[ POV Jake]
„Wohin gehst du?" fragte mich meine Mutter fragend aus der Küche blickend. Sie kam erst jetzt nach Hause und ist bestimmt traurig darüber, dass ich sie wieder verlasse.
„Ich gehe mit Mei und Jun in ein Club. Wir wollen ein Freund bei seinem Auftritt zugucken. Er arbeitet dort als Musiker." antwortete ich ihr und zog dabei langsam meine Schuhe an. Ihr Blick zum urteilen weil sie nicht so ganz glücklich über meine spontane Entscheidung.
„Du bist vor um drei wieder zu Hause, sonst gibt es sehr viel Ärger mit mir. Und morgen werden wir zusammen etwas unternehmen!" sagte sie, weshalb ich es mit mit einen Nicken bejahte und ihr einen Kuss auf die Wange gab.
„Ich verspreche es dir." sagte ich noch zu ihr, bevor ich die Wohnung verließ.
Auf dem Weg zum Club kamen mir dann schließlich Jun und Mei entgegen.
„Okay, da ist man einmal nicht da gewesen und dann passiert so etwas?" fragte Mei mich immer noch unglaubwürdig.
Ja, ich selber hatte es auch noch nicht so ganz realisiert, aber was soll man sagen? Die Zeit heilt eben halt die Wunden.
„Wenn ich es könnte, würde ich es dir auch gerne erklären. Es ist einfach so passiert, naja mit der Hilfe von Jun." antwortete ich Mei.
Gemeinsam liefen wir drei in den Club rein und wurden sofort von Jae empfangen. Er war ziemlich formal gekleidet, während alle anderen hier knappere oder Party-Taugliche Sachen trugen.
Während er Jun und Mei herzlich in die Arme schloss, lächelte er mich nur kurz an und klopfte mir gegen die Schulter.
Er führte uns dann zu einer Ecke wo schon sehr viele Leute an den kleinen runden Tischen saßen.
„Ihr könnt euch bestellen was ihr wollt, es geht auf mich." sagte er zu uns und verschwand dann hinter der kleinen Bühne.
Es ist schon komisch hier zu sein.
Vor paar Tagen hatten wir uns noch bis zum Tod gehasst und jetzt sind wir irgendwie Freunde.
„Ich finde es toll, dass wir nun alle gemeinsam etwas unternehmen können! Vor allem in unseren letzten Jahren wo wir uns sehen werden. Die Nacht zwischen euch beiden hatte wirklich wunder bewirkt und wie gesagt habt ihr eigentlich viele Gemeinsamkeiten. Das Singen natürlich auch. Ihr könntet eine Band gründen und eure Songs auf Soundcloud hochladen!" sprach Mei vor sich hin.
Sobald sie sich etwas in den Kopf gesetzt hatte, versucht sie es durchzusetzen. Also müssen Jae und ich wohl eine Band gründen.
„Mei, ich liebe dich wirklich sehr, aber eine Band wird glaube ich nicht entstehen." antwortete ich ihr, was sie schmollend schauen ließ.
„Naja dann bestellen wir uns mal etwas." sagte Jun und nahm sich die Karte vom Tisch.
Bock irgendetwas zu trinken hatte ich eigentlich nicht. Ich weiß einfach nicht was ich möchte.
„Was möchtest du trinken, Jake?" fragte Mei mich.
„Ich glaube ich nehme einfach nur eine Cola."—
„Du bist heute irgendwie komisch drauf. Ist irgendwas vorgefallen?" fragte Jun mich besorgt.
Die Show von Jae war beendet und es hat mich umgehauen. Er ist sehr talentiert, schade dass er dieses nicht richtig ausnutzt.
Wir sitzen nun auf einer Bank in dem nächst liegenden Park und schauen uns schweigend die Sterne an.
„Es ist nichts passiert, ich weiß auch nicht was los ist." sagte ich zu meinen gegenüber.
Es wurde langsam kalt, aber ich wollte nicht nach Hause gehen, zumindest noch nicht.
Mei's Kopf lag auf der Schulter von Jun, ihre Augen waren geschlossen und Jun hatte seine Arme um sie gelegt.
Ein Traumpaar.
Ich hätte so etwas auch sehr gerne. Eine Liebe die sich für immer hält.
„Wollen wir zurück gehen? Ich glaube Mei möchte schlafen und du kannst zuhause deine Gedanken freien Lauf lassen." machte Jun mir als Vorschlag.
Ich schüttelte den Kopf.
„Ihr könnt gerne gehen, aber ich möchte gerne hier bleiben. Ich finde es sehr schön hier." antwortete ich ihm mit einen sanften Lächeln.
„Okay, aber du schreibst mir wenn du wieder bei dir zu Hause bist." sagte er noch, weshalb er von mir ein nicken bekam, bevor er Mei sanft aufweckte und ich meine Aufmerksamkeit den Sternen widmete.
Die beiden sagten noch »Tschüss« zu mir, was ich erwiderte.
Sobald sie aus meiner Sicht waren, machte ich meine Kopfhörer rein.
Was möchte ich selbst von mir?
„Hey." ertönte es plötzlich neben mir, weshalb ich vor Schreck zusammen zuckte. Mein Blick wanderte zu der Person die aus dem nichts neben mir saß.
„Erschreck mich doch nicht so." sagte ich und nahm dann meine Kopfhörer wieder aus meinen Ohren raus. Er warf mir daraufhin einen entschuldigen Blick zu.
„Du sahst so alleine aus. Worüber zerbrichst du dir den Kopf?" fragte er mich.
Warum denkt er ich würde es ihm erzählen? Ich kann sowieso nichts dazu sagen.
Mein Kopf ist leer, aber trotzdem schwirren tausende von Gedanken durch meinen Kopf.
„Ich weiß es nicht." gab ich trocken als Antwort zurück. Ein »Hm.« kam von ihm und drehte sich dabei im Schneidersitz zu mir.
„Möchtest du ein bisschen rumlaufen? Vielleicht hat noch etwas offen und wir können uns etwas kaufen." fragte er mich und stand daraufhin auch schon sofort.
„Ich hätte wahrscheinlich sowieso keine Wahl gehabt, also warum nicht." ließ ich mich darauf ein.
Was sollte denn schon schief gehen können? Außerdem können wir uns so besser kennenlernen.
„Das stimmt. Komm steh auf!" antwortete Jae mir und zog mich an meinen Arm hoch.
Ich stolperte ihm hinterher. Er steckt voller Energie.
So wie ich.
Die Straßen waren leer, die Straßenlaternen schienen in einem gelben Licht auf die Straße.
Es war immer noch kalt, aber er lässt mich ein bisschen wärmer werden.
„Du weißt selbst nicht was mit dir los ist oder? Du sahst so verloren aus, deswegen habe ich dich angesprochen. Ich hoffe das war jetzt nicht schlimm, wir kennen uns ja auch kaum."
Er weiß wie es mir geht.
„Alles gut, mach dir keine Sorgen deswegen. Ich habe das jetzt gebraucht." antwortete ich Jae.
Er schenkte mir ein zufriedenes Lächeln.
Wir gingen weiter durch den Park bis wir auf eine leuchtende Straße stießen.
„Dahinten hat noch ein seven eleven auf, lass uns da mal schnell was holen." sagte ich und zeigte auf das große leuchtende Schild.
Dies ließ er sich nicht zweimal sagen und rannte förmlich zu dem Supermarkt.
Wir holten uns ein paar Getränke und eine Kleinigkeit zum essen.
„Wieso hast du mich eigentlich gehasst?" fragte ich ihn.
Ich hatte es ihm schon einmal gefragt aber keine wirkliche Antwort darauf bekommen.
Er guckte mich verdutzt an, runzelte seine Stirn und blieb dann stehen.
„Hatten wir nicht schon einmal diese Frage geklärt?" fragte er mich unsicher.
„Schon in etwa. Du hattest mir aber nie den Grund erzählt." antwortete ich ihm kleinlaut.
Er überlegte fest nach, nach all den Jahren weiß er es bestimmt auch nicht mehr.
Jae steuerte wieder in Richtung der Bank hin, an der er mich angesprochen hatte.
„Ich fand das in dem Moment witzig. Der Neue wird geärgert. Es sollte eigentlich alles nur ein Spaß bleiben, bis du dich gewährt hast. Seitdem ging das ganze ja weiter." erzählte er mir.
Ich ließ ein Seufzen raus. Er hatte das alles nur aus einem Spaß gemacht?
Aus Spaß wurde Hass und Hass wird Liebe.
Lieben kann ich ihn nicht, noch nicht.
„Es tut mir leid. Es hätte niemals zu enden dürfen.
Ich wünschte ich hätte dich gestern in irgendeiner Weise beschützen können. Vor ihm."
Die gestrige Nacht. Fast hätte ich sie wieder vergessen.
„Glaubst du an Schicksal?" fragte ich ihm.
„Wieso?"
Meine Frage kam so plötzlich.
„Keine Ahnung, vielleicht weil wir es sind."—
1253 words
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Maple Leaves
Romance„Maple Leaves is a emblem for »lovers« and it reminds one of the beauties of love in everyday life." [All names and actions in this story are fictional] [German story]