Der junge Agent, Leon Scott Kennedy, saß auf einer Couch, während er Rum trank und er seine gewonnene Freiheit genießte. Nach seinen Missionen überall auf der Welt hatte er endlich Urlaub. Weg von diesen verdammten Infizierten, dachte er im Stillen. Denn er war bei allem dabei gewesen, der Tragödie von Raccoon City, der Entführung der Präsidenten Tochter und der Rebellion in Ost Europa. Dabei war er nicht älter als 28 Jahre. "Leon", meldete sich Hunnigan per PDA, "der Präsident erwartet dich um 16 Uhr in seinem Büro." Da er wusste, dass der Präsident ihn nicht rufen würde, wenn es keine neue Mission für ihn wäre, also zog er voreilige Schlüsse: "Also kann ich meinen wohlverdienten Urlaub vergessen?" Sarkastisch zu sein, war einer seiner Eigenschaften. "Sieh es nicht so kritisch, diese Mission wirst du nicht allein machen", informierte ihn Hunnigan. "Und wer ist mein geschätzter Teamkollege?", wollte er wissen. Hoffentlich kein unerfahrener Soldat, der keine Ahnung hat wie man eine Waffe richtig bedient, bitte keinen Idioten, hoffte er innig. In diesem Moment klopfte jemand an seine Tür, das war er wahrscheinlich. "Lass mich raten", sagte Leon zu Hunnigan, "das ist er?" Sie lächelte: "Genau." Er stand seufzend auf und öffnete die Tür. Er kannte diese Person nur zu gut. "Buddy?", Leon war erstaunt, "wo ist dein Rollstuhl?" Diese Person war kein anderer als der ehemalige Terrorist, der an dem Bürgerkrieg in Ost Europa beteiligt war, Alexander Kozachenko. Das letzte Mal, das ihn Leon gesehen hatte, saß er gelähmt auf einem Rollstuhl. Für ihn hieß es, es gäbe keine Hoffnung auf Genesung. "So sieht man sich wieder. Amerikaner und Russen kooperieren miteinander für das Wohl der noch übrig gebliebenen Menschheit", gab Buddy zurück, "hast du eine Kippe?" Leon zog eine kleine Packung aus seiner Hosentasche: "Ich hab Kaugummi." Buddy entdeckte auf einem Tisch die Flasche Rum, nahm ein Schluck und wischte sich mit dem Ärmel den Mund ab: "können wir los? Wir werden im Weißen Haus erwartet."
Der ehemalige Ein-Tag-Polizist war überrascht seinen alten Freund auf zwei Beinen zu sehen, aber er war auch erleichtert, dass er sein Kollege für diese Mission war, wie auch immer sie aussehen würde. Nun saßen sie zu zweit in einem schwarzen Auto und wurden geradewegs zum Präsidenten kutschiert. "Du in Amerika? Ist der Vodka in Russland ausgegangen?", kommentierte Leon. "Ich dachte, ich könnte dir mal einen Besuch abstatten. Schon eine Weile her, dass wir uns das letzte Mal gesehen haben. Und außerdem hat JD immer von diesem Land geträumt, ich tu es auch für ihn." An ihn erinnerte sich Leon lebhaft .. JD. Er war ein Freund von Buddy gewesen, ein netter und aufrichtiger Kerl. Leider ist auch er an einem Zombiebiss gestorben, er war selbstlos gewesen und hatte Alexander dabei das Leben gerettet. "Hast du eine Frau, Leon?", wollte Buddy wissen, er schaute abwesend aus dem getönten Autofensterscheiben. "Naja so die eine oder andere gibt's da schon", und das war zugegebener Maßen die Wahrheit. Er hatte Gefühle für die Ex-Geheimagentin Ada Wong, doch wurde er nie schlau aus ihr. "Manchmal frag ich mich, was Irina darüber denken würde .. über das Ganze, meine ich", sagte sein russischer Freund. Irina war seine Verlobte gewesen, die ebenfalls ihren frühen Tod fand. Sie war Lehrerin an einer Grundschule, die während einem T-Virus Ausbruch in Ost Europa, bombadiert wurde. Zusammen mit den Kindern starb sie qualvoll, das war auch der Grund warum Buddy zum Terroristen wurde. Er hatte den Politikern die Schuld für dieses Attentat gegeben und wollte deshalb eine neue Ordnung in Russland gründen, aber dies lag alles weit in der Vergangenheit. "Ich weiß nicht, wie Frauen ticken. Die haben ihre eigene Logik, aber ich glaube dennoch, sie wäre stolz auf dich", versuchte ihn Leon aufzumuntern. "Wie auch immer", meinte Buddy danach, "wenn wir das überleben sollten, gebe ich dir einen aus."
Im Weißen Haus angekommen, wurden sie sofort zum Präsidenten geleitet, wie erwartet. Für Buddy war dies alles neu, jedoch beobachtete er alles scharfsinnig. Die zuständigen Agenten hielten besonders Buddy im Visier, als wäre er ein Eindringling. "Da seid ihr ja", Hunnigan kam auf uns zu gelaufen. Im echten Leben sah sie sogar noch besser aus, als gedacht. "Schön dich mal außerhalb des PDA's zu sehen", begrüßte Leon sie. Eine Strähne ihres schwarzen Haares fiel ihr ins Gesicht: "Ich hoffe, ich habe für dich einen angemessenen Partner gewählt." - "Ja ja schon, also was ist der Auftrag", fragte der Agent interessiert. "Diese Frage werde ich dir beantworten", ertönte eine altbekannte Stimme. Adam Benford, der U.S. Präsident, kam aus einem Besprechungsraum in ihre Richtung, "begleitet mich zu meinem Büro." Er wandte sich zu den anderen Bediensteten: "Von hier aus gehen wir alleine, ihr könnt gehen." Alle taten was der Präsident gesagt hatten und gingen davon, während Leon und Buddy leise ihm folgten bis sie in seinem Büro ankamen. Er schloss die Tür und setzte sich in seinen Stuhl: "Setzt euch doch." Leon ergriff das Wort: "Sie haben uns gerufen, Sir?" Einverstanden nickte der Präsident: "In der Tat habe ich das, es geht um eine wichtige Mission." - "Und?" - "Da du einer meiner besten Fieldagenten bist und Mister Kozachenko uns schonmal aus einer verzwickten Lage gerettet hat, seid ihr für den Auftrag als Team ausgezeichnet. Ich muss euch warnen, diese Mission ist schwieriger als der Epidemieausbruch in Raccoon City." Na toll, noch mehr Untote, wusste Leon auf Anhieb, "nichts ist schlimmer als die Stadt der wandelnden Toten" Raccoon City hatte nach dem Vorfall diesen Namen geerbt .. die Stadt der lebenden und wandelnden Toten. "Leon, du hast die infizierte Stadt gesehen und erfolgreich überlebt. Außerdem hast du meine Tochter geretten, wofür ich dir immer noch unermäßlich dankbar bin. Und sie Mister Kozachenko, sie haben die russische Präsidentin und ihre B.O.W. Armee geschlagen. Eine Meisterleistung für jemanden, der keine militärische Ausbildung hat." Anscheinend war Buddy nicht auf ein langes Geplänkel mit dem Präsidenten aus: "Was ist genau der Auftrag?" Unter anderen Umständen wäre das eine Beleidigung gewesen, aber in diesen Zeiten juckte es eh' keinen wie man sich benahm, dachte Leon belustigt. "Zeit ist kostbar, Sie haben Recht, Mister Kozachenko", gab der Präsident überraschender Weise zu, "ich möchte, das ihr beide nach Deutschland reist." Erstaunt fragte Buddy: "Deutschland? Warum zur Hölle Deutschland?" - "Das frage ich mich auch", meinte Leon ebenfalls. "Miss Harper hat undercover bei Neo Umbrella eine beunruhige Entdeckung gemacht. Auf dem Schwarzmarkt werden Bio-Organische-Waffen aus Deutschland verkauft. Erst gestern ging die Meldung rein, dass auch Deutschland von der Epidemie betroffen sei." Das hatte Leon auch im Fernseher gehört, er hatte gehofft, dass es eine Falschmeldung sei. In der letzten Zeit gingen viele Falschmeldungen um die Welt, typisch Pressegeier. Erfinden irgendein Scheiß um Aufmerksamkeit zu bekommen. Er zog eine Schlussfolgerung daraus: "Und wir sollen den Verkauf verhindern?" - "Genau. Jedoch ist ganz Deutschland infiziert, Aussicht auf Lebende zu treffen ist sehr gering und als ob das nicht genug wäre, gibt es Sichtungen von 013 Mutanten so wie Lickers und noch weitere Monster." Deshalb war Buddy dabei, er hatte noch immer die Kontrolle über die Lickers. Leon blinzelte mit einem Seitenblick zu Buddy, er hatte es auch verstanden. "Wie ihr wisst, ist die Vernichtung von 013 Mutanten nicht einfach, ihr seid die mit der meisten Erfahrung in solchen Kämpfen. Nun frage ich euch: wollt ihr den Auftrag annehmen?" Der Fieldagent schaute zu seinem Freund. Dieser schien etwas nachdenklich zu sein, aber er nickte langsam. "Klingt nach einem neuen Abenteuer. Wir nehmen das Angebot an."
Nachdem sie das Büro des Präsidenten verließen, wartete Hunnigan vor der Tür: "Ähm Mister Kozachenko, könnten sie mitkommen?" Verwundert hackte Buddy nach: "Warum?" - "Wir brauchen ihre Größe für die Schutzwesten und Spezialanzüge." Er zuckte mit den Schultern: "Na dann. Wo geht's lang?" Sie lief vor: "Folgen Sie mir einfach. Und Leon?" - "Hm?" - "Ich lasse dich rufen, wenn du an der Reihe bist." Ashley, die Tochter des Präsidentin, huschte im Hintergund vorbei, sah Leon kurz. Darauf antwortete Leon sarkastisch: "Ich werde hier ganz brav warten." Als Hunnigan zusammen mit Buddy weg war, kam der Präsident nochmal aus seinem Zimmer: "Leon, ich wollte dir noch was geben. Unter vier Augen." Er drehte sich zum Präsidenten: "Ja?" Dieser reichte ihm eine Akte: "Alles über Mister Kozachenko." Zuerst blickte Leon auf die Akte dann auf seinen alten Freund: "Was soll ich damit?" - "Pass auf ihn auf, wir wissen nicht, wie weit er noch sich und den Virus in sich in Kontrolle hat." Doch Leon drückte ihm die Akte wieder in die Hand: "Ich vertraue ihm, er ist kein Monster für das ihn alle halten." - "Trotzdem", widersprach Benford, "lies es dir wenigstens durch." Widerwillig nahm er die Akte zurück und stopfte sie sich in die Jacke: "Zu Befehl. Weißt du, was das Schlimmste ist daran ist, dass du der Präsident bist? Ich darf dir keine reinschlagen ohne sofort als Staatsfeind Nummer Eins markiert zu werden." Der Präsident nahm das auf die leichte Schulter: "Manchmal wünschte ich andere Zeiten. Wie auch immer, ich muss los. Eine Konferenz ruft." Auch er ging davon und ließ Leon allein. Doch allein sollte er nicht bleiben. Irgendwie hatte Leon es erwartet, denn Ashley, seine Tochter, gesellte sich zu ihm, die die er von den Fängen der Illuminados gerettet hatte. Sie setzte sich auf einen Stuhl neben ihm in der Lobby. "Hey." Leon grüßte sie zurück: "Hey, wie geht's?" Schüchtern schlug sie ein Bein über das andere: "Ach gut. Hast du über mein Angebot nachgedacht?" Charmant lächelte Leon: "Natürlich." - "Und?" - "Und was?" Sie legte ihren Kopf schief: "Willst du nach der Arbeit ein paar Überstunden mit mir verbringen?" Wieder lächelte Leon: "Dein Vater würde mir den Kopf abreißen, wenn er's wüsste." Sie blieb trotzig: "Er muss es ja nicht rausfinden." - "Vielleich ein anderes Mal, Ash", er stand auf und ging ebenfalls.

DU LIEST GERADE
Resident Evil: Wild Hunt
TerrorDer Fieldagent Leon S. Kennedy wird zusammen mit seinem Partner Alexander Kozachenko (Buddy) auf eine tödliche Mission geschickt. Dort treffen sie alte Bekannte wie Claire Redfield und ihr Bruder, sowie Jill, Ada und andere. Von Mutanten und Infizie...