Tag 1 • An den Schwarm

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Hallo Schwarm,
da du bis jetzt noch nicht existierst, weiß ich gar nicht so genau, was ich hier an dich schreiben soll. Ich habe keine genauen Vorstellungen, wie du aussiehst bzw, wie du aussehen sollst und wie du sein sollst. Ich lasse mich da mal überraschen, nichts desto trotz:
Ich will, dass du mich liebst, wie ich bin. Dass du alle meine Macken und Fehler akzeptierst und für mich da bist, wenn ich mal wieder unzufrieden mit mir selbst bin. Nachts will ich in deinen Armen einschlafen und früh genau dort aufwachen und wenn du nicht da bist, dann in einen Pullover von dir eingekuschelt. Ich will mit dir reisen und einfach nur Quatsch machen, über jeden Scheiß' lachen auch, wenn er nicht mal witzig ist und mit dir weinen, wenn ich traurig bin. Ich will mich mit dir streiten und alles zehn Minuten später wieder bereuen, was ich dir an den Kopf geworfen habe. Ich will, dass wir zusammen alt und grau werden und wir in 60 Jahren auf einer Veranda gemeinsam mit unseren Enkelkindern sitzen und ihnen von unserer gemeinsamen Zeit erzählen, wie wir uns kennengelernt haben, was wir erlebt haben, was wir durch gemacht haben und doch immer bei einander geblieben sind.
Ich will dich lieben, so wie du bist.
•••
So, das war mein Brief an meinen Schwarm. Es sind ziemlich oft die Wörter 'ich will' drin, falls das etwas eingebildet wirkt, tut mir leid, aber ich habe mich absichtlich so ausgedrückt. Mag sein, dass der Brief auch ein wenig schnulzig klingt, aber das gehört, denke ich, dazu.

30 Tage • 30 BriefeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt