FREITAG

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Da es gestern recht spät wurde, hatte Tony entschieden, dass wir die Nacht über bei denen bleiben könnten; gleichzeitig hatten wir über den heutigen Tag gesprochen und da hatte Pepper die glorreiche Idee ins Schwimmbad zu fahren. Ich fand die Idee zwar alles andere als gut, aber ich wollte auch kein Spielverderber sein, weshalb ich mich einfach fügte.

«Jetzt zieh' mal ein anderes Gesicht, Buck, sonst fängt es gleich noch an zu Regnen», schüttelte Steve den Kopf, doch er hatte ja leicht reden - er hatte keinen Metallarm und könnte sich problemlos oben ohne zeigen.

«Du weißt doch, weswegen ich die Idee einfach total scheiße finde.. Sieh mich doch an, Mann.. Und außerdem; hast du überhaupt Sachen für Mia und für dich mit?», brummte ich, während ich die Tasche von Ruby im Kofferraum verstaute und sah ihn dann fragend an.

«Es verlangt von dir doch keiner, dass du ohne Shirt herumläufst, aber für die Kinder ist das ein tolles Erlebnis; deswegen hab' ich auch von zu Hause Sachen mitgenommen», erwiderte er, packte die Tasche von Mia ebenfalls in den Kofferraum und lief dann noch mal zu Tony und Pepper ins Haus, während ich auf die Mädchen aufpasste, die bereits im Auto waren.

Ich wusste ja, dass ich mich nicht ständig verstecken könnte, nur weil ich diesen Arm hatte, aber es war auch nicht gerade leicht über diesen verdammten Schatten zu springen. Seufzend fuhr ich meiner kleinen über ihren Kopf und musste immer wieder daran denken, wie fasziniert sie von diesem Arm war und überhaupt keine Angst davor hatte. Doch ich war mir sicher, dass ich mich so einigen Blicken stellen müsste, die ich im Schwimmbad auf mich ziehen würde und genau darauf hatte ich keine Lust.

«Tony und Pepper kommen nach, wir sollen ruhig schon mal vorfahren, da wir ja eh noch was aus der Wohnung holen müssen», holte Steve mich aus den Gedanken, woraufhin ich dann nur nickte und die Tür von hinten zuschlug, danach lief ich um das Auto herum und setzte mich hinters Steuer.

Die ganze Fahrt über redeten wir kaum miteinander, aber ich hatte auch gerade keine große Lust über irgendwas zu reden. Mir ging der Gedanke nicht aus dem Kopf, im Schwimmbad auf dem Präsentierteller zu sitzen; ich hasste es einfach, wenn man mich anstarrte und das wusste Steve auch.

«Ich hol dann mal eben die Sachen», brummte ich, als wir wieder am Wohnhaus ankamen und ich direkt an der Straße parkte.

«Sicher, dass ich es nicht machen soll?»

«Ich muss doch nur Schwimmpampers und unsere Badeshorts holen, das bekomm ich wohl noch hin», erwiderte ich mürrisch, doch Steve verdrehte nur genervt die Augen.

«Schon gut, aber vergiss die Handtücher nicht», bat er mich, was ich nur mit einem Nicken beantwortete und dann ausstieg.

Oben in der Wohnung lief ich direkt ins Kinderzimmer, wo ich die Schwimmpampers für Ruby aus der Winkelkommode holte und in eine Tasche packte. Aus dem Gästezimmer holte ich die Sachen für Mia und Steve aus deren Reisetasche; aus dem Badezimmer ein Handtuch für jeden und aus unserem Schrank meine Badeshorts. Seufzend schmiss ich alles in die Tasche und verließ dann kurzerhand wieder die Wohnung.

Ich legte die Tasche in den Kofferraum und stieg dann wieder ins Auto ein. Da ich jetzt keine große Lust hatte auf eine Diskussion oder auf Steves Ratschläge, drehte ich einfach die Musik etwas lauter und fuhr zum nahegelegenen Schwimmbad.

«Könntest du jetzt mal ein anderes Gesicht ziehen? Tu es wenigstens deiner Tochter zuliebe», sprach Steve gegen die Musik an und sah mich eindringlich an.

Schnaufend drehte ich die Musik etwas leiser, fuhr dann auf den Parkplatz des Schwimmbades und parkte im Schatten. Als ich den Motor abstellte, sah ich meinen Kumpel an und nickte nur leicht.

Bucky Barnes » Daddy ohne Plan ✔︎Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt