Angst
Warm schien die Sonne auf uns hinab. Es waren inzwischen über 20 Grad und es sollte noch wärmer werden.
Seufzend strich ich mir über das Gesicht.
Zwar waren alle glücklich und freuten sich, doch auch hatten sie keine Lust durch die Wärme.
Generell war es ein stressiger Tag, da es der letzte Tag von unserer Italien Reise war und wir mit der Ganzen Stufe in einen Freizeitpark gingen.Und damit meine ich wortwörtlich gingen.
Naja, nicht ganz, wir liegen gerade ca eine halbe Stunde zu einer Bushaltestelle und von dort aus fuhren wir zu dem Freizeitpark.Kaum das wir an der Haltestelle ankamen war der Bus auch schon da. Schnell verteilten wir uns, so das der Bus voll war.
Mit einem Mal bekam ich dieses Gefühl.Ich krallte mich an der Haltestange vor mir fest. Der Bus fuhr während dessen schon los.
Ich versuchte unauffällig ruhig zu bleiben und schloss kurz die Augen. Doch leider half das nicht.
Diese Gefühl von Schwäche machte sich in mich breit. Ich rang nach Luft, bekam keine und wollte es keinem sagen.Ich versuchte alle bösen Gedanken zu verdrängen und fokussierte mich auf meine Atmung.
Ein Atmen...
Fünf, vier, drei, zwei, eins
Aus Atmen.....
Fünf, vier, drei, zwei, eins
Ein Atmen....So ging es ein paar Minuten und als ich aufhörte in der Hoffnung das es wieder besser war, wurde das Gefühl nur noch stärker.
Mein Herz pochte und mir war zu schreien zu nutze. Ich wollte schreien und weg rennen. Ich wollte raus weg von hier, doch ich verstand nicht warum?!
Alles war gut.
Wir kamen alle endlich wieder nach Hause.
Ich kam nach Hause.
Mein Leben generell verlief gut, warum war mir dann zu weinen zu Mute? Warum wollte ich schreien?
Warum wollte ich einfach nicht mehr?!Plötzlich zischte es und der Bus hielt an.
Durch mein kämpfen mit mir selbst war mir gar nicht bewusst wie die Zeit verging.
Erneut krampfte ich meine Hand um den Haltegriff, als die Lehrerin laut rief „Wir sind da!! Alle raus, dann sammeln damit wir mehr Zeit im Park haben."Erneut krampfte sich etwas in mir zusammen.
Ich wartete angestrengt bis fast alle aus dem Bus waren und trat ebenfalls hinaus.
Alle stellten sich auf und warteten auf die Worte der Lehrerin.Erneut wurde das Gefühl stärker und eine unerträgliche Schwäche machte sich in mich breit. Ich ließ mich auf meine Bank fallen und starrte schwach vor mich hin.
Wie kann es enden?
Warum hilft mir den keiner?Mein beste Freundin tauchte kurz vor mir auf, verschwand dann jedoch wieder zu anderen und hörte der Lehrerin zu.
Am Rande bekam ich noch mit wie sie etwas von durchzählen und aufstellen rief.Schwermütig stand ich also auf und machte mich zu meiner Freundin auf.
Plötzlich spürte ich etwas nasses auf meiner Wange und zuckte mit der Hand dort hin.
Es war eine Träne.
Ich war schwach.
So schwach!Was wäre wenn ich meiner Freundin sage was ich fühle oder wie es mir geht?
Bin ich dann egoistisch?
Ich will nicht den tollen Tag im Freizeitpark versauen, nur weil ich... schwach bin.Die Lehrerin verschwand in meinen Augenwinkel und rief aus das wir los Konnten.
Wie benommen lief ich den anderen hinterher.
Mein größer Wunsch war gerade mich hinzulegen und einfach nichts zu machen. Warten.
Warten bis diese Gefühl weg ging.
Doch das war egoistisch!
Oder?Kurz bekam ich Ablenkung und riss mich zusammen um meine Tasche vor zu zeigen das ich nichts darin hatte was jemanden verletzten würde.
Dann ging es weiter.Zu meinem Bedauern jedoch standen wir erneut. Die Lehrerin musste unsere Eintrittskarten holen und wir mussten warten.
Doch mit jeder Sekunde, jede Minute die verging kam das Gefühl zurück.
Verzweifelt hockte ich mich hin und umklammerte meine Beine.
Es sollte aufhören.
Wie kann ich es beenden?
Diese Gefühl und Angst und Hoffnungslosigkeit, von Trauer und Schwäche.Ich bekam ein paar seltsame Blicke mit doch keiner sagte oder fragte mich irgendetwas.
Sie ließ mich alleine.
Ich war alleine.
Ich bin alleine.
Tränen traten mir in die Augen.Ich ballte meine Hände zu Fäusten und kralle meine Nägel in die Hand. Sollte es doch Bluten! Mir war es egal, solange es half!
Auf einmal ertönte die helle Stimme unserer Lehrerin.„So!!! Endlich habe ich die Karten."
Ich richtete mich auf und sah ihr hoffnungsvoll entgegen. Ich brauchte Ablenkung. Ich brauchte etwas anderes als das hier.
Sie verteilte die Karten, doch keine für mich. Um so mehr sie verteilte um so unruhiger wurde ich.Dann kam sie endlich bei mir an.
Ich atmete tief durch und griff nach der Karte.
Sie verteilte weiter und musterte mich kurz.
„Alles okay?"
Mein Blick schoss hoch und Tränen traten erneut in meine Augen, die ich jedoch schnell weg blinzelte.Ich lächelte sie zu gut es ging an und verkrampfte gleichzeitig meine Hände „Ja."
Meine Stimme war fast gebrochen.
Unsicher musterte sie mich noch einmal bevor sie dann doch weiter ging.Das...
Das hätte meine Chance sein können und ich...
Ich hatte ihr gesagt das es okay war. Wobei nichts okay war.
Ich biss die Zähne aufeinander und eine Welle von Wut überkam mich.
Sie war so stark das ich irgendwie gegen schlagen wollte.Ich war sauer!
Sauer auf mich selbst!
Auf mein Verhalten, meine Entscheidungen! Ich war nie fähig etwas richtig zu machen!
Verdankt warum bin ich nur so dämlich?!„Wollen wir los?"
Überrascht sah ich meine Beste Freundin an.
Ich lächelte leicht und nickte zaghaft.
Immer noch kreisten meine Gedanken um die Frage und die möglichen Antworten.
Was wäre passiert wenn ich nein gesagt hätte?
Nichts!
Sie hätte gefragt was wäre und ich hätte ihr nichts sagen können, weil... weil ich es selbst nicht wusste.Als wir eintraten schlossen meine Freundin und ich uns einer anderen Gruppe an und glücklicherweise übernahm jemand von ihnen die Führung. Blind folgte ich und setzte eine neutrale Miene auf.
Sie liefen vor und für einen Moment holte ich tief Luft.Ich schaffe das!
Das wird ein guter Tag.
Du kommst heute nach Hause und dann kannst du entspannen.
Nur noch dieser eine Tag.
Das schaffst du!Erneut holte ich tief Luft.
Ohne zu wissen wo diese neue Kraft und Hoffnung her kam verstaute ich alle meine Gefühle und setzte meine Tages Maske auf.
Mit einem Lächeln im Gesicht lief ich meine besten Freundin und den anderen hinterher und verbrachte einen echt tollen Tag mit ihnen.Leider war mir nicht bewusst das das erst der Anfang war und diese Angst immer wieder kommen würde und immer stärker werden sollte. Und das mir keiner helfen würde können.

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Short Storys
Historia CortaHier mal ein Buch indem ich immer wieder Kapitel mit Kurzgeschichten schreibe. Die Geschichten können lang und kurz sein und die Kapitel sind jeweils eine Geschichte. Die Geschichten können von Romantik, Horror, Hass, Fantasy bis Boyslove oder ande...