Happy End

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„Ich habe mit Eleanor Schluss gemacht", sagte Louis plötzlich als er, Niall, Liam, Zayn und ich einige Tage später zusammen auf unserem Sofa saßen.

„Was?", fragte ich reflexartig und könnte mir dafür eine Ohrfeige geben. Das war nicht das intelligenteste, was man darauf hätte erwidern können.

„Warum habt ihr euch getrennt?", fragte Liam einfühlsam, bevor Louis auf mich regieren konnte.

Louis zuckte nur mit den Schultern. „Ich weiß es nicht."

Dann stand er auf und ging in unser Zimmer.

Ich wusste nicht, wie ich mich fühlen sollte. Mich darüber zu freuen, schien jedenfalls falsch zu sein, obwohl ich das gerne gemacht hätte. Immerhin hätte ich jetzt vielleicht eine Chance bei ihm. Den Gedanken verwarf ich aber schnell wieder. Ich glaube, aus Louis und mir würde nie etwas werden.

„Ich geh mal zu Louis", meinte Liam und riss mich aus meinen Gedanken, „vielleicht braucht er jemandem zum Reden."


„Gute Nacht Lou", sagte ich, als ich mich abends in mein Bett zu Louis legte. Schlafen werde ich heute bestimmt nicht können. Es ist nämlich genau drei Jahre her, seit Louis und ich uns geküsst hatten.

„Gute Nacht!"

Gefühlte Stunden starrte ich an die Decke. Immer wieder merke ich, wie sich Louis neben mir bewegte. Er konnte anscheinend auch nicht schlafen. Immerhin hatte er gerade mit seiner Freundin Schluss gemacht. Ich würde da auch nicht schlafen können.

„Ich kann es einfach nicht vergessen", flüsterte Louis plötzlich neben mir und ich zuckte zusammen.

„Sorry", sagte er schüchtern, „ich wollte dich nicht erschrecken."

Ich drehte meinen Kopf zur Seite und sah, dass Louis sich auf die Seite gedreht hatte und mich wohl schon lange beobachtet, er hatte sich nämlich nicht mehr bewegt, weshalb ich dachte, dass er mittlerweile eingeschlafen war.

„Deswegen habe ich mit Eleanor Schluss gemacht", fuhr Louis fort, „ich kann nicht mit jemandem zusammen, während wir nicht geklärt haben, was zwischen uns passiert ist. Außerdem liebe ich sie nicht. Ich habe mir das bis jetzt immer nur eingeredet, dass ich das tun würde, um zu vergessen, was vor drei Jahren passiert ist. Aber jedes Mal wenn ich Eleanor geküsst habe, musste ich an dich denken."

Überrascht sah ich Louis an. Das hatte ich wirklich nicht erwartet.

„Das hätte ich nicht sagen sollen", redete er weiter, bevor ich etwas sagen konnte und stand ruckartig auf. Fluchtartig verließ er mein Zimmer.

„Warte", rief ich ihm noch leise hinterher, aber Louis hörte es wahrscheinlich nicht mehr. Deshalb stand ich ebenfalls auf und überlegte kurz, wo er hingegangen sein könnte. Das einzige logische was mir einfiel, war sein Zimmer, weshalb ich dort hin ging.

Unter der Tür durch konnte man sehen, dass in Louis' Zimmer das Licht an war. Leise klopfte ich an.

Als ich keine Antwort bekam, wollte ich die Tür öffnen, aber sie war abgeschlossen.

„Louis?"

Stille.

„Ich weiß, dass du da drinnen bist. Bitte mach auf."

Wieder nichts.

„Ich werde solange hier sitzen bleiben, bis du aufmachst", sagte ich dann ernst und lehnte mich an Louis' Tür. Langsam ließ ich mich runter rutschen. Mir taten jetzt schon alle Knochen weh.

Um nicht einzuschlafen und Louis zu zeigen, dass ich tatsächlich noch da war, fing ich an, irgendwelche Lieder zu summen.

Nach ein paar Minuten dämmte Louis das Licht in seinem Zimmer und ich seufzte.

„Louis? Bitte mach auf."

Ich hörte, wie er auf die Tür zukam und ich wollte schon aufstehen. Kurz davor blieb Louis allerdings stehen und ging wieder weg. Ich schloss seufzend meine Augen und ließ meinen Kopf nach hinten fallen.

„Shit!", fluchte ich leise, als er mit einem dumpfen Schlag gegen die Tür schlug.

Das konnte ja noch was werden.

„Was ist denn hier los?", höre ich plötzlich Liams Stimmer am Ende des Flurs verwirrt fragen.

„Das wüsste ich eigentlich auch gerne", entgegnete ich, denn ich hatte keine Ahnung, was ich antworten sollte.

Irritiert sah Liam mich an. „Braust du jemandem zum Reden?"

Ich schüttelte meinen Kopf. Trotzdem war ich Liam sehr dankbar, dass er selbst mitten in der Nacht für einen da war.

„Okay. Hol dir wenigstens ein Kissen und eine Decke", forderte Liam mich noch auf bevor er wieder verschwand.

Wenn mir morgen meine Knochen nicht zu sehr wehtun sollen, sollte ich mir wirklich was zum draufsetzten holen, dachte ich und stand mühsam auf.

Also holte ich mir ein Kissen und eine Decke zum zudecken, weil ich langsam anfing zu frieren.

Als ich wieder zu Louis' Zimmer zurückkam, stand die Tür einen Spalt offen. Überrascht legte ich das Kissen und die Decken auf den Boden und klopfte leise.

Ich bekam keine Antwort, weshalb ich einfach hineinging.

Louis saß auf seinem Bett und hatte die Beine an sich gezogen. Ich schloss wieder die Tür und kam langsam auf sein Bett zu. Vorsichtig setzte ich mich neben ihn und wartete, bis Louis von sich aus anfing zu reden. Ich wollte ihn auf keinen Fall unter Druck setzten.

„Es tut mir leid", flüsterte er nach kurzer Zeit, „ich hätte es nicht wieder ansprechen sollen. Ich kann es aber nicht vergessen. Es tut mir leid."

„Meinst du ich kann es vergessen?", fragte ich ebenso leise.

Louis zuckte mit den Schultern. Dachte er wirklich, ich könnte es?

„Natürlich nicht", antwortete ich für ihn und er sah mich an. Man konnte erkennen, dass er geweint hatte. „Ich habe die letzten Tage fast durchgehend daran denken müssen und ich würde alles dafür tun, um diese Nacht zu wiederholen."

„Meinst du zwischen uns könnte es funktionieren?", fragte Louis plötzlich und sah mich unsicher an.

Konnte es das? Plötzlich hatte ich Zweifel, obwohl ich mir nichts sehnlicher wünschte als, dass Louis mehr als mein bester Freund war.

„Ich würde alles dafür tun", antwortete ich, noch bevor ich mir mehr Gedanken machen konnte, denn es entsprach der Wahrheit.

Verlegen biss ich mir auf die Unterlippe. Ich hatte plötzlich das Verlangen, Louis endlich wieder zu küssen, doch ich traute mich nicht. Was wenn er es nicht will und die Frage vorhin nur rhetorisch gestellt hat?

„Willst du mich endlich küssen?", fragte Louis amüsiert, doch man hörte, dass er damit nur seine Nervosität überspielte und fügte grinsend hinzu, „oder brauchst du wieder einen Mistelzweig?" Er konnte sich also noch daran erinnern, dass ich ihn geküsst hatte, obwohl ich damals eigentlich ziemlich schüchtern war.

Natürlich ließ ich Louis nicht lange bitten und rutschte näher zu ihm. Als unsere Gesichter nur noch ein paar Millimeter voneinander entfernt waren, legte ich meine Hände in Louis' Nacken und zog ihn zu mir.

Sanft trafen unsere Lippen aufeinander.

Endlich konnte ich sie nach drei Jahren wieder auf seine legen.

Mit einem Mal ließ ich allen meinen Gefühlen, die ich in den letzten Jahren zurück gehalten hatte, freien Lauf und alle meine Zweifel waren wie weggeweht.

Mistelzweig | Larry Stylinson OneshotWo Geschichten leben. Entdecke jetzt