Kapitel 82

227 3 1
                                    

Violets Sicht

Am nächsten Morgen wurde ich durch ein Klopfen geweckt. Schnell zog ich mir einen Morgenmantel über und öffnete die Tür, davor stand Clara. Zur Begrüßung zog ich sie in eine Umarmung, die sie auch sofort erwiderte. Dann setzten wir uns zusammen auf mein Bett. Erst jetzt viel mir auf, wie wenig Zeit wir in den letzten Tagen zu zweit verbracht hatten. Bei mir war so viel passiert, dass ich es gar nicht bemerkt hatten, wie ich die Freundschaft mit Clara ein klein wenig vernachlässigt hatte. Also sagte ich, noch bevor sie anfangen konnte zu reden: „Ich muss mich noch bei dir entschuldigen, bei mir war es in letzter Zeit in bisschen stressig und darüber habe ich unsere Freundschaft vernachlässigt und das tut mir Leid." Clara nickte leicht: „Ja, mir ist auch aufgefallen, dass wir nicht mehr so viel Zeit zu zweit verbringen, wie am Anfang, aber ich finde nicht, dass du unsere Freundschaft vernachlässigt hast. Du hast in der letzten Zeit unglaublich viel für mich getan und eine Freundschaft macht ja vor allem aus, dass man für einander da ist. Man muss nicht die ganze Zeit etwas zusammen machen, um gut miteinander befreundet zu sein. Manchmal reicht es auch einfach sich gegenseitig zuzuhören und für einander da zu sein, man Hilfe braucht." „Da hast du Recht, aber jetzt sag schon, du bist doch bestimmt aus einem Grund hier, oder wolltest du einfach ein bisschen reden?" Auf meine Worte hin, fing Clara an zu strahlen: „Ja, du hast Recht, ich habe einen Grund. Leon hat nämlich mit mir geredet. Und mir seine Liebe gestanden. Er hat mir gesagt, dass er sich wünscht, dass ich am Ende der Selection an seiner Seite stehen und ich habe ihm auch meine Liebe gestanden.", erzählte sie mit einem riesengroßen Grinsen im Gesicht. „Das freut mich so für euch!" Ich zog sie in eine Umarmung. „Ich habe mich auch sehr gefreut, ich habe mich ja schon vor längerem in ihn verliebt und ich freue mich darauf ein Leben an seiner Seite führen zu dürfen." „Und wie fühlst du dich mit dem Gedanken Prinzessin und dann irgendwann auch Königin zu werden?", fragte ich sie. „Ich bin mir immer noch etwas unsicher, was das angeht, ich weiß nicht genau, was für Aufgaben auf mich zukommen werden und ob es mir gelingt diese auch gut zu bewältigen, aber ich habe mich schone entschieden. Ich liebe Leon, und will mit ihm zusammen sein, egal ob das bedeutet, dass ich Prinzessin und zukünftige Königin werden muss." Ich nickte: „Das kann ich verstehen, ich glaube viele stellen sich die Stellung als Prinzessin oder Königin romantisch und einfach vor und vergessen dabei, dass diese Stellung sehr viel Verantwortung mit sich zieht. Du musst Entscheidungen für ein ganzes Land treffen, immer darauf bedacht alle mitzudenken. Aber ich glaube du wirst eine gute Königin sein wirst." „Glaubst du mir das wirklich, oder sagst du das nur, um mich zu beruhigen?", unterbrach sie mich. „Nein, das glaube ich wirklich. Also erstmal, wenn ich dir meine Meinung mitteile, dann kannst du dir sicher sein, dass ich zu hundert Prozent das meine, was ich dir sage.", versicherte ich ihr, „Du hast ein gutes Gespür für Menschen und du bist eine Person, der man gerne vertraut, das ist eine Fähigkeit, die du als Königin umbedingt braucht. Das Volk muss Vertrauen in dich haben und das wird er in dich haben. Und selbst wenn du mal nicht weiter weist, bist du ja auch nicht alleine, du hast Personen um dich herum, die dich in der Regierungsaufgabe unterstützen und die meiste Last liegt ja eh auf Leon, da er der Thronerbe ist.", erzählte ich ihr von meinen Gedanken. Sie hörte mir dabei aufmerksam zu. „Also denkst du, dass ich das auf jeden Fall schaffen werde?", fragte sie nochmal nach. „Ja, auf jeden Fall, und wenn du mal Hilfe braucht kannst du einfach mich anrufen, ich helfe dir immer gerne und erstmal hast du ja auch noch Zeit. Die Selection ist noch nicht zu Ende, auch wenn wir schon wissen, wie sie ausgehen wird, und auch danach werden auch Königin Isabella und König Wilhelm noch eine Weile regieren, so dass du erstmal mit Isabella mitarbeitest und sie dich einführen kann. Bei mir ist das auch nicht anders gewesen, ich wurde schon vor Jahren von meiner Mutter und meinem Vater in die Staatsgeschäfte eingeführt und arbeite immer noch mit ihnen in Absprache. Klar, mittlerweile arbeite ich mittlerweile sehr selbstständig, aber meine Eltern setzten den Rahmen, sie geben die Richtung vor, in die wir das Land entwickeln. Meine Eltern hören sich meine Ideen an, oder überlassen mir  in manchen Themen komplett die Kontrolle, aber ich arbeite immer in die Richtung hin, die meine Eltern vorgeben, nur bei den Weg kann ich selbstständig bestimmen", erkläre ich. „Das beruhigt mich tatsächlich sehr. Zu wissen, dass ich erstmal an die Hand genommen werde.", ließ Clara mich wissen. Dann kratzte sie sich am Hinterkopf und fragte mich: „Ist das nicht nervig für dich, also, wenn deine Eltern dir so die Richtung vorgeben, ich mein, ich weiß ja, dass du nicht das beste Verhältnis zu deinen Eltern hast?" „Nein eigentlich nicht. Sie sind nicht die besten Eltern und in der Beziehung hätte ich mir oft etwas anderes von ihnen gewünscht, aber was die Entwicklung von Brasilien angeht, ziehen wir am gleichen Strang. Mein Vater ist ein guter König und meine Mutter eine gute Königin. Sie bringen das Land voran und ich möchte in meiner Regierungszeit an ihrer Richtung festhalten. Natürlich sind wir nicht immer einer Meinung, aber das sind dann immer kleine Punkte, die Grundrichtung meiner Eltern ist vielversprechend."

Du hast das Ende der veröffentlichten Teile erreicht.

⏰ Letzte Aktualisierung: Sep 29, 2022 ⏰

Füge diese Geschichte zu deiner Bibliothek hinzu, um über neue Kapitel informiert zu werden!

Selection die wahre Liebe Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt