•Oheshot 6•

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~Menschen mit einer Sozialen Phobie fürchten, von anderen Menschen als merkwürdig, peinlich oder gar lächerlich empfunden zu werden. Ihr Verhalten (z.B. wie sie gehen, essen oder reden) oder sichtbare Zeichen ihrer Angst (z.B. Erröten, Schwitzen oder Zittern) sind ihnen peinlich.
Die Angst bezieht sich oft auf Situationen, in denen man beobachtet oder bewertet werden könnte – wie bei Prüfungen, beim Reden oder Essen in der Öffentlichkeit. Sie kann aber auch in Situationen auftreten, in denen man Kontakt zu anderen Menschen aufnehmen möchte oder muss, z.B. bei Unterhaltungen mit Fremden, mit Menschen des anderen Geschlechts oder im Umgang mit Autoritätspersonen. Situationen wie diese vermeiden Menschen mit sozialer Phobie möglichst oder halten sie nur unter starker Angst durch.
Dabei kommt es häufig zu körperlichen Angstreaktionen (z.B. starkes Herzklopfen, Übelkeit, Durchfall oder Muskelanspannung), die sich bis zu einer Panikattacke steigern können. Wer eine soziale Phobie hat, kann Schwierigkeiten haben, einen Partner zu finden oder einen Beruf erfolgreich auszuüben, obwohl die persönliche Qualifikation dies zulassen würde~

_Alexanders Sicht_

Nun stehe ich hier und bekomme nichts mehr mit außer dem Rasen meines Herzes. Es rauscht in meinen Ohren und wird von Sekunde zu Sekunde stärker. Schneller. Nervtötender.
Meine Atmung wird unkontrollierter, während mir die blanke Angst im Nacken sitzt.
Wie ein Reflex balle ich meine zitternden Hände immer wieder zu Fäusten, was nur dazu führt, dass ich noch mehr Schweiß produziere.

Ich habe das Gefühl, mich übergeben zu müssen und ein zunehmend stechender Schmerz im Kopf zeigt, dass meine Panik nun so vorangeschritten ist, dass ich auch noch Kopfschmerzen bekommen habe.
Ich will am liebsten umdrehen und zurück in mein Bett. Da verkrieche ich mich dann unter meiner Decke und komme nicht mehr hervor. Wo ich mich von den Blicken der fremden Menschen verstecken kann, wo mich niemand beobachten kann. Beurteilen kann.

Wieso habe ich mich bloß hierzu überreden lassen? Ich hätte es einfach zuhause machen können. Das wäre angenehmer und einfacher gewesen.

Das Gedankenkarussel nimmt zu, wodurch meine Zweifel sich verstärken, dass dies hier alles keine gute Idee ist. Gerade als ich alles abblasen will, mich umdrehen und mir die Schuld geben möchte, dass ich diesen Abend ruiniert habe, berührt zärtlich eine Hand meine Schulter und schleudert mich in die Realität zurück.

‚Alles wird gut Alec. Es ist deine Entscheidung. Wenn du noch nicht willst oder kannst, dann ist das in Ordnung.' redet meine Schwester, Izzy, sanft auf mich ein.
Durch ihre Berührung, werde ich ruhiger. Das wurde ich schon immer. Habe aber trotzdem noch einen schnellen, unkontrollierten Atem, zitternde Hände und die Übelkeit.

‚Aber er wird enttäuscht sein.' bringe ich mit leiser Stimme hervor, schaue beschämt nach unten, um den Blick von dem Fremden, der gerade an uns vorbei läuft, nicht zu sehen.
Was wird er denken? Das ich total bescheuert bin mit meinen knallroten Wagen? Wird er sich nachher mit seinen Leuten über mich lustig machen, wenn er von mir erzählt? Wem wird er von diesem Idioten mit den roten Wangen und dem Schweißausbruch erzählen?
Wie peinlich.

‚Alec er wird es verstehen. Wir können auch zusammen rein gehen, wenn es dir lieber ist.'
Ich muss kurz blinzeln, weil meine Gedanken mich komplett eingenommen haben.
‚Nein ich schaffe es.' probiere ich mir Mut zu machen. Ich muss es schaffen!
‚Für ihn.' füge ich noch hinzu und öffne die Tür zu Restaurant.
Leider habe ich die Tür mit so einem Schwung geöffnet, dass sie gegen die Wand geknallt ist und ich damit die Aufmerksamkeit von vielen Gästen habe.

Oh Gott. Zu viel Aufmerksamkeit! Ich will nicht im Mittelpunkt stehen.
Hektisch wandert mein Blick hin und her und sehe überall Augenpaare die mich anstarren.
Was denken sie? Wie beurteilen sie mich? Ein Volldepp, weil ich nicht mal eine Tür ordentlich öffnen kann? Ich will weg hier. Bitte öffne dich Boden und verschlinge mich für immer.
Mein Körper fängt wieder an zu zittern, mein Gesicht gleicht wahrscheinlich einer Tomate und mein Herz legt ein Marathon zurück.
Meine Sicht verschwimmt, weil Tränen die Klarheit versperren. Ich bin zu nichts fähig, kann nicht auf die Frage reagieren, die mir die Frau am Empfang stellt.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jun 04, 2022 ⏰

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