Neolani bekommt Besuch

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"Hurra, hurra, heute kriege ich Besuch! Ich freu mich so, ich freu mich so!"

Neolani tanzte lachend durch ihr Hexenhäuschen. Der kleine Stern freute sich mit ihr, denn sie bekamen leider nur sehr selten Besuch. so dass es jedes Mal ein Festtag war, wenn doch mal jemand kam.
Neolani gab sich ganz viel Mühe, alles so schön wie möglich zu machen. Der Besuch sollte sich schließlich wohl fühlen. Also hexte sie ihr Häuschen ganz besonders dreckig und unordentlich, buk eine scheußlich-schöne Krötenschleimtorte und zog ihre zerrissensten Kleider an. Dann wartete sie. Und der kleine Stern wartete auch.

Und sie warteten...und sie warteten...und sie warteten...
Und dann wurde es ihnen langweilig vor lauter Warten. Und dann wurde es ihnen noch langweiliger. Also beschloss Neolani, etwas gegen die Langeweile zu tun. Und was tut eine Hexe gegen Langeweile? Richtig, sie hext!

Zuerst hexte sie ein Pferd, das Rollschuh lief, dann eine Gewitterwolke, mitten im Wohnzimmer (zum Glück war es nur eine ganz, ganz kleine) und schließlich einen singenden Schneemann. Und dann hexte sie alles wieder weg und wartete weiter auf ihren Besuch. Aber der kam immer noch nicht. Inzwischen wurde es immer später und schließlich war es so spät, dass Neolani müde wurde.
"Nee, jetzt reicht es aber, jetzt gehe ich schlafen und pfeife auf den Besuch!"

Das tat sie dann auch. Aber mitten in der Nacht wurde sie wach, weil es an ihre Hexenhäuschentür klopfte. Müde gähnend stand sie auf, schlurfte zu Tür, öffnete sie einen Spalt breit und fragte:
"Wer issn da?"
"Hallo Neolani, ich bin's, Griselda. Wir waren doch verabredet, hast du das vergessen?"
"Nee, aber ich dachte, du wolltest um drei Uhr kommen!"
"Bin ich doch auch. Es ist jetzt genau drei Uhr. Drei Uhr nachts." Da riss Neolani die Augen auf und starrte Griselda an.
"Ich werde verrückt!", murmelte sie.

Natürlich wurde sie nicht verrückt, sie bat Griselda sogar herein und bot ihr Torte an. Und so saßen die beiden Hexen noch die ganze Nacht am Küchentisch, aßen Torte und plauderten. Und ab und zu gähnte Neolani. Der kleine Stern aber, der schlief einfach weiter und verpasste den ganzen Besuch.
Schade!

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