Kapitel 3 - Geborgenheit

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"Dad?" "Ja Peter, ich komme gleich."
Ich wache auf und seit langer Zeit fühle ich mich mal wieder wohl. Wie lange ist es her gewesen, dass ich hier war? Fünf, sechs Tage? Fühlt sich nach Jahren an. Aber wo bin ich? Ich habe hier mittlerweile mein eigenes, wunderschönes Zimmer, aber da bin ich nicht. Es riecht nach Männer - Deo.

Ich taste mich langsam vorran. Da, der Lichtschalter. Das helle Licht blendet und ich halte mir die Hand vors Gesicht. Doch meine Augen gewöhnen sich schnell daran. Bin ich in Tonys Zimmer? Aber warum? Was ist passiert?

"Dad! Wir kommen zu spät!" Jetzt nörgelt auch Morgan rum. Ich presse mein Ohr an die Tür und lausche einem Gespräch zwischen Tony und Pepper.

"Kannst du sie heute fahren Pepper? Ich würde gerne noch warten bis Yelena aufwacht. Aber sag Peter und Morgan, dass ich einfach nur zu müde bin. Ich will nicht, dass sie denken, ich bevorzuge Yelena." "Ja klar. Mach dir keine Sorgen."
Tony bedankt sich und Pepper geht nach unten. Ihre Kinder sind überhaupt nicht begeistert, aber Pepper ist eine tolle Mutter und schafft alles.

Es sollte mir leid tun, dass sie sich so viel Stress und Sorgen wegen mir machen. Aber Tony sagte, ich sei wie seine Tochter und das er will, dass ich mich auch so benehme. Also freue ich mich einfach, dass es noch Personen gibt, denen ich offensichtlich etwas bedeute.

Ich habe keine Lust aufzustehen, also lege ich mich einfach wieder zurück ins Bett. Wenn es mir nicht gut geht, bekomme ich hier immer einen heißen Kakao mit extra viel Sahne ans Bett. Und wenn Tony warten will, bis ich aufwache, muss gestern irgendwas schlimmes mit mir passiert sein, weshalb der Kakao sicher nicht mehr weit entfernt ist.

Und tatsächlich, fünfzehn Minuten später klopft es ganz leicht. "Yelena, bist du schon wach?" Doch ich sage nichts und tue so, als würde ich schlafen. Das ist kindisch, ich weiß. Aber es tut mir gut, wenn ich sehe, wie viel Mühe er und Pepper sich immer geben, damit es mir gut geht. Die Tür öffnet sich und ich höre leise Schritte, die immer näher in meine Richtung kommen. Er stellt die Tasse ab und setzt sich zu mir ans Bett. "Hey kleines, aufwachen." Sagt er, während er mir eine Strähne aus dem Gesicht streift. Ich mache ein Gähn Geräusch, als würde ich gerade aufwachen. Verträumt schaue ich ihn an. Doch er hat meinen Schwindel bemerkt. Tony verzieht das Gesicht zu einem Lächeln. "Wie lange bist du schon wach mh? Den Kakao nehme ich gleich wieder mit." Ich grinse. "Ja, Schauspielerin sollte ich wohl nicht werden." Er gibt mir die Tasse und macht eine Handbewegung die mir zeigt, dass ich ein wenig Platz machen soll. Ich gehorche und rücke ein Stück zur Seite, woraufhin er sich neben mich setzt und die Decke über uns zieht. Das freut mich einerseits, denn ich fühle mich wohl bei ihm. Andererseits, habe ich immernoch das ungute Gefühl, wegen gestern und ich hab wie immer wenig Lust solche Unterhaltungen zu führen. Doch da komme ich heute wohl nicht drum herum.

Er holt aus. "Yelena, kannst du dich noch an gestern erinnern?" Das ist komisch. Normalerweise fängt er immer mit Smalltalk an. Gott, was ist passiert? "Nein Dad, tut mir leid." Er schaut mich traurig an. "Das muss dir dich nicht leid tun! Darf ich es dir erzählen?" Verwirrt antworte ich mit einem Ja. Er holt tief Luft und beginnt dann zu reden. "Yelena, gestern ist etwas schlimmes passiert." Ja, ist mir klar. Gott Männer sind immer so dramatisch! Sag es mir halt einfach. "Dein Vater, er..." "Nenn ihn nicht so!" Ich kann es gar nicht kontrollieren, es kommt einfach aus mir raus. Aber es tut mir nicht leid und das weiß Tony auch. "Ja, Tut mir leid. Jedenfalls, Steve. Er hat gestern anscheinend mehr genommen als nur den Alkohol. Du erzähltest etwas von Kokain." Meine Augen weiten sich und er schaut mich weiterhin traurig an. Als würde es ihm so weh tun, mir das zu erzählen. "Ähm, du kamst so gegen 1 Uhr Nachts hierher gerannt und hämmertest an die Haustür. Dadurch wurde ich wach, machte dir die Tür auf und konnte..." Seine Stimme versagt. Ich versuche ihn zu beruhigen, doch er kennt mich. Er weiß, dass ich es wissen will, es wissen muss. Er schluckt und redet dann leise weiter. "Ich konnte dich gerade so in den Arm nehmen und gleichzeitig seinen schnappen, wodurch das Messer, mit welchem er dich gerade gejagt hatte, auf den Boden viel."

Marvel Fanfiction - Jennifer Yelena RogersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt