Kapitel 2

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Ich saß noch einige Zeit bei meinem Pa, als mir wieder dieser auffallend kalte Wind um die Ohren pfiff. Kein Grashalm bewegte sich. Es sah aus, als wäre es windstill, doch trotzdem spürte ich diesen eiskalten Wind. Komisch. Aber wahrscheinlich bin ich einfach nur total müde. Ich will nicht sagen, dass ich mein Leben nicht liebe, doch trotzdem wünsche ich mir manchmal ein richtiges zu Hause, in dem ich sorglos eine Nacht mal ausschlafen kann.

Mit meinem Rucksack, der alles ist was ich habe mache ich mich wieder auf den Rückweg. Heute Nacht werde ich vermutlich in einem alten Kino übernachten. Dort trifft man immer ein paar Leute wie mich. Gesellschaft ist wahrscheinlich heute ganz gut für mich, da dieser komische Wind schon etwas beängstigend ist.

Um zu dem Kino zu kommen musste ich durch die halbe Stadt laufen, die um diese Zeit noch stark belebt ist. Ich nahm ein paar Abkürzungen durch einige Gassen und nahm bei einer Bäckerei ein paar alte Brötchen mit. Die Besitzer kannten mich bereits schon, da ich immer zu dieser Bäckerei kam. Die Besitzser waren ein älterer Mann, der aber immer noch sehr agil war, und seine wunderschöne Tochter. Als ich noch jünger war boten sie mir an mich zu adoptieren, doch ich entschied mich für die Straße. Obwohl die beiden wirklich nett waren, vielleicht auch zu nett, kamen sie mir so vertraut vor. Und Vertrauen ist eindeutig mein Problem. Ich kann niemand vertrauen und will es auch nicht.

Als ich vor fast acht Jahren abgehauen bin hat mich natürlich die Polizei gesucht. Und auch wenn das jetzt schon so lange her ist gibt es immer noch Leute die mich hin und Wieder erkennen. Aber das ist nicht mein einziges Problem. Der einzige dem ich vertraue ist mein Pa.

In guten wie in schlechten ZeitenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt