1.Train ride

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Ich hasse sie so unglaublich sehr ...
die ganzen Schlammblüter, die glauben, sie seien etwas Besonderes.
Sie sind ekelerregend und sollten nicht in diesem Zug nach Hogwarts fahren dürfen. Sie verunreinigten die ganze Zauberschaft allein durch ihre bloße Existenz. Einige von ihnen wagten es tatsächlich zu glauben, sie seien genauso viel Wert wie ein Reinblut. Allein der Gedanke ein Schlammblut genauso zu würdigen wie einen reinblütigen Zauberer ließ mich erschaudern.

Salazar sei dank, war es unser vorletztes Schuljahr. In bereits zwei Jahren würde ich meine erbärmlichen Klassenkameraden nicht mehr ertragen müssen.

Mein Bruder Orion langweilte das ganze Abteil seit der Abfahrt mit seiner Angeberei.
Das schlimmste war jedoch, Abraxas Malfoy motivierte ihn noch dazu. Es wunderte mich nicht, dass die beiden beste Freunde sind. Als Orion ein weiteres Mal zum Sprechen ansetzen wollte, flog die Abteiltür auf und Tom Riddle betrat das Abteil, mit einem lauten Knall zog die Waggontür hinter sich zu. Erdrückende Stille erfüllte das Abteil.

Es war beeindruckend, dass ein gottloser Bastard wie Riddle so unfassbar engelsgleich aussehen konnte. Mit ausdrucksloser Miene setzte er sich neben mich und schaute gelangweilt aus dem Fenster.

Jeder in diesem Abteil wusste, wozu Riddle fähig war, jeder respektierte ihn. Er brauchte meines Erachtens nur mit den Fingern zu schnippen und Sie alle würden vor ihm auf die Knie gehen. Mein geliebter Bruder hat dies bereits am eigenen Leibe erfahren. Er war selbst schuld gewesen, nachdem er Toms Geduld überstrapaziert – und ihn infrage gestellt hatte, war es ein Wunder, dass er noch lebte. Orion hatte deswegen eine Woche im Krankenflügel verbracht, meinetwegen hätte er dort auch länger bleiben könne. Er war immer schon der Liebling unserer Eltern gewesen, allerdings hasste Riddle es reines Blut zu vergießen, wenn es nicht unbedingt nötig war, er war generell nicht der Typ der seine Fäuste sprechen lässt, den Cruciatus zauber dafür um so mehr.

Meine Aufmerksamkeit widmete ich wieder dem Schwarz magischen Buch in meinen Händen. Die dunkle Magie hatte mich schon immer unheimlich fasziniert.
«Hatte Mutter dir nicht ausdrücklich verboten, so etwas zu lesen»? Ich verdrehte die Augen und blickte in Orions Gesicht, dieser sah mich prüfend an und wartete anscheinend auf meine Antwort.
«Nun ja, Mutter untersagte mir diese Bücher zu lesen, aber was soll sie jetzt tun? Siehst du sie hier irgendwo»? sagte ich jetzt spöttisch. Orions Augenbraue zuckte und seine Mundwinkel hoben sich. «Wie du meinst, aber lass dich daheim nicht erwischen, wenn du das da – er deutete dabei auf das Buch- liest». Ohne eine weitere Reaktion meinerseits, senkte ich den Blick wieder auf mein Buch.
Toms Blick ruhte auf mir. Als ich ihn anschaute, öffnete er seine perfekt geschwungenen Lippen «Woher ist das Buch»? Sprach er leise. Ich schmunzelte leicht «Als ob gerade du das nicht wüsstest», antwortete ich genauso leise auf seine ziemlich dämlich gestellte Frage. «Warum hast du das Buch»?, sprach er jetzt gereizt, und zog das genau identische Buch aus seinem Umhang.
«Nun, ich habe eine Kopie des Buches gemacht, um es über die Ferien zu lesen, sodass ich im Gegensatz zu dir nicht das Original mitnehmen musste»! Tom sah mich jetzt erstaunt an, als hätte er nicht erwartet, dass ich auf eine solche Idee kommen würde.
Ich senkte meinen Blick und blendete die Gespräche der anderen aus. Nach weiteren zwei Stunden Fahrt machte sich die Müdigkeit in mir bemerkbar, ich kippte leicht zur Seite und schloss die Augen.

He saved me -  Tom RiddleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt