Micina

Capitolo 1

Wlada:

Toll, mein neues Chanel Kleid aus der neuen Kollektion und schon gleich wieder voll mit Blutspritzern. Wie soll ich das nur wieder unserem Dienstmädchen, Alisa erklären. Immer wenn ich mit blutverschmierter Kleidung ankomme, fragt sie mich wieder, was ich gemacht habe. Zum Glück interessiert es meinem Daddy nicht.

Mit dem Messer in der Hand, gehe ich aus der kleinen Gasse raus, wo mein achtzehnter Bodyguard liegt. Das Messer schmeiße ich am Ende der Gasse in den Müll Container. Die Handschuhe kommen gleich hinterher. Ich hoffe nur Daddy fragt nicht, wie dieser jetzt wieder verschwunden ist. Im schlimmsten Fall kriege ich wieder einen neuen. So langsam sollte es meinem Vater aber auffallen, dass die nach spätestens zwei Tagen wieder verschwinden.

Mit dem dreckigen Kleid, laufe ich wieder zu meinem Lambo. Dort wartet auch schon meine beste Freundin, Carina. Es sieht aus, als wäre sie eingenickt. Habe ich heute etwa solange gebraucht, um ihn aus der Welt zu schaffen? Ich klopfe einmal laut gegen die Fensterscheibe. Sie schreckt direkt auf. Ich kann mich nicht mehr halten und muss laut loslachen. Ihr Gesicht und ihre großen Augen sehen göttlich und wahnsinnig lustig aus. Sie öffnet das Auto und ich seige auf der Fahrerseite ein. „Wieso hast du so lange gebraucht?" fragt sie etwas wütend. Ehrlich gesagt habe ich selber keine Ahnung. Normalerweise brauche ich nicht länger als zehn Minuten, doch heute scheint es etwas länger gedauert zu haben. „Weiß nicht." Sage ich und zucke mit meinen Schultern.

„Naja, ist ja auch egal. Fahr endlich los. Du brauchst ein neues Kleid, denn schön sieht das echt nicht mehr aus. Außerdem will ich endlich shoppen und nicht den ganzen Tag in diesem Auto verbringen." Sie hat schon recht. Das Auto sieht zwar von außen geil aus, aber von innen ist ein Lamborghini relativ klein vom Platz her. „Okey, ich fahre ja schon."

Ich lasse den Motor aufheulen und schon schaltet sie unseren Lieblingssong an. Egal wann, wo oder wie, wir viben immer zu diesem Song. Dieser Song verbindet einfach unsere Stimmung. Langweilig wird er auch nie. Schließlich ist SXTN unsere Nummer eins Band. Laut singen und tanzen wir zu diesem Lied mit. „Ich rieche bei Rappern den Angstschweiß, alle Hunde zieh'n wieder den Schwanz ein, denn die SXTN-EP war ganz geil und die Sache wird groß wie Shanghai" Alle unsere SXTN Lieblingslieder durch, sind wir bei unseren Lieblings Boutiquen angekommen.

Unser erster Stopp ist Chanel. „Ich suche dieses Kleid in Größe 36." Sage ich, sobald wir den Laden betreten. Die Dame, welche zu uns kam, nickt einmal und läuft auch schon in den hinteren Bereich des Landens zu der neuen Kollektion. Carina schaut sich vorne noch etwas um und flirtet zeitgleich mit einem der Verkäufer. Zugegeben sieht er nicht schlecht aus, doch mein Typ Mann ist er nicht. Die Frau zeigt mir das Kleid. Ich nicke und sage ihr, dass ich es kaufe, ohne es nochmal anzuprobieren. Sie nickt und bringt es direkt zur Kasse. „Das macht dann 2800€. Soll ich es ihnen einpacken?" Ich gebe ihr die Karte und zahle das Kleid. „Nein, danke. Ich würde es gerne direkt anziehen, jedoch hätte ich gerne eine Tüte, indem ich dieses Kleid reinlegen könnte." Erwidere ich und nehme mir das Kleid.

Mit dem Kleid in meiner Hand, gehe ich Richtung Umkleidekabine und ziehe es um. Besser. Viel besser. Als ich mit dem alten und dreckigen Kleid rauskomme, steht die Frau schon vor der Umkleide und hält eine Tüte in ihrer Hand. Als sie mich erblickt, kommt sie mir entgegen und nimmt mir das Kleid ab, welches sie in die Tüte legt und mir überreicht. Ich bedanke mich und gehe wieder zu meiner besten Freundin.

