1. Kapitel

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Ich wachte, von Kopfschmerzen geplagt, auf. Ich war nicht in meinem Zimmer. Dieser Raum war kalt und er bestand eigentlich nur aus vier Steinwänden und einer nicht grade sehr bequemen Liege. Aber wo zur Hölle war ich? Ich konnte auch nicht weiter darüber nachdenken, wo ich war, denn die Tür des Raumes wurde geöffnet und ein stämmiger Mann trat hinein. „Steh auf und komm mit. Dir wird alles erklärt." Ich wusste nicht ganz wie ich ihn einschätzen sollte. Er wirkte einer Seits sehr freundlich und verständnisvoll, anderer Seits aber auch sehr grob und jeder Zeit dazu bereit, wenn ich nicht höre, Gewalt anzuwenden.

Deshalb beschloss ich das zu tun was er mir befohlen hatte. Ich folgte ihm einen langen Flur entlang, bis zu einer anderen Tür. An dieser drehte er sich zu mir und befahl mir hinein zu gehen. Er öffnete mir die Tür und ich trat ein.

„Jennifer! Endlich bist du bei uns! Die Königin wird sehr erfreut sein! Nach langer Zeit wieder einen Neuankömmling zu haben! Komm setz dich, ich erkläre dir alles und ich teile dir unsere Regeln mit. Gott, bin ich aufgeregt! Du musst wissen, du bist mein erster Neuankömmling."

Ein kleiner Junge, er schien nicht älter als ich, hüpfte den Raum auf und ab. Es war schon leicht süß mit anzusehen und ich musste mir ein Lachen unterdrücken. Aber ich tat was er gesagt hatte und setzte mich an den runden, großen Tisch in der Mitte des Raumes.

Nach einiger Zeit des Herumgehüpfes setzte sich der Junge gegenüber von mir an den Tisch.

„Entschuldige, ich bin sehr aufgeregt. Schließlich darf ich keinen Fehler machen oder vergessen dir etwas zu sagen. Das würde die Königin nicht sehr erfreuen. Naja, fangen wir an. Hast du irgendwelche Fragen zum Anfang?" „Ja. Wie bin ich hier her gekommen und vor allem was ist das hier?" Er fing an zu grinsen, zumindest noch breiter als davor schon.

„Das erkläre ich ja gleich, warte doch kurz. Ich hätte ja mit der Frage ‚Wie heißt du?'  gerechnet, deshalb sehr freundlich von dir. Übrigens heiße ich Niklas, so ganz nebenbei. Aber um deine Fragen zu beantworten..Du würdest niedergeschlagen und hier her gebracht. Und naja da..." „Ich wurde was?" unterbrach ich Niklas lauthals. „Ja ich weiß das klingt krass, aber so würden wir alle auch hier her gebracht. Ab Morgen sind auch die Kopfschmerzen weg. Also das hier ist ein Ort, wo Menschen mit besonderen Kräften hergebracht werden. Bloß hier werden wir im ‚Zaun' gehalten und nur einige haben ein oder zwei Tattoos. Die Königin und der König haben auch grade mal 4 und sie sind mächtiger als alles andere." „Warte! Stop, bitte nicht so schnell! Da kriegt man ja noch mehr Kopfschmerzen. Was für Tattoos? Was für Könige ? Und um Gotteswillen, was für Kräfte? Das ist alles bestimmt ein großes Missverständnis! Ich bin ein stink normales Mädchen aus einem stink langweiligem Dorf in der Nähe von Michigan! Also kann ich dann jetzt gehen?" „Was? Nein, du kannst nie wieder gehen. Tut mir leid aber du bist eine von uns, nur wie fast alle, ohne Kräfte. Zu den Tattoos, sie zeigen an wie mächtig du bist. Das heißt wie viele Kräfte du hast und die meisten fangen an mit Stärke. Danach kommt meistens Schnelligkeit und dann ist es unterschiedlich. Der König und die Königin waren mal verliebt haben sich aber gestritten und leben jetzt sozusagen in Hass, kommen aber dann doch irgendwie miteinander klar. Ach bevor ich das aller wichtigste vergesse!" sagte er zum Ende und schlug sich gegen die Stirn. „Wir haben hier sowas wie, sagen wir zwei Städte. Die Rote Stadt und die Blaue, wo du lebst. Wir sind getrennt durch einen Fluss aber dürfen für Arbeitszwecke eine Seilbrücke überqueren. Ansonsten solltest du noch wissen, die Königin gehört zu der Blauen Stadt und der König zur Roten. Die Roten sind allgemein mächtiger als wir und nehmen die Neulinge von uns gerne mal härter dran. Zum Beispiel schuppen sie diese gerne mal in den Fluss. Ich hasse sie.." Im letzen Teil, was er sagte, wurde er immer ernster und ich spürte eine plötzliche Kälte in seiner Stimme. „Haben sie das mit dir auch gemacht?" Er tat mir leid. „Ja." Dieses eine Wort klang bedrohlicher als alles andere, was ich bis jetzt jemals zu Ohren bekommen habe. Er schien eine ziemliche Wut auf diese Leute zu haben. Ob sie wirklich so schlimm sind?

