Kapitel 4 - Dad

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Stille. Wut und Angst rasen durch meinen Kopf. Wie ist er darauf gekommen? Wieso ich? Vorallem aber, warum? Wie kann ein Mensch so etwas tun? Ich habe ihm nie Schwierigkeiten gemacht. Ich hab ihm nie meine Meinung gesagt.

Hundert Fragen sind in meinem Kopf. Aber das ist nicht das entscheidende. Ich habe keine große Angst, denn hier bin ich sicher. Ich bin auch nicht traurig, denn ich kannte es nie anders. Aber ich bin wütend, auf ihn, auf Mom, auf die Welt. Doch das lasse ich mir nicht anmerken.

Ohne jegliche Emotion starre ich meine Füße an. Tony versucht meinen Blick zu erwischen, vergeblich. Also redet er weiter. "Ähm, es ging dir sehr schlecht. Du hast gezittert und mich nicht mehr losgelassen. Da habe ich dich neben mir schlafen lassen. Und du hast anscheinend wieder deine wunderbare Fähigkeit, alles beschissene zu verdrängen angewandt."

Er versucht erneut, Blickkontakt mit mir aufzunehmen. Doch es klappt nicht. "Wo ist er jetzt?" Frage ich, ohne den Blick von meinen Füßen abzuwenden. "Unten, im Keller. Ich hab ihm eine kalte Dusche verpasst, damit die Drogen schneller nachlassen. Er hat einen heftigen Kater und Kopfschmerzen. Aber ich habe noch nicht mit ihm geredet. Erst wollte ich mich um dich kümmern."

Jetzt schafft er es, meinen Blick zu erwischen. Er schaut mich besorgt an. "Dad? Tust du mit einen Gefallen?" Er nickt hastig. "Ich mache mich jetzt fertig und gehe dann zu einer Freundin. Dann redest du mit ihm. Ich komme heute Nachmittag wieder und dann will ich wissen, was er zu sagen hat. Okay?!"

Tony wirkt verwirrt. So etwas hat er von mir nicht erwartet. Vermutlich dachte er, er soll mich wieder in den Arm nehmen. Aber danach ist mir nicht. Er nickt, gibt mir einen Kuss auf die Stirn und geht dann aus der Tür. "Ich mache dir noch etwas kleines zu essen für den Weg." sagt er und dann ist er auch schon auf dem Weg zur Küche.

Marvel Fanfiction - Jennifer Yelena RogersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt