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Er war wieder da.

Die letzten Jahre hatte ich mir immer vorgestellt wie es wäre wenn mein Bruder wieder kommen würde, und jetzt stand er vor mir.

Und obwohl ich die Hoffnung aufgegeben hatte, obwohl er mich einfach im Stich gelassen hatte, war meine erste Reaktion dass ich ihn zu mir zog und umarmte.

Er hätte sich verändert, aus dem Jungen den ich kannte, in einen Mann.
Aber als ich ihn so ansah, fiel mir eine große Last von den Schultern. Ich war einfach glücklich ihn wieder zuhaben.

Viele würden mich jetzt wahrscheinlich für sehr naiv halten, ich meine es waren immerhin  3 Jahre, die er mich allein gelassen hat, aber er war immerhin die einzige Person aus meiner Familie, die mir noch geblieben war.

Außerdem löste Trauer bei jeder Person etwas anderes aus. Bei mir war es das, das ich einfach allein sein und niemanden sehen wollte, bei Marvin allerdings war es das abhauen.

Schon als unser Vater weggegangen war, verschwand er für eine Nacht. Meine Mutter und die Nachbarn suchten ihn überall, ich war noch zu klein, bis sie ihn dann endlich in seinem selbstgebauten Baumhaus im Wald fanden. Es hätte ihm sonstwas passieren können; er war 6, aber das war seine Art.

Ich war zwar glücklich ihn jetzt vor mir wiederzusehen, doch trotzdem hatte ich ihm nichts zusagen. Er hatte sehr viel verpasst, aber das wusste er wahrscheinlich.

Nach der Zeit, die wir beide damit verbracht hatten uns anzustarren, löste er sich als erster und das erste, was ich seit 3 Jahren von ihm hörte, war: „ Hi Lucy."

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⏰ Letzte Aktualisierung: Apr 10, 2016 ⏰

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