Jill richtete ihre Taschenlampe auf die blutverschmierte Treppen, es war dunkel und man hörte das gräßliche Stöhnen der Infizierten. "Unten werden uns mehr Infizierte begegnen, macht euch bereit", kommandierte Leon. "Ich halte oben die Stellung", sie zog ihre Jagdflinte, während die anderen Agenten ihre Waffen aufluden. Leon, Raymond und Alexander liefen nacheinander in die Eingangshalle,der Geruch der Toten wurde stärker. Die laufenden Untoten waren grau gebleicht, alle waren blutüberströmt und zerfetzt von Bissen. Einem Zombie wuchsen Maden aus dem Brustkorb. Wie lange sind die schon tot?, fragte sich Jill. Sie zielte mit der Flinte auf dem Kopf eines Beißers, der Raymond von hinten angreifen wollte. Nach dem Schuss taumelte er nach hinten und sackte zusammen. Doch er schleifte sich wieder zum rothaarigen Agenten, der gerade andere Zombies den Rest gab. Durch den Lärm kamen immer mehr, aber keine Mutanten. "Raymond!", schrie sie, doch der Agent ignorierte sie. Schnell zog sie ein Messer von ihrem Rücken und warf es in das Gesicht des Zombies, der ihren Partner in dem Moment beißen wollte. Mit einem flüchtigen Blick bedankte er sich bei ihr, dann sprang sie die Treppen runter und trat in einem 90 Grad Winkel nach einem Infizierten, dessen Kopf beim Aufprall zerplatzte wie ein Ei. Das Blut floß in Strömen, das letzte was man vom Zombie hörte war ein erstickter Schrei. "Auf gehts", rief Leon und zeigte auf die Ausgangstür. Ohne Widerworte marschierten alle raus. Die Luft draußen war erträglicher, graue Wolken zogen im Himmel auf und die Stadt schien wortwörtlich tot zu sein. Außer ein paar Krähen und toten, zermatschten Körpern war niemand auf den Straßen Berlins. "Von hier aus, schätze ich mal, müssen wir uns aufteilen", sagte Raymond schroff, kurz blickte er seine Partnerin an, sie nickte. "Ich bezweifle, dass ihr noch Überlebende findet", meinte Buddy klar. Jill lud ihre Waffe nach, und blinzelte hoch, "wer weiß was wir da noch draußen finden." Kennedy stimmte ihnen zu: "Viel Glück ... und falls ihr das überlebt, gebe ich euch einen aus." Darauf zwinkerte Jill ihm zu: "Ich freue mich jetzt schon."
Die beiden Teams spalteten sich auf, Team Alpha, Leon und Buddy, suchten den Untergrund ab und Team Beta, Raymond und Jill, machten sich auf dem Weg zur Zentrale der Bundeswehr. Dort sollen noch ein paar Überlebende sein. "Glaubst du wir finden noch Lebende?", wollte Jill von Ray wissen. "Könnte sein." Es wurde dunkler, sie hielt eine Hand vor ihrer Stirn und schaute hoch. Sieht nach Regen aus, stellte sie fest. Graue Wolken bedeckten den Himmel, ein ungutes Gefühl stieg in ihr auf. Ein Instinkt. Oder war es ihre Erfahrung in solchen Missionen? "He", rief der rothaarige Agent, "eine Fabrik. Vielleicht finden wir dort jemanden." "Glaubst du?" Er zog die Pistole demonstrativ hoch: "Es gibt nur einen Weg das rauszufinden." Durch Handzeichen verständigten sie sich, Jill wartete an der Tür, während Raymond sich ein paar Meter vor dem Eingang stellte und seine Automatikwaffe einstellte. Er schwenkte die Hand nach unten: Jetzt. Sie trat mit voller Wucht die Tür auf, so dass sie fast aus der Angel flog. Ein weißer, bleicher Mutant mit schwarzer Kleidung beugte sich vor einem Haufen blutsickernden Leichen. Er hatte einen Oberkörper in der Hand, ihm fehlten die Beine und der Kopf. Der Mutant brüllte wütend auf, als er aufstand. Sofort schoss Raymond die Waffe an. Hunderte Kugelpatronen flogen ihm haarscharf in ein großes Bein. Doch das schien ihm nichts auszumachen. Er stand auf, schlug die Wand mit einer Faust auf. Tausend Wandsplitter und Steine flogen durch die Luft. Schnell versuchten die Agenten sich in Sicherheit zu bringen. "Scheiße", schrie Jill, "und jetzt?" Doch Ray konnte ihr keine Antwort geben, der Mutant schlug nach ihm auf den Boden. Er hatte Glück und wurde nur nach hinten geschleudert. Vom Aufprall wurde er bewusstlos. Als das Biest ihn zu Tode zerquetschen wollte, warf Agentin Valentine eine Granate nach ihm, die er mit Leichtigkeit auffing. Perfekt, alles ging nach Plan. Die Granate sprang in die Luft und sprengte ihm die Hand weg. Schmerz erfülllt hielt er sein Handgelenk mit der heilen Hand fest und fiel auf die Knie. Mit einer Scharfschützpistole zielte sie auf sein Auge mehrmals, was ihn noch wütender machte. Er stampfte mit einem Fuß auf und schleuderte Jill weit nach hinten. Sie raffte sich schnell genug auf und streifte zwei Katanermesser von ihrem Rücken und versuchte sie auf seinem Kopf zu werfen. Er hattr ihren Plan durchschaut, und hielt sich die heile Hand vor sein Gesicht. Die beiden Messer bohrten sich in seine dicke Haut und hinterließen jedoch nur Kratzer für einen Mutanten. Sie sprintete zu Raymond während der Mutant mit seinen Wunden beschäftigt war. Immer noch bewusstlos lag er da, sie versuchte ihn also zur Seite zu schleifen. Das gefiel dem Monster nicht, keiner durfte seine Beute anfassen. Er holte aus um Jill zu treten, aber sie war flink und schon zur Seite gesprungen. Auf dem Boden lag sie und stemmte sich mühsam hoch. Lange konnte sie das nicht mehr durchhalten. Also nahm sie noch eine Handgranate und rollte es vor seinen Füßen. Mit einem lauten Krachen zerplatzte sein Fuß bis zum Fußknöchel. Er fiel direkt auf Jill zu, sie schaute panisch nach rechts und links.
Eine ungeheure Kraft zog sie nach hinten und warf sie unsanft auf dem Boden. Die Erde vibrierte heftig, auf dem Asphalt war ein Krater. Dann wurde um sie schwarz.
"Jill", sagte jemand, "hey, hörst du mich?"
Ihr Mund war trocken und ihr Kopf dröhnte als hätte sie einen Kater nach einer guten Party. Sie nickte und blinzelte kurz. Braune, kurzgeschorene Haare und moosgrüne Augen.
Sie versuchte aufzustehen, aber sie wurde sanft nach hinten gedrückt: "Nicht so hastig." "Chris, was zur Hölle machst du hier?", krächzte sie. Er gab ihr einen Wasserschlauch: "Trink." Mit ihrem Handrücken wischte sie ihren Mund ab: "Wo ist Raymond?" "Dein Partner ist bei bewusstsein seit Stunden und macht sich Vorwürfe, was für ein Weichei er sei. Er nimmt es sehr hart, dass ein Mutant ihn ausgeknockt hat." "Normal. Du hättest sehen sollen, wie er zu Leon war", sie lächelte. Chris' Miene änderte sich, sein Gesicht verhärtete sich: "Er ist auch hier?" "Mhm." Eine Frauengestalt näherte sich ihnen. Rotes Kleid, schulterkurze, schwarze Haare: Die berühmte Ada Wong. "Ist unsere tapfere Kämpferin.auch wach?", sie lächelte giftig. "Du machst also gemeinsame Sache mit ihr", fragte Jill, es war aber eher eine Aussage. "Die Zeiten sind hart", antwortete er. "Macht dir nichts draus", meinte Ada. "Was meint sie", Chris verstand es nicht. Doch Jill wusste sofort, was sie sagen wollte. Sie ballte eine Faust mit ihrer Hand. "Warum arbeitest du nicht mit Leon zusammen? Ich dachte, ihr habt ein paar nützliche Gemeinsamkeiten", konterte Jill. "Arbeit und Gefühle muss man strikt voneinander halten", sie zwinkerte, "ich schaue nach dem anderen Agenten." Nachdem Ada gegangen war, fragte Chris neugierig: "Was hat Ada gemeint?" "Nichts", sie starrte in die Leere. Schmerzend stand sie auf: "Danke für die Rettung. Aber ich schätze, wir müssen wieder uns auf die Suche begeben. Zeiten sind hart." Chris schwieg. Jill wandte sich zum Gehen, aber er schnappte ihr Handgelenk: "Jill." Er zog sie näher zu sich und küsste sie. Sie verschmolz in Wärme, süße Wärme und ein Gefühl, das ihren Puls um 180 beschleunigte.

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Resident Evil: Wild Hunt
HororDer Fieldagent Leon S. Kennedy wird zusammen mit seinem Partner Alexander Kozachenko (Buddy) auf eine tödliche Mission geschickt. Dort treffen sie alte Bekannte wie Claire Redfield und ihr Bruder, sowie Jill, Ada und andere. Von Mutanten und Infizie...