„Fertig?" Mit verträumten Augen schaut sie mich an und nickt mir lächelnd zu. Ich schüttle meinen Kopf etwas, kann mir mein Grinsen aber nicht verkneifen. Ich nehme ihre Hand und wir gehen gemeinsam aus dem Laden raus. „Sag nicht, du hast seine Nummer bekommen?" frage ich sie grinsend. „Oh doch, dass habe ich." Nickt sie mir zu. Ihren Augen nach zu urteilen, hat er ihren Kopf ganz schön verdreht. „Er ist so unfassbar süß und heiß. Und hast du seine Muskeln durch seine Arbeitskleidung gesehen?" „Scheint ja so, als hättest du deinen Traumtypen gefunden." Lächelnd stimmt sie mir zu.

Wir laufen weiter durch die Straßen und machen einen Halt bei unserem Lieblings Café. Unser Lieblingskellner kommt auf uns zu und begrüßt uns mit einem freundlichen Lächeln. Er führt uns zu unserm Stammplatz. „Das gleiche wie immer, ihr Süßen?" fragt er und wir beide nicken, nachdem wir uns hingesetzt haben. Er geht wieder, nachdem er unsere Antwort erhalten hat. An sich ist Lennox ja ein ganz schnuckeliger Kerl, doch er kann auch echt nervig und anstrengend sein. Einmal war er so stur und hat einen Monat nicht mehr mit mir geredet, als ich ihm meine Nummer nicht geben wollte. Ich wünschte ich hätte solche Sorgen im Leben. Aber das ist alles Schnee von gestern. Wir beide haben uns wieder vertragen und verstehen uns einband frei.

„So, einmal ein Latte Macchiato für die eine Dame und für die andere einen schwarzen Kaffee. So wie immer meine Herzensdamen." Grinst er und stellt unsere Bestellung ab. Zucker dieser Typ. „Dankeschön, mein Lieber." Grinse ich auch. Carina ist so in ihren Gedanken, dass sie so gut wie nichts mitbekommt. Lennox geht wieder und ich nehme erst einmal einen Schluck von meinem Kaffee. „Was ist denn los mit dir, Süße?" frage ich Carina. „Hm? Was hast du gesagt?" fragt sie noch einmal nach. „Ich wollte wissen, was in deinem kleinen Köpfchen los ist." Lache ich. „Warte, lass mich raten. Der Verkäufer von vorhin?" frage ich sie.

Sie nickt lächelnd. „Er geht mir einfach nicht mehr aus dem Kopf. Er hat mich gefragt, ob wir uns später treffen wollen. Ich habe ihm zugestimmt. Ich hoffe es ist in Ordnung für dich." So ist das also. „Kein Problem, Süße. Aber pass bloß auf, nicht dass am Ende noch Baby Carinas und Baby Chanel Mitarbeiter herum dackeln." Grinse ich. Zusammen lachen wir erst einmal. „Lustig, Wlada. Nein, ich will es mit ihm versuchen. Vielleicht werden wir ja ein Paar?" erwidert sie. Es wäre ja schon süß, wenn sie Kinder hätte und ich Tante werden würde, aber mit einem Chanel Mitarbeiter? Ich weiß ja nicht. „Na hoffentlich klappt es." „Werden wir sehen. Was ist eigentlich mit dir? Du hattest lang keine Beziehung mehr. Nach der Trennung in der High-School, hattest du nur Sex. Ein One-Night-Stand nach dem anderen, aber nie etwas richtiges oder etwas festes."

Nicht das schon wieder. Ich zucke einmal mit meinen Schultern. Keine Ahnung. Ich habe nicht mal einen Plan ob ich eine feste Beziehung haben möchte. Mir wäre das viel zu anstrengend. Immer hat man jemanden an der Backe kleben und nie seine Ruhe. Die ständigen Telefonate und Treffen wären auch nichts für mich. „Lieber Single sein und dafür ein eigenes Bett. Du darfst dir demnächst eins teilen." „Wie du meinst." Wir trinken unseren Kaffee aus und stehen auf. Lennox drücke ich noch ein paar Scheine in die Hand und wir bedanken uns.

Anschließend verlassen wir das Café und gehen weiter durch die Läden. Von Louis Vuitton über Prada, Gucci und Versace bis hin zu Dessous und Schmuck Läden. Alles war dabei und mir tun schon langsam die Füße in meinen hohen Schuhen weh. Ich verabschiede mich noch schnell bei Carina, da sie sich mit dem Chanel Mitarbeiter trifft. Ich gehe weiter in Richtung meines Autos.

Plötzlich knalle ich gegen etwas großem und kräftigen. Zum Glück fliege ich nicht hin. Dafür fallen alle meine gekauften Sachen auf den Boden. „Was soll das?" schreie ich erschrocken auf. Ich schau hoch, um zu sehen, gegen wen ich gerannt bin. Als ich die Person sehe, erstarre ich. Er sieht perfekt aus. Heiß, muskulös und wahnsinnig gutaussehend. Er wirkt wie ein Adonis auf mich. Also wenn das nicht mein Ehemann wird, dann werden keine Kinder von mir jemals so gut aussehen...

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