„Naja vergessen wir das, pass einfach auf dich auf, ok? Kommen wir nun zu den Regeln. Und da gibt es nicht viel. Du darfst nur nicht mit den Menschen von der Roten Seite reden. Naja schon, aber nur etwas wie ‚Hi' oder sowas. Verstehst du? Sie nicht berühren, wenn es möglich ist und keine Liebesbeziehungen oder Beziehungen jeglicher Art eingehen. Das war es. Du kannst tragen, was immer du willst. Kriegst deine eigene Wohnung und eine Arbeit die nur für dich und deine Begabungen vorgesehen ist. Hast natürlich freie Tage und bevor ich es vergesse, du darfst natürlich Beziehungen zu Menschen von uns eingehen." „Das muss ich alles erst einmal verdauen. Ich glaub das alles noch nicht so. Ich mein Zu Hause war ich nicht sonderlich beliebt und meine Eltern haben mich geschlagen, da will ich sicherlich  nicht wieder zurück aber das scheint mir alles so Unreal. Verstehst du?" „Ja so geht es vielen am Anfang, also das sie das nicht fassen können aber das legt sich nach ein paar Tagen." Er lächelte mir aufmunternd zu. Ich bekam nur ein leichtes Lächeln zustande, da ich in Erinnerungen von meinen Eltern schwebte. Ich hatte noch blaue Flecke auf meinen Beinen und auf meinem rechten Arm, von der letzten Prügelattacke der beiden.

„Jennifer, komm ich zeig dir deine Wohnung! Aww, du hast so ein Glück! Sie ist gleich am Fluss und du hast einen wunderschönen Ausblick. Wie gerne ich tauschen würde." Niklas hielt mir seine Hand hin und ich nahm sie dankend an. „Du Niklas? Nenn' mich doch Jen. Mag ich mehr." „Ja ok, wird gemacht Jen. Aber nenn' du mich dann auch lieber Nick." Ich nickte, damit er wusste, dass ich dies ab sofort tat.

Ich ging Nick hinterher und wir kamen an einem Markt an. Er drehte sich um und sagte „Das ist der Einkaufsmarkt. Hier kannst du alles kaufen was du benötigst. Ob neue Kleidung, Essen oder Musik. Einfach alles. So und gleich sind wir bei deiner Wohnung."

Mit diesen Worten ging er weiter. Wir kamen nach einiger Zeit an einer etwas abgelegenen Wohnung, am Fluss an und dort blieb er stehen. „So da sind wir. Deine eigene Wohnung. Wir haben all deine Sachen hier her gebracht und schon platziert, wie du es dann umstellst ist deine Sache. In deinem Kühlschrank ist etwas zu Essen für die nächste Woche und arbeiten musst du auch erst ab dann. Ach und deinen 18. Geburtstag darfst du natürlich auch feiern. Du lernst bestimmt schnell jemanden kennen! Viel Spaß und guck dich noch etwas um. Du darfst heute auch noch rüber auf die Rote Seite aber pass auf! Schönen Tag." So machte er auf dem Absatz kehrt und ging.

Ich schaute mir die Wohnung von außen an. Sah eher nach einem Haus aus oder wie ein Bungalow. Mir fiel auf, dass ich keinen Schlüssel oder ähnliches hatte und mir wurde bewusst, dass Nick bestimmt vergessen hatte mir diesen zu geben. Noch bevor ich mich umgedreht hatte, um ihn zu suchen, kam er wieder zurück gelaufen und brüllte meinen Namen. „Jen! Ich hatte das total vergessen. Dein Schlüssel! Gott, ich bin so vergesslich! Ach und Freitags essen wir alle zusammen im Essenssaal um unsere Königin zu Ehren. Jetzt aber schönen Tag dir!"

Ich schloss die Tür auf und trat in mein neues Heim und somit auch irgendwie mein neues Leben.

Nick hatte Recht, mein Schlafzimmer war komplett so eingeräumt, wie bei meinen Eltern. Ich wusste nicht recht ob ich glücklich oder eher niedergeschlagen sein sollte, doch irgendwie  versprühte die Wohnung Wohlbefinden. Die ‚Wohnung' hatte alles. Das Wohnzimmer war komplett eingerichtet und dazu noch modern! Die Küche war perfekt, genauso wie das Badezimmer. So kann ich auf jeden Fall leben


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So ich hoffe es hat euch gefallen, wenn ja lasst ein Kommentar da. Ebenso gerne auch Fragen oder Ideen wie es weiter gehen soll. Ich habe schon einige Parts vorgeschrieben aber könnte immer gute Ideen gebrauchen, diese würde ich natürlich (wenn sie mir gefallen) auch mit einbringen! :)

Ich werde versuchen mindestens einen Part pro Woche raus zu bringen, was bei den ersten drei nicht schwierig ist.

Ich freue mich schon sehr auf die ersten Kommentare!

~J.

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