2. Kapitel

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Nachdem ich meine Wohnung etwas eingerichtet hatte beschloss ich, wie Nick gesagt hatte, mir alles einmal genauer anzusehen.

Jedoch hatte ich nicht bedacht, dass es Arbeitsschluss war und alle nach Hause wollten. So drängte ich mich durch die Massen zum Markt. Dort suchte ich den Kleidungsladen. Doch bei der Menschenmasse konnte ich nichts erkennen. Ich erblickte die Brücke, die zur anderen Seite führte und versuchte dorthin zu gelangen. Kurz bevor ich ankam schubste mich jemand, der wahrscheinlich nach Hause wollte, mit voller Wucht und ich fiel zu Boden. Ich rappelte mich wieder auf und an der Bücke erblickte ich einen Jungen. Dieser starrte mich genauso an, wie ich ihn. Doch er wurde von einem anderen Jungen geschubst und somit fing er sich wieder und erwachte aus seiner Starre. Als diese auf der anderen Seite angekommen waren traute ich mich auch über die Brücke. Innerlich hoffte ich, dass alle von der Roten Seite drüben waren und mich niemand von der Brücke schubste, wie sie es bei Nick taten. Ich konnte nämlich nicht schwimmen, da meine Eltern meinten es sei unnötig. So hielt ich mich dementsprechend an dem Seil fest und setzte einen Schritt nach dem anderen.

Meine Hoffnungen würden aber nicht erfüllt und ich hörte von nicht allzu weiter Ferne, hinter mir Stimmen brüllen. „Los da ist'n Neuling!" „Ja ab ins Wasser!"

Mich packte Panik und ich fing an zu rennen. Das war aber nicht sonderlich von Erfolg gekrönt. Denn ich stieß kurze Zeit danach gegen einen großen muskulösen Jungen, der mich dreckig anlächelte. „Du dachtest doch nicht, dass du uns entfliehen kannst, oder? Viel Spaß im Wasser, Neuling!" Mit diesen Worten packte mich einer von hinten und der vor mir nahm meine Beine.

Ich fing an mit schreien und versuchte mich zu wehren aber die beiden waren einfach viel zu stark für mich. Ich fing an zu weinen und brüllte immer wieder, dass ich nicht schwimmen könne, doch dazu meinten sie „Das wird noch lustiger" und warfen mich ins Wasser.

Den ersten Moment versuchte ich oben zu bleiben und Luft zu bekommen. Doch meine Kräfte gaben nach und ich das Kämpfen auf.

Ich sank und sank immer weiter in die Tiefe. Ich spürte den Druck des Wassers immer größer auf mir werden und ich merkte wie das Wasser, die Luft in meinen Lungen ersetzte.

Kurz bevor ich bewusstlos wurde bemerkte ich einen Druck an meinem Handgelenk, dieser zog mich mit Wucht Richtung Wasseroberfläche.

Ich wachte mal wieder mit Schmerzen auf, diesmal aber im Brustbereich. Ich öffnete meine Augen und schaute in die Augen eines mir unbekannten Gesichtes. Seine Augen waren die wahrscheinlich schönsten Augen auf dem ganzen Planeten. So blau wie ein tiefer Ozean aber auch so blau wie der Himmel an einem wolkenlosen Sommertag. Sie waren einfach perfekt. Erst nachdem ich diese Augen bewundert hatte, bemerkte ich dass seine Haare nass waren, genauso wie alles andere. Er starrte mir immer noch verträumt in die Augen und als ich seine wieder betrachtete versank ich in ihrer Tiefe.

Es kam mir wie eine Ewigkeit vor. Wie meine kleine Ewigkeit. Er war mein Retter, ohne ihn wäre ich tot. Er wurde aber sofort von mir weg gezogen. Es kam mir alles wie in Zeitlupe vor. Er starrte mich immer noch an, nebenbei vernahm ich Stimmen, die ihn anbrüllten. Er aber ignorierte diese und fixierte sich nur auf mich. Und in dem Moment machte es Klick. Dieser Junge war der, der an der Brücke stand und mich beobachtet hatte. Ich erkannte es zwar erst als er etwas weiter weg war aber ich bin mir zu 100% sicher, dass es er ist.

Keine Sekunde nachdem er weg war, kam Nick zu mir. „Gott Jen! Guck mich an! Sag was! Jen! Jen! Jennifer!" schüttelte er mich. Kaum hatte ich ihn angeschaut kam ich auch wieder in die Realität zurück. „Hör bitte auf mich zu schütteln! Ich hab Schmerzen." „Jen mein Gott! Warum bist du denn nicht ans Ufer geschwommen?" „Weil ich nicht schwimmen kann!" „Wie? Hast du denn nie.." „Nein! Meine Eltern hielten es für unnötig. Ist auch egal, will nicht drüber reden! Bringst du mich bitte nach Hause?" Er nickte und streckte mir seine Hände hin, um mir beim aufstehen zu helfen.

Die Seiten (Taddl Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt