Mystery Boy

378 7 6
                                    

Melody's PoV

Außer Atem kam ich bei mir Zuhause an. Ich hatte mich schon gefreut, doch als ich die Haustür aufschloss, hörte ich eine Fremde Stimme in meinem Ohr.

„Kannst du dich wirklich nicht mehr an irgendetwas erinnern? Wenigstens ein kleines bisschen?" Die Stimme meiner Mutter Anna drang aus dem Wohnzimmer.

„Tut mir leid, aber ich weiß wirklich gar nichts mehr. Was ist das eigentlich?" Die Fremde Jungenstimme klang sehr sympathisch.

Ich klopfte an die Wohnzimmertür und öffnete sie vorsichtig. Auf unserem gemütlichen Sofa saß ein Junge mit grün-goldenen Augen und goldbraunen Haaren. Er war kräftig gebaut, jedoch hatte er nur zerlumpte Kleidung an. Er wirkte sehr sportlich und lächelte mich an.

„Hi." Der Junge wirkte etwas unsicher. Anscheinend konnte er sich wirklich an nichts mehr erinnern.

„Sag doch auch mal Hallo, Melody. Das ist Jay. Er war auf der Polizeiwache und kann sich an nichts mehr erinnern. Wir haben beschlossen ihn zu adoptieren. Ist er nicht nett?" Meine Mutter lächelte ihn an und gab mir ein Zeichen mich auch vorzustellen.

„Hi, ich bin Melody." Ich streckte ihm die Hand hin. Doch er verstand wohl nicht richtig und klatschte mit seiner Hand dagegen.

Irgendwie war er schon ein bisschen lustig.

„Äh... Hi." Jay kratzte sich verlegen am Kopf, als er merkte, das er etwas falsch gemacht hatte.

„Er bekommt das Gästezimmer, okay?" Meine Mutter deutete auf die Treppe.

„Melody, zeigst du Jay sein Zimmer? Wir haben zwar noch keine Möbel für ihn, aber ein Bett steht ja schon da."

„Alles klar. Kommst du mit, Jay?" Er stand unsicher auf und folgte mir. Er bewegte sich leise und so wie ein starkes Tier. Echt seltsam. Aber das interessierte mich erst mal nicht.

Ich zeigte ihm also das Gästezimmer und verzog mich dann in meinem Zimmer.

Ich steckte meinen Körper in meinen Pferdeschlafanzug und legte mich in mein, mit Kuscheltieren vollgestopftes, Bett.

Die Wände hatte ich mit vielen Pferdepostern voll geklebt und in meine Regale hatte ich meine Plastikpferde ordentlich in eine Reihe gestellt.

In meinem Kopf war viel zu viel los. Ich versuchte meine Gedanken zu sortieren.

Dieser Jay war eigentlich sehr sympathisch gewesen und auch sehr nett. Aber ich wusste nicht ob er jemals wirklich ein Teil unserer Familie werden konnte. Ich hatte Bingo vorher gesehen, wie er Jay angeknurrt hatte. Ich weiß auch nicht was er hatte, doch irgendwas musste da ja sein.

Außerdem, wieso hatte Mom ihn eigentlich einfach so adoptiert, ohne mich zu fragen? Was wenn ich nicht wollte, dass er in unserem Haus wohnte? Was wenn ich gar nicht wollte, dass ich ihn überhaupt kenne?

Ich wälzte mich im Bett herum und grübelte weiter. Er lief zwar nicht eigenartig, aber er lief so wie ein Tier. So stark und geschmeidig. Also ich bewegte mich nicht so.

Ich versuchte die Gedanken beiseite zu schieben und lieber nachzudenken, was ich mir zum Geburtstag wünschen sollte. Vielleicht ein neues Plastikpferd? Oder lieber ein süßes Kuscheltier?

Es war jetzt schon Ende Februar und ich hatte am zweiten März Geburtstag. Bald war es so weit. Ich wurde 6 Jahre alt.

Irgendwann schlief ich ein und wachte so etwa um 8 Uhr auf.

Ich streckte mich und strampelte die Decke von mir herunter.

Leise tapste ich die Treppe herunter und setzte mich auf das hellbraune Sofa.

Woodwalkers und Seawalkers - OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt