Mittwoch

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"Albtraum?" Fragte sie mitfühlend. Ich setze mich auf. "Was war das denn für ein Mist?" Murmelte ich. "Willst du drüber sprechen?" Fragte Arbor. Auch er setzte sich zu mir. Ich schüttelte den Kopf.
Der Mann. Woher kannte ich ihn? Meine Schwester stand am Schrank und suchte sich Klamotten aus. Als sie mich anschaute, wurde es mir schlagartig klar: mein Vater! Ich wusste nichts über ihn und kannte ihn nur von einem Foto wo ich ein Jahr alt war. Meine Mutter sprach nie über ihn, und wenn er irgendwann zur Sprache kam, blockte sie ab und wurde traurig.
"Was ist denn los?" Fragte Arbor nachdrücklich. Ich schüttelte den Kopf. "Egal."

Eine halbe Stunde später gingen wir nach unten. Obwohl es 10:00 Uhr war gab es essen. Die Lindwurm kam zu uns und wünschte uns einen Guten Morgen. "Heute Abend ab 20:00Uhr machen wir im Hinterhof das Lagerfeuer." Wir nickten. "Ähm. Ach ja, was machen wir am Donnerstag? Weil da ist Vollmond und da dürfen Luna und ich nicht raus, dass will meine Mutter nicht-" sie nickte "alles gut. Am Donnerstag gehen wir ins Museum. Vor 18:00Uhr sind wir wieder zuhause." Ich nickte. "Okay. Gut. Danke." Sie nickte und wir aßen weiter.

Nach dem Essen gingen wir wieder nach oben. Luna war noch am essen. "Willst du uns jetzt sagen, was du geträumt hast?" Fragte Lee mich. Ich nickte und erzählte ihnen alles. "Krass. Ich hab Mal gehört, dass es eine Frau gab die die Polizei gerufen hat, weil sie von einem Auto-Rennen geträumt hat und es für Real gehalten hat." Überlegte Arbor.  "Is Ja auch egal." Meinte ich und schnappte mir ein Buch. In dem Buch ging es um vier Kinder, die einmal beste Freunde waren, und von einem Schwerverbrecher gejagt wurden. Allerdings haben sie sich zerstritten und Vier Jahre später trafen sie sich wieder. 

Lee setzte sich zu mir. "Hey. Vermisst du deinen Vater eigentlich?" Fragte sie vorsichtig. Ich zuckte die Schultern. Da ich es nicht anders kannte, vermisste ich auch nichts; aber wenn ich bei Lee oder Arbor bin oder bei anderen, wurde ich schon traurig dass ich keinen Vater hatte, der immer für mich da war und mir immer zuhörte. Ich wusste überhaupt nicht, wieso meine Eltern sich getrennt haben. Um ehrlich zu sein wollte ich dass Arbor und Lee nicht sagen; und sie schienen es zu wissen.  "Ist okay" sagte Lee leise.

Wir nahmen mein Handy und schlossen es an meine Musikbox. Während unsere Playlist lief lasen, zeichneten und überlegten wir. Auch Luna kam irgendwann In unser Zimmer und nervte. "warum gehst du nicht zu deiner Freundin Ammelie?" Fragte ich sie genervt. "Weil die nur mit »ihrem Freund « abhängt" das ihrem Freund betonte sie als würde sie nicht daran glauben.

Sie setzte sich auf mein Bett und holte mein Wolfkuscheltier hervor.
"Hey. Las Lobo in Ruhe!" Rief ich und schnappte ihn mir weg. "ich wusste gar nicht dass du noch ein Kuscheltier hast." Grinste Arbor spöttisch. "Der ist ja auch nicht von mir sondern von Ann" Log ich. Ann war meine Nachbarin und der einzige Mensch den Lee und Arbor nicht kannten. "und warum hast du Ann's Kuscheltier in deinem Koffer?" Hakte er nach. "Der Koffer ist auch von Ann" sagte ich und nickte. Das war keine Lüge. Ann musste mir ihren Koffer leihen, weil ich keinen hatte der groß genug war. "Und Ann hat ihr Kuscheltier was zufällig ein Wolf ist in ihrem Koffer vergessen?" Fragte Arbor und ich hörte, dass er es nicht glaubte."Jaa" bestätigte ich meine Lüge und bemerkte zu spät, dass ich mir eine unsichtbare Strähne aus dem Gesicht strich.

Daraufhin folgte unangenehme Stille. "Also ich freue mich auf heute Abend" verkündete Lee, um die Stille zu unterbrechen. "Ich mich auch" sagte ich schnell, damit Arbor nicht nachhackte.

Meine Schwester kam in das zimmer. "Hey, ich wollte nur kurz mein Handy holen." Beeilte sie sich zu sagen und Schnappte sich in Rekordzeit ihr Handy. Bevor sie wieder rausging, hielt ich sie auf. "Luna?" Fragte ich warnend. "Jaha?" Antwortete sie auf das schlimmste gefasst. "Woher hast du das Oberteil? Das kommt mir sehr bekannt vor." Das war untertrieben, ich wusste genau, woher sie das Oberteil hatte; nämlich aus meinem Schrank. Luna antwortete nicht, sondern lief einfach weg. "wehe du machst es kaputt oder dreckig!" Rief ich ihr nach.

"Ist es deins?" Fragte Arbor mich. Ich nickte. Der Abend kam schneller als gedacht, wir spielten spiele, überlegten wer mit wem zusammen passte und hörten Musik.
Dann kam Luna plötzlich rein und sagte, die anderen vermissen uns schon.
Also gingen wir in den Hinterhof und setzten uns zu den anderen. Ein großes Lagerfeuer war in der Mitte von einem großen Steinkreis, auf dem wir saßen. Bis weit nach Mitternacht saßen wir am Feuer und quatschten und genossen den Abend. Um drei Uhr nachts gingen wir uns Bett und schliefen sofort ein.

Ylvi- der Ruf des Waldes Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt