, seine Mundwinkel zuckten und seine Augen waren sogar mit Tränen gefüllt.
Es war Cami anzusehen, dass sie ihren letzten Satz furchtbar bereute.
"Klaus-", versuchte sie anzusetzen, doch er unterbrach sie sofort.