Kapitel 7

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Säufzend setzte ich mich aufs Bett. Hier war ich jetzt also. Ägypten. Das Hotel gefiel mir bisher eigentlich ganz gut. Viel hatte ich ja bisher noch nicht sehen können, weil es bereits dunkel war, aber wir waren immerhin schon mal überall gewesen, wo es Essen und vor allem Trinken gab und an der Bühne, wo bereits ein Teil des Abendprogrammes gelaufen war.

Es war spät und ich müde vom Tag. Ich beschloss meinen Koffer morgen erst auszupacken und nahm mir nur das raus, was ich jetzt brauchte: meine Kulturtasche, wo meine Zahnputzsachen und meine Haarbürste drin war, und meinen Schlafanzug. Auch wenn ich eigentlich nicht mehr wollte, ging ich noch schnell duschen. Es tat erstaunlich gut, mir die Wasserstrahlen auf den Kopf prasseln zu lassen. Ich spürte, wie der Stress des Tages Stück für Stück von mir abfiel.
Entspannt fiel ich ins Bett, stellte mir einen Wecker für den nächsten Morgen und schlief schon bald ein...

Die Nacht war gut. Ich hatte eigentlich erwartet, dass ich hin und wieder wach werden würde, von den vielen fremden Geräuschen, aber so war nicht. Ich schlief durch, bis ich durch das Weckerklingeln wach wurde. Ich schaltete ihn aus und blieb noch kurz auf dem Rücken liegen. Was mich wohl heute erwarten würde? In Deutschland waren noch Schulferien. Also würde ich vielleicht die Lehrerin kennen lernen, von der Celina und Patrick gesprochen hatten. Wie war noch gleich ihr Name? Viktoria? Ich glaube ja. Sie musste ja theoretisch auch hier sein, da Patrick erzählt hatte, dass sie einen der Angestellten hier geheiratet hat und daher die Ferien immer hier verbrachte.
Ich hatte bestimmt heute die Zeit, mich hier in Ruhe umzuschauen. Am liebsten alleine, denn dann konnte ich mir das anschauen, wo es mich gerade hin zog. Aber dafür durfte ich nicht länger im Bett liegen bleiben.

Ich stand auf und suchte mir wieder die Sachen aus dem Koffer, die ich brauchte. Ziemlich schnell wurde mir klar, warum ich unbedingt früher als nötig aufstehen wollte: bis ich alles fand, hätte ich fast jedes Teil aus meinem Koffer schon einmal in der Hand gehabt, also konnte ich genauso gut auch direkt alles in den Schrank räumen. Als ich fertig war, fluchte ich, denn ich hatte doch länger gebraucht als gedacht. Nun musste ich mich beeilen, um noch pünktlich zum Frühstück zu kommen. Wie erwartet unterschätzte ich die Zeit, die ich benötigte, um vom Zimmer unten am Strand bis hoch zum Restaurant im Hauptgebäude zu laufen.

Celina und Patrick warteten bereits, winkten aber beschwichtigend ab, als ich mich für die kleine Verspätung entschuldigte. Beide hatten schon etwas zu Essen vor sich zu stehen und ziemlich kleine Gläser mit Saft. "Was trinkst du zum Frühstück?", wollte Celina wissen, "Tee, Saft oder Kaffee?" "Wasser hätten wir auch da.", fügte Patrick hinzu. "Ehm... Saft.", ich hatte meine Gedanken erstmal etwas ordnen müssen, "Wo bekomme ich den?" Ich vermutete drüben an der Bar, aber damit lag ich falsch. Weiter links war ein Automat mit zwei verschiedenen Sorten Saft, jedoch bot Celina mir an, mir welchen zu holen, damit ich mir etwas zum Essen holen konnte. "Mein Glas ist eh leer, da kann ich dir auch gleich etwas mitbringen.", ergänzte sie.

Ich holte mir zum Glück nur eine kleine Portion Cornflakes, denn die Milch schmeckte mir nicht so. "Vielleicht hätten wir dich vorwarnen sollen.", entschuldigte sich Celina, "Die Milch schmeckt hier etwas wässrig. Soll wohl davon kommen, dass die Kühe hier anderes Futter bekommen, als in Deutschland. Ich kann dir statt Milch Joghurt empfehlen. Das schmeckt richtig lecker."
Auch wenn ich die Cornflakes stehen lassen durfte, aß ich sie auf, da ich nicht wollte, dass das Essen weggeschmissen wurde. Dafür war alles andere, dass ich probierte, echt lecker.

Auch wenn ich erwartet hatte, dass wir direkt beim Essen alles wichtige besprechen würden, war ich doch dankbar, noch meine Ruhe zu haben.
Als wir satt waren, besorgte Patrick nochmal Saftnachschub und dann sprachen wir darüber, was ich zu tun und zu lassen hatte. Im Grunde genommen, beruhte alles auf gesundem Menschenverstand: immer freundlich sein und nicht negativ auffallen. Sie erwarteten von mir, wenn ich mich für Schule entschied, dass ich das auch ernst nahm. Kurz gefasst, würde der Tagesablauf hier so sein, als würde ich Urlaub machen. Das klang alles ziemlich entspannt.

Celina erklärte mir das mit der Schule auch nochmal genauer. Viktoria würde mir auf einer Internetseite jeden Morgen bis 8 Uhr verschiedene Aufgaben hoch laden. Diese sollte ich das selbstständig bearbeiten, wozu es auch gehörte, neue Themen zu erschließen. Ich hatte auf einmal Sorge, dass ich letzterem nicht gewachsen sein würde, allerdings fügte Celina ziemlich schnell hinzu, dass ich sie und Patrick jeder Zeit fragen dürfte, wenn ich etwas nicht verstehen sollte. Und Viktoria war wohl auch immer für Fragen offen, konnte nur diese meistens nicht so schnell beantworten, weil sie schließlich noch ihre Schüler vor Ort in der Schule hatte.
Für mich mit am wichtigsten jedoch war, dass ich nach vollendeter Aufgabe die Möglichkeit hatte, meine Lösungen hochzuladen. Und je nach Aufgabenart würden sich dann wohl Kontrollbögen freischalten oder ich bekäme im Nachhinein ein Feedback.

Und damit war auch erstmal alles geklärt. Ich bedankte mich bei den beiden und verabschiedete mich bis zum Mittagessen.
Zurück auf dem Zimmer zog ich mir Badesachen unter mein T-Shirt und meine Shorts, schnappte mir ein Handtuch und zog los.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Aug 08, 2022 ⏰